Al Jones bringt den Blues zurück auf den Schafferhof

Neuhaus. Nach siebeneinhalb Jahren Pause brachte Al Jones mit seiner Band in einem leidenschaftlichen, heißen Konzert seinen Blues zurück auf den Schafferhof.

Der gebürtige Weidener Al Jones servierte mit seiner Bluesband im Schafferhof ein großartiges Konzert. Foto: Hans Prem
Der gebürtige Weidener Al Jones servierte mit seiner Bluesband im Schafferhof ein großartiges Konzert. Foto: Hans Prem
Blues-Legende Al Jones (Zweiter von links) brachte mit seinen hervorragenden Musikern Christoph „BeBof“ Böhm (Gitarre), Tommy Eberhardt (Drums) und Uli Lehmann (von links) von den „Stimulators“ (Bass) den Blues zurück auf den Schafferhof. Foto: Hans Prem
Blues-Legende Al Jones (Zweiter von links) brachte mit seinen hervorragenden Musikern Christoph „BeBof“ Böhm (Gitarre), Tommy Eberhardt (Drums) und Uli Lehmann (von links) von den „Stimulators“ (Bass) den Blues zurück auf den Schafferhof. Foto: Hans Prem
Al Jones holte mit Hans
Al Jones holte mit Hans “Wyman” Zitzmann und Barthl Pöhnl (nicht im Bild) alte Freunde auf die Bühne. Die beiden zeigten an der Bluesharp und am Gesangsmikrofon, dass sie es immer noch drauf haben. Foto: Hans Prem
Foto: Hans Prem
Foto: Hans Prem
Foto: Hans Prem

Der Blues scheint ebenso wie seine Interpreten und deren Fans in die Jahre gekommen zu sein. So war es nicht verwunderlich, dass der Altersdurchschnitt des Publikums beim Konzert von Blues-Legende Al Jones (Jahrgang 1951) am Freitagabend in der Tenne des Schafferhofs etwas höher angesiedelt war als bei anderen Gigs an gleicher Stelle.

Blues ist alles andere als simpel und verstaubt

Doch der Schein trügt. Al Jones und seine hervorragenden Musiker beweisen mit großer Leidenschaft, dass der Blues alles andere als simpel und verstaubt ist. Im Gegenteil: Der Blues von Jones und seinen Mitstreitern ist zeitgemäß, lebhaft, tief und mit Raffinesse ausgestattet. Nicht umsonst setzt der gebürtige Weidener, der im Alter von 17 Jahren seine Heimatstadt verließ und Profi-Musiker wurde, in ganz Europa Maßstäbe, wenn es um Rhythm & Blues geht. Die amerikanische Fachzeitung „Livin Blues“ hat ihm schon vor Jahren bestätigt, dass es außerhalb der Vereinigten Staaten nichts Vergleichbares gibt.

Unverkennbarer eigener Sound

Davon überzeugte er das Schafferhof-Publikum, unter dem auch einige Bekannte aus seiner Jugendzeit waren, eindrucksvoll. Begleitet von den hervorragenden Musikern Christoph „BeBof“ Böhm (Gitarre), Uli Lehmann von den „Stimulators“ (Bass) und Tommy Eberhardt am Schlagzeug servierte er authentische Musik, statt andere zu kopieren. Al Jones hat das, was große Musiker vom Mittelmaß unterscheidet, nämlich einen unverkennbaren eigenen Sound in seinem Gitarrenspiel, ebenso wie in seinem Gesang. Er gibt dem Blues durch Dynamik, Tempowechsel und vor allem Improvisation, zu der er jedem seiner Mitspieler immer wieder genügend Raum einräumt, seine ganz persönliche Note. Und die kommt beim Publikum bestens an. Dies gilt für „All your love“ von Otis Rush, das er seit seinem 16. Lebensjahr spielt, ebenso wie für seine zahlreichen eigenen Kompositionen wie „In time, right time, any time“.

Freunde aus alten Zeiten auf die Bühne geholt

Nach seinem eigenen Motto „je oller, je doller“ steigerten sich die Musiker seiner von ihm als „Hardcore-Bluesband“ bezeichneten Band von Stück zu Stück in einen wahren Spielrausch. In Erinnerung an seine Zeit als junger Musiker in Weiden holte er bei „I just want to make love to you“ von Willie Dixon seine Freunde Barthl Pöhnl und Hans „Wyman“ Zitzmann aus dem Publikum auf die Bühne. Die zeigten am Gesangsmikro und auf der Bluesharp, dass sie es noch können und ernteten dafür großen Beifall.

Zweimal holte das begeisterte Publikum mit anhaltendem Applaus Al Jones und seine Band nach zwei Stunden Konzert zu Zugaben auf die Bühne zurück. Mit „Going home“ und dem gefühlvollen „Sweet little Angel“ von B.B. King verabschiedete er sich nach einem mitreißenden Konzert mit der Bemerkung: „See you next year“.

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