Altenstädter Adventsingen – Ein beeindruckendes Geschenk im Jubiläumsjahr

Altenstadt/WN. Seit 50 Jahren veranstaltet der Kirchenchor das traditionelle Altenstädter Adventsingen. Ein beeindruckendes Konzerterlebnis war geboten, für das es jedoch keinen Beifall gab.

Ein beeindruckendes Konzerterlebnis. Foto: Johann Adam
Ein beeindruckendes Konzerterlebnis. Foto: Johann Adam
Foto: Johann Adam
Foto: Johann Adam
Foto: Johann Adam
Foto: Johann Adam

Das Altenstädter Adventsingen ist mit dem Namen Christian Peters untrennbar verbunden. Bereits im Advent 1972, also heuer vor 50 Jahren, hatte der Gründer des Altenstädter Kirchenchores mit einer kleinen Kinderschar ein adventliches Singen veranstaltet und dabei die Weihnachtsgeschichte von Carl Orff zu Gehör gebracht. Dies war die eigentliche Geburtsstunde des „Altenstädter Adventsingens“, welches kurz vor dem Weihnachtsfest immer viele Menschen aus nah und fern in die katholische Pfarrkirche lockt.

Chor hat Mitglieder verloren

Am vierten Adventsonntag waren auch im Jubiläumsjahr des Chores wieder zahlreiche Besucher gekommen, um erwartungsvoll das traditionelle Singen und Musizieren zu erleben. Sie mussten ihr Kommen nicht bereuen. Die Sängerinnen und Sänger boten wieder ein beeindruckendes Konzerterlebnis, wenn auch die Gemeinschaft sichtbar kleiner geworden ist.

Chorleiterin Marina Gmeiner erklärt dazu, im Zuge der Pandemie habe man sich viele Monate nicht treffen können und bei Wiederaufnahme der Proben seien einige nicht zurückgekehrt – aus denkbar unterschiedlichen Gründen, aber zuversichtlich, ergänzt sie: „Wir haben zwar leider Mitglieder verloren, sind aber guten Mutes, dass wir mit Kraft und Engagement neu durchstarten können.“

Stimmiges Adventprogramm mit Gästen

Und so hatte Marina Gmeiner am Sonntag ein stimmiges Adventprogramm vorbereitet. Unter ihrer Gesamtleitung wirkten neben dem Chor der Pfarrei die Neustädter Klarinettenmusik, das Instrumentalquartett „Cantabile“, sowie Tobias Rupprecht an der Orgel mit. Außerdem hatte Gmeiner vier junge Musikerinnen aus ihrem Schulorchester gewinnen können. Thomas Hösl las Texte, die von Manfred Hoffmann zusammengestellt worden waren.

Feierlich eröffnete die Neustädter Klarinettenmusik mit dem Stück „Kummt schèi hoimle de Nacht“ das Adventsingen und der Chor nahm mit dem Lied „Advent ist ein Leuchten“ diese Stimmung auf, um dann mit „Jul, Jul, stralande Jul“ von Gustaf Nordqvist sehnsuchtsvoll von der bevorstehenden „Strahlenden Weihnacht“ zu singen. Es war der Auftakt zu einer wundervoll besinnlichen Reise durch das adventliche Geschehen.

Die Reise nach Bethlehem

Angelehnt an die Aufzeichnungen des Evangelisten Lukas erzählte Thomas Hösl von der Verkündigung Mariens, der mühevollen Reise Josephs und Mariens nach Bethlehem und von der erfolglosen Herbergssuche dort. Der Chor begleitete dieses Geschehen einfühlsam mit den Liedern „Ave Maria“, „Maria ging an Josephs Arm“ und „Oh Bethlehem, du kleine Stadt“. Nach dem Orgelspiel von Thomas Rupprecht, spannte der Chor dann einen Bogen von Bethlehem hinaus zur Krippe im Stall mit der Geburt des Jesuskindes.

„Kindelein zart“ sangen die Frauen mit wohlklingenden Stimmen, die Männer stimmten ein und gemeinsam wünschte der Chor dem neugeborenen Kind „Schlaf wohl, Du Himmelsknabe, Du!“ Dann wurden die Zuhörer von Thomas Hösl hinausgeführt auf das Feld zu den Hirten. Er berichtete von deren wundersamen Verkündigung durch die Engel und der Chor sang dazu „Bei Bethlehem in stiller Nacht“, um schließlich im Lied „In tiefer Nacht kam uns die Kunde“ von der übergroßen Freude über die Geburt des Heilands zu erzählen.

Kein Beifall für den Chor

Und dann am Schluss, wie seit vielen, vielen Jahren: „Die Heilige Nacht“ von J. Fr. Reichardt. Einfühlsam und wunderbar harmonisch intonierte der Chor dieses Lied, welches traditionell das Adventsingen in Altenstadt beendet. Wie es der Wunsch aller Mitwirkenden war, verließen die Besucher danach unter Glockengeläut still und tief ergriffen die Pfarrkirche. Die Mitwirkenden hatten eingangs darum gebeten, auf Beifall zu verzichten, sondern vielmehr die adventliche Stimmung des Konzertes mit nach Hause zu nehmen.

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