Aus im Totopokal-Achtelfinale: SSV Jahn scheitert beim Elfmeterkrimi in Ingolstadt

Ingolstadt. Oscar Schönfelders Lattenkracher kurz vor Schluss hätte für ein Happy End des SSV Jahn im Ingolstädter Audi-Park sorgen können. Nach torlosen 90 Minuten im Totopokal-Achtelfinale muss ein Elfmeterkrimi entscheiden: 17 Schützen lassen den Keepern keine Chance, Agy Diawusie ist der Regensburgs Pechvogel.

Beim Elfer-Krimi zwischen dem FC Ingolstadt und dem SSV Jahn Regensburg scheitert erst der 18. Schütze. Bild: SSV Jahn

Bei Bundesligisten sagt man dann oft: Jetzt kann sich die Mannschaft ganz auf die Liga konzentrieren. Beim SSV Jahn in der ohnehin chronisch unterfinanzierten Dritten Liga wird man nach dem zweiten unnötigen Pokal-Aus nach Magdeburg mit den Zähnen knirschen und entgehenden Einnahmen nachtrauern. Wobei auf dieser Ebene schon die Paarung zweier Drittligisten unglücklich ist.

Es hilft nichts, nach ausgeglichenen 90 Minuten mit spärlichen Chancen auf beiden Seiten – bei leichtem Plus der besseren Gelegenheiten für Regensburg, muss eben das Schusserroulette entscheiden. Und weil 17 Schützen die Nerven behalten, muss es zum Schluss einen treffen, der es vermasselt – es hätte vorher auch einen der knappen oder mittigen Schützen erwischen können. In der Länderspielpause können die Regensburger jetzt ihre Wunden lecken, übernächsten Samstag, 14 Uhr geht es weiter bei Rot-Weiß Essen.

Ganaus Bester kurz vor der Pause

Die Jahn-Elf beginnt kontrolliert, aber bei weitem nicht mit der Verve von der Alm. Zwei Flanken von Konrad Faber, Noah Ganaus segelt jedes Mal knapp vorbei (3.) Der Jahn lauert auf Fehler, ist auf der Suche nach der Pressing-Maschine, Ingolstadt ist auf der Hut. Erste Chance für den FCI, Flanke aus dem Halbfeld, Ingolstadts bester Goalgetter Jannik Mause holt das Ding artistisch aus der Luft, knapp neben den Pfosten (9.).

Jetzt baut sich die Jahn-Elf kompakt auf und lässt Ingolstädter Durchbruchsversuche abperlen. Dann doch einmal die Lücke: Vertikalpass auf Pascal Testroet, Alleingang Richtung Louis Breunig, Ablage auf Yannik Deichmann, gut zwei Meter am Kasten vorbei (28.). Langer Einwurf von FCI-Verteidiger Ryan Malone, Fröde verlängert auf Kopacz, dessen Kopfball deutlich über die Latte segelt (33.). Und dann die Megachance für den Jahn: Ablage von Eric Hottmann, Noah Ganaus zieht ab, FCI-Keeper Marcel Funk reißt die Fäuste hoch (45.).

Gfreiter-Gedächtnisschuss aus 45 Metern

Der FCI kommt etwas motivierter aus der Kabine, bisher steht die Jahn Defensive aber felsenfest. Andi Geipl entschärft einen Steilpass, bevor es brenzlig wird (57.). Das wär*s gewesen: Tobias Eisenhuth sieht, dass Funke zu weit vor seinem Kasten steht, seinen Harry-Gfreiter-Gedächtnisschuss aus über 40 Metern kann Keeper Funk gerade so über die Latte heben  (61.).

Oscar Schönfelder, gerade für Eric Hottmann einwechselt, wird von Diawusie prima freigespielt, aber Funk pariert allein gegen Schönfelder, beste Chance für den Jahn (69-). Wieder Schönfelder über links, vorbei an Costly, die scharfe Hereingabe wird weggedroschen (70.). Auf der anderen Seite kommt Pascal Testroet nach langem Einwurf zum Abschluss, Faber klärt zur zweiten Ingolstädter Ecke (74.). Das war auch Testroets letzte Aktion, für ihn kommt Daouda Beieme.

Viets Lattenknaller in der 90.

Der FC erhöht das Tempo, Pingpong im Strafraum, nächste Ecke, gefährlich auf den kurzen Pfosten, geblockt und Pfiffe für die Schiri-Entscheidung: Abstoß und Gelb für Melone wegen Meckerns. Jahn-Trainer Joe Enochs wirft Christian Viet ins Match – Andi Geipl muss oder darf schwer schnaufend raus (78.). Auch Elias Huth macht sich für die Schlussphase bereit. Ganaus muss raus (82.). Louis Breunig rettet im letzten Moment per Grätsche, ansonsten stehen zwei Ingolstädter frei vor Weidinger (84.).

Agy Diawusie ist schon im Strafraum, sein Schuss zu unplatziert, Funke wehrt ab (85.). Konter über Schönfelder, Faber verlagert etwas zögerlich auf den arg bedrängten Diawusie, der Ball läuft über die Auslinie, Schieberrufe des Gästeblocks wegen der Schieberei gegen Agy. Viet legt auf Schönfelder ab, der zieht ab, Lattenknaller (90.). Noch drei Minuten bis zum Elfmeterschießen. So sieht’s aus, jetzt also Schusserroulette!

Elfmeterkrimi im Audi-Park

Marcel Costly gegen Alex Weidinger (1,97): linke untere Ecke, 1:0

Elias Huth gegen Marius Funk (1,87): rechts unten, 1:1

Ryan Melone gegen Weidinger: rechts unten, 2:1

Rasim Bulic gegen Funk: ab durch die Mitte, 2:2

David Kopacz gegen Weidinger: fast dran, rechts unten, 3:2

Christian Viet gegen Funk: knapp rechts an Funke Hand vorbei, 3:3

Simon Lorenz gegen Weidinger: verladen, 4:3

Konrad Faber gegen Funk: platziert, 4:4

Daouda Beleme gegen Weidinger: rechts links den Winkel, 5:4

Louis Breunig gegen Funk: rechts in den Winkel, 5:5

Yannick Deichmann gegen Weidinger, knapp drin, 6:5

Florian Ballas gegen Funk: routiniert links unten, 6:6

Kapitän Lukas Fröde gegen Weidinger: in die Mitte, 7:6

Tobias Eisenhuth gegen Funk: passt genau, 7:7

Moritz Seiffert gegen Weidinger: in den Winkel. 8:7

Bene Saller gegen Funk: perfekt ins Eck, 8:8

Donald Nduka gegen Weidinger: ausgebufft, 9:8

Agy Diawusie gegen Funk: Funk hat die Ecke und den Ball, vorbei!

* Diese Felder sind erforderlich.