Baustelle für neue Stromleitung zwischen Kirchendemenreuth und Öd wächst

Kirchendemenreuth/Weiden. Die laufenden Bauarbeiten zur Erneuerung des Stromnetzes zwischen Kirchendemenreuth, Altenparkstein und Öd kommen trotz geänderter Anforderungen gut voran.

Die digitale Ortsnetzstation (vorne) bei Öd wird künftig die Maststation im Hintergrund ersetzen. Insgesamt vier dieser smarten Netzbestandteile integriert das Bayernwerk anstelle von Mast- und Turmstationen zwischen Kirchendemenreuth und Öd. Foto: Bayernwerk

Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) hat seit dem Spatenstich im April 2023 schon mehr als zwei Drittel der Erdkabel verlegt. Die Kabel werden künftig die Freileitung zwischen den Gemeinden im Landkreis Neustadt/WN ersetzen. Der Projektumfang wurde gegenüber den ursprünglichen Plänen erweitert. Die Arbeiten sollen im Sommer abgeschlossen sein.

„Mit dieser Modernisierung machen wir das Netz fit für die Anforderungen der kommenden Jahre. Wir steigern die Versorgungssicherheit und erweitern die Leistungsfähigkeit für den steigenden Strombedarf“, erläutert Tim Stemmer, neuer Netzbauleiter im Bayernwerk-Kundencenter Weiden.

Die beim Spatenstich im April vergangenen Jahres angedachte Inbetriebnahme für Ende des Jahres 2023 findet später statt. Grund für die spätere Fertigstellung ist ein größerer Aufwand, der unter anderem durch eine geänderte Trassenführung mit einer längeren Erdkabel-Strecke entstanden ist.

Anspruchsvoller Untergrund

Die Spülbohrungen, mit denen das Bayernwerk auf schonende Weise Straßen und Gewässer unterquert, stellten sich zudem als besonders anspruchsvoll heraus. Die Netzbauprofis hatten für die neuen Leitungen mehr felsiges Erdreich zu durchdringen als zuvor angenommen. Auch deshalb musste der Projekt-Zeitplan angepasst werden. Die Spülbohrungen sind inzwischen abgeschlossen.

Jetzt müssen die einzelnen Kabelabschnitte verbunden werden. Die gesamte Stromleitung verläuft künftig rund neun Kilometer unter der Erde. Die 36 alten Strommaste werden anschließend zurückgebaut. Für den Ausbau des Stromnetzes in Kirchendemenreuth und Parkstein wendet das Bayernwerk rund 1,5 Millionen Euro auf.

Investition in die Energiewende

Das Netzbau-Projekt zwischen Kirchendemenreuth und den Gemeindeteilen Parksteins ist ein wichtiger Schritt für die Energiezukunft. Die Energiewende und der Anschlussboom von Photovoltaikanlagen sind der Anlass für die neue Mittelspannungsverbindung. Auch der Strombedarf wächst künftig, etwa durch den zunehmenden Einsatz von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen.

Digitale Ortsnetzstationen für ein smartes Netz

Ins nordoberpfälzer Mittelspannungsnetz zieht zudem noch mehr Intelligenz ein als angekündigt. Statt der ursprünglichen drei modernen Stationen integrieren die Techniker vier digitale Ortsnetzstationen (digiONS). Grund dafür ist ein weiterer starker Zuwachs der Einspeiseanlagen. Die Stationen stehen bereits an ihren vorgesehenen Plätzen in Öd, Altenparkstein und Kirchendemenreuth.

Ortsnetzstationen sind die Schnittstelle zwischen den Mittelspannungs- und Niederspannungsnetzen und somit nah am Endverbraucher. „Die digiONS liefern uns kontinuierlich Daten über den Zustand und die Auslastung des Stromnetzes”, erklärt Matthias Gallitzendörfer, Projektverantwortlicher des Bayernwerk-Kundencenters in Weiden. Die smarten Netzbestandteile optimieren die Verteilung von lokal produziertem Strom aus erneuerbaren Energien. Das Bayernwerk behält zu jedem Zeitpunkt die Auslastung des Stromnetzes im Blick.

Mehr als 460.000 Erzeugungsanlagen für regenerative Energien sind bereits an das Bayernwerk-Netz angeschlossen. Weil aber Wind und Sonne nicht konstant Energie liefern, müssen Energieflüsse intelligent gesteuert werden. Ein weiterer Vorteil: Im Störungsfall können die Techniker per Fernsteuerung noch schneller reagieren.

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