BBA-Award-Finalist: Pressather Strahlenschutzbau-Experte Pravida ausgezeichnet

Pressath. Wenn irgendwo auf der Welt eine Strahlentherapie errichtet wird, ist der Pressather Bauunternehmer Otto Pravida oft mit von der Partie. Beim „Best Business Award für nachhaltige Unternehmensführung“ wurde der Strahlenschutzbau-Marktführer als Finalist ausgezeichnet.

Jury-Mitglied Michaela Selzer-Berndl (rechts) überreicht dem Pressather Bauunternehmer Otto Pravida die Finalisten-Urkunde. Foto: Best Business Association

Mindestens einmal im Jahr erzählt der Pressather Bauunternehmer Otto Pravida im Redaktionsgespräch, für welche Klinik, Universität oder Forschungseinrichtung in der Welt er dieses Jahr wieder eine Strahlentherapie hochgezogen hat – schlüsselfertig und neuerdings vorzugsweise in Modularbauweise, was schneller und kostengünstiger ist und vor allem auch bei Ertüchtigungen im Bestand gut funktioniert.

„Mittlerweile werden Prüfkabinen aus Metall- und Stahlkonstruktionen bei uns in Pressath vorgefertigt und montiert“, erzählt Pravida. „Solche modularen Forschungskabinen können jederzeit wieder zurückgebaut und woanders eingesetzt werden“, erklärt er den Vorteil.

Seit er 2008 das Familienunternehmen übernommen, das Bürogebäude zum Bauhof in der Bahnhofsstraße verlegt und ein neues Planungsbüro zu „100 Prozent im eigenen Design“ errichtet hat, ist der Umsatz um etwa 30 Prozent gewachsen. Wachstumstreiber ist dabei vor allem die Sparte Strahlentherapie, mit der er sich international profiliert hat.

Kosteneinsparung auch beim Rückbau durch die Forster-Sandwich-Bauweise: Sprengung überflüssig, der Rückbau erfolgt mit konventionellen Werkzeugen. Die zuvor eingefüllten Mineralstoffe werden gelockert und abgesaugt und können wie das gesamte Abbaumaterial als Wertstoffe dem Kreislauf zugeführt werden. Diese innovative Bauweise schont nachweislich unsere Rohstoff-Ressourcen. Foto: Pravida

Von den Besten lernen“

Umso schöner, wenn sich das Alleinstellungsmerkmal des alteingesessenen Nordoberpfälzer Unternehmens nicht nur in der Branche herumspricht. Pravidas mittelständisches Bauunternehmen wurde heuer in seiner Kategorie beim „Best Business Award für nachhaltige Unternehmensführung“ als Finalist ausgezeichnet. „Wir sind jetzt Teil des Winner-Clubs“, freut sich Pravida. „Es gab einen regen Erfahrungsaustausch im Nachgang – das ist eine Plattform, die zu Empfehlungen führt.“

Der Wettbewerb nach dem Motto „Von den Besten lernen“ wurde initiiert von der Regierung von Niederbayern, der Business Upper Austria – Oberösterreich Wirtschaftsagentur GmbH, der IHK Niederbayern, der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, der Südböhmischen Wirtschaftskammer, der Europaregion Donau-Moldau sowie dem Euregio Bayerischer Wald – Böhmerwald – Unterer Inn e.V..

Jury bei Pravida zu Besuch

„Wir wurden für den Wettbewerb vorgeschlagen“, schildert Pravida das Verfahren, „mussten einen Fragebogen zur Selbsteinschätzung des Unternehmens ausfüllen – und schließlich kamen zwei Juroren zu uns ins Haus, Professor Dr. Jan Tlučhoř, Prodekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Westböhmischen Universität Pilsen, und Alfred Rauscher, Geschäftsführer der R-KOM GmbH & Co. KG aus Regensburg.“

Nach dem Audit-Ergebnis stand fest: „Wir sind als Finalist zur Preisverleihung bei der Firma Rohde & Schwarz im südböhmischen Vimperk eingeladen“, sagt Pravida. „Die meiste Arbeit für diesen Wettbewerb – Teilnehmer-Unterlagen ausfüllen, alles organisieren – hat aber meine Assistentin Miriam Matz erledigt“, will der Chef gar nicht alle Lorbeeren für sich einheimsen.

Universitätsspital Zürich: Umbauarbeiten an der bestehenden Strahlentherapie zum Einbau eines ViewRay Behandlungsgerätes MRIdian. Foto: Pravida

Projekte in Jakarta, Oakland, Bonn und Weiden

In seiner Branche muss Pravida keiner Jury mehr beweisen, was er kann: „Wir sind in Deutschland unter den Marktführern“, sagt der Pressather, „unser Know-how ist weltweit gefragt.“ Im Juni erst war er eine Woche in Jakarta, wo er als Berater für eine Protonen-Therapie-Anlage angefragt wurde. Reine Ingenieurleistungen von Pravida werden auch beim Bau von Strahlenschutzbauten in Oakland/Neuseeland gewünscht: „Da ist ein Planungsbüro an uns herangetreten, die sind begeistert von unserer Sandwichbauweise, die sie auch in Neuseeland etablieren wollen.“ Bereits abgeschlossen ist der Auftrag für eine Prüfkabine zu Forschungszwecken an der Uni Dresden. Neu dagegen ist der Komplettumbau der Strahlentherapie an der Uni Bonn im laufenden Betrieb: „Von der Planung bis zur Bauleistung mit einem Auftragsvolumen von 10 Millionen Euro netto.“

„Wir haben momentan so 6 bis 7 Projekte parallel laufen“, sagt der Bauingenieur, „Tendenz steigend.“ Dazu gehören ein Forschungsbunker in Betonbauweise an der Uni Mainz, eine Prüfkabine für das Helmholtz-Zentrum Berlin für einen Ringbeschleuniger – ähnlich wie der des CERN, allerdings mit geringerem Durchmesser für die Grundlagenforschung, der im Frühjahr 2024 moniert wird. Besonders freut sich Pravida über den Auftrag für die Behausung von zwei Linearbeschleunigern und einem Computertomografen für das Klinikum Weiden im laufenden Betrieb.

Bauunternehmen Otto Pravida in seinem Firmensitz in Pressath. Foto: Jürgen Herda

Best Business Association (BBA)

Die „Best Business Association“ (BBA) ist seit 1999 als eingetragener Verein (ehemals BBA Forum e.V.) ein ehrenamtlich geführtes grenzüberschreitendes Netzwerk für Unternehmen aus der Europaregion Donau-Moldau.

Der „Best Business Award für nachhaltige Unternehmensführung“ wird bereits seit 1999 in der Europaregion Donau-Moldau verliehen. Auch heuer wurden Unternehmen aus der Europaregion Donau-Moldau geehrt, die im Bereich Nachhaltigkeit Besonderes leisten.

Insgesamt 27 Bewerber in drei Kategorien haben dieses Jahr die Finalrunde und damit die Audit-Phase erreicht. „Seine Besonderheit besteht darin, dass die ehrenamtlich arbeitende, grenzüberschreitend zusammengesetzte Jury selbst aus erfolgreichen Unternehmerinnen und Unternehmern besteht“, erklärt Rudi Fellner, Präsident des BBA e.V., zum Best Business Award.

Ziele der BBA:

  • nachhaltige Stärkung der Europaregion Donau-Moldau
  • Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
  • Förderung des Standortmarketings als Wirtschaftsregion
  • Zusammenführung erfolgreicher, kreativer Unternehmer – „Lernen von den Besten“.

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