Begeisterte Patienten, zufriedener Chef: Angehende Ärztin überzeugt

Mitterteich. Wer später im Berufsleben den Herausforderungen gewachsen sein will, braucht eine gute und fundierte Ausbildung. Auch künftige Ärzte sind von dieser Regel nicht ausgeschlossen. Medizinstudentin Paula Herrmann durfte deshalb bei Dr. Achim Nemsow in die Praxis schnuppern.

Paula Herrmann musste sich auch in den Patientenakten am Computer zurechtfinden. Im Hintergrund beobachtet ihr Chef Dr. Achim Nemsow die Arbeit. Fotos: Werner Männer

In dieser Ausbildungsphase befindet sich derzeit die Medizinstudentin Paula Herrmann (23) aus Oberlind bei Vohenstrauß. Vierzehn Tage arbeitete sie nun in der Praxis von Dr. Achim Nemsow in Mitterteich mit.

Akademische Lehrpraxis der Uni Erlangen-Nürnberg

Die Praxis von Dr. Nemsow ist im Landkreis Tirschenreuth die einzige Praxis, die Studenten eine solche praxisnahe Möglichkeit bietet. Dem Mitterteicher Arzt wurde von den Universitätskliniken Erlangen der Status einer Akademischen Lehrpraxis der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg verliehen. Damit besteht für Studenten der Medizin die Möglichkeit, in seiner Praxis im Rahmen der Ausbildung die vorgesehenen Praktika im Fachgebiet Allgemeinmedizin zu absolvieren.

Dr. Nemsow sagt dazu: „Wir sind stolz, dass wir die nötigen Voraussetzungen erfüllen und hier einen Beitrag zur weithin als hervorragend bekannten Ausbildung der angehenden Kolleginnen und Kollegen am Universitätsklinikum Erlangen leisten zu können.“ Der Stellenwert der Allgemeinmedizin sei am Wachsen. Wichtig für ihn sei, dass die Studenten schon einige Vorkenntnisse haben. Deshalb sei es nur logisch, dass die angehenden Ärztinnen und Ärzte nicht nur zuschauen, sondern selbst mitmachen dürfen.

Paula Herrmann lernte vierzehn Tage lang in der Praxis von Dr. Achim Nemsow in Mitterteich den Alltag in einer Allgemeinarztpraxis kennen. Foto: Werner Männer

Noch zwei Jahre Studium

Paula Hermann studiert im neunten Semester Medizin und möchte später einmal selbst eine Arztpraxis führen. Zweieinhalb Jahre Studium liegen noch vor ihr. Dieses Praktikum ist der zweite Teil ihrer Ausbildung für die Führung einer späteren Praxis. Ähnliche Praktika hat sie bereits bei Ärzten in ihrer näheren Heimat bei Vohenstrauß und in Waldthurn gemacht.

Paula Herrmann hat in den vergangenen Tagen den Arztkittel in der Praxis von Dr. Achim Nemsow getragen, natürlich voll unter Hygieneschutzbestimmungen. Hier im Stiftland habe es ihr sehr gut gefallen. Und ähnlich wie ihr Chef durfte sie seine Patienten beraten und behandeln. Sie durfte bereits Untersuchungen, Blutentnahmen und auch Gespräche mit den Patienten führen.

Patienten begeistert

Der „Chef“ blieb weitgehend im Hintergrund und gab nur wenn nötig Rat oder Hilfe. Die Patienten waren begeistert von der jungen Studentin und baten sie hier zu bleiben, beziehungsweise später wieder in die Region zurück zu kommen. Mehrere Personen bestärkten sie, aufs Land zu ziehen und später nicht in einem Krankenhaus zu arbeiten.

Nur vierzehn Tage dauerte ihr Einsatz in Mitterteich. Ihr Eindruck von der Arbeit im Stiftland war positiv. Die Arbeit hat ihren Wunsch gestärkt, einmal selbst eine Praxis zu führen. Nicht abgeneigt ist sie, auch eine Landarztpraxis zu führen. Wo das einmal sein wird, darüber ist noch Zeit nachzudenken.

Paula Herrmann ist nicht die einzige Studentin, die die Gelegenheit zu solchen Praktikas macht. Im Laufe des Jahres fragen immer wieder Studenten bei Dr. Nemsow nach solchen Ausbildungsmöglichkeiten.

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