BKA-Beamte schnappen in Bayreuth zwei mutmaßliche Agenten

Bayreuth/Grafenwöhr. Zwei Deutsch-Russen sollen für den Kreml unter anderem US-Militäranlagen in Grafenwöhr ausspioniert haben.

Beamte des Bundeskriminalamts nahmen zwei mutmaßliche Agenten fest. Symbolbild: OberpfalzECHO/David Trott

Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) haben jetzt in Bayreuth zwei mutmaßliche Agenten festgenommen. Den beiden Deutsch-Russen Dieter S. und Alexander J. wird vorgeworfen, in einem besonders schweren Fall für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein. Das berichtet der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof. Mit Unterstützung des bayerischen Landeskriminalamts wurden auch die Wohnungen und die Arbeitsplätze der beiden durchsucht.

Kontakt zum russischen Geheimdienst

Dieter S. soll engen Kontakt zu einem russischen Geheimdienstmitarbeiter gehabt haben. Seit Oktober des vergangenen Jahres hatte sich S. mit ihm über mögliche Sabotageaktionen in der Bundesrepublik ausgetauscht. Mit diesen Anschlägen sollte die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine geschwächt werden.

S. soll sich, so heißt es in der Pressemitteilung weiter, bereiterklärt haben, Sprengstoff- und Brandanschläge vor allem auf die militärische Infrastruktur und auf Industriestandorte zu verüben. Dabei wurden, laut Nachrichtenmagazin Spiegel, auch Einrichtungen der US-Streitkräfte in Grafenwöhr ins Visier genommen. Einige Objekte hatte Dieter S. vor Ort ausgekundschaftet, dabei unter anderem Fotos und Videos von Militärtransporten gemacht. Seit März dieses Jahres wurde er dabei von Alexander J. unterstützt. Die gesammelten Informationen wurden an den Geheimdienst-Kontaktmann weitergegeben.

Mitglied in einer Terrorvereinigung

S. soll darüber hinaus auch Mitglied in einer ausländischen terroristischen Vereinigung gewesen sein. Zwischen Dezember 2014 und September 2016 soll er in der Ostukraine als Kämpfer einer bewaffneten Einheit der “Volksrepublik Donezk” (“VRD”) unterwegs gewesen sein. Die VRD will den ukrainischen Verwaltungsbezirk Donezk mit militärischer Gewalt von der Ukraine loslösen. Dabei wird auch immer wieder Gewalt gegen die Zivilbevölkerung angewandt.

Dieter S., der bereits seit 9. April in Untersuchungshaft sitzt, wurde am 17. April und Alexander J. einen Tag später dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt.

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