Corona-Folgen für die Feuerwehr

Eschenbach. Corona geht auch an Feuerwehren und Vereinsleben nicht spurlos vorbei. Die Kommandanten der Feuerwehr Eschenbach erzählen. 

Von Jürgen Masching 

Feuerwehr Eschenbach Corona Daniel Danzer, Kommandant Christian Götz
Wie geht die Feuerwehr Eschenbach mit der Corona-Krise um? Einblicke geben Stellvertretender Kommandant Christian Götz (rechts) und sein Stellvertreter Daniel Danzer. Bild: Masching.

Seit Beginn der Corona-Pandemie und Ausgangsbeschränkungen müssen alle – auch die Feuerwehren – ihr Vereinsleben zurückschrauben. Wo vorher Treffen und gemeinsame Aktivitäten an der Tagesordnung standen, ist jetzt alles zum Stillstand gekommen. „Auf Anordnung der Kreisfeuerwehrführung wurde der Übungsdienst, Sitzungen und das Vereinsleben komplett heruntergefahren“, erzählt Christian Götz. Er ist Kommandant der Feuerwehr Eschenbach.

Corona-Folgen bemerken die Einsatzkräfte auch an den Einsätzen – oder eben ausbleibenden: „Wir hatten bis zum 18. März 35 Einsätze verschiedenster Art“, sagt der stellvertretende Kommandant Daniel Danzer. „Seitdem hatten wir gerade mal fünf und davon zwei am letzten Samstag“, erzählt Danzer weiter. Auch der zweite stellvertretende Kommandant Fabian Gradl stellt fest: „Es sind ganz untypische Einsätze in dieser Zeit“.

Trotzdem müssen die Fahrzeuge bewegt und das Material instand gehalten werden. „Wir machen nur das Nötigste“, so Kommandant Götz. „Und auch nur mit der geringsten Mannschaftsstärke“. Einsatzfahrzeuge werden bei einer Fahrt nur mit einem Fahrer besetzt. Auch bei den Wartungs- und Instanthaltungsarbeiten achten die Feuerwehrleute auf Sicherheit und Abstand.

„Abgesagt worden sind ebenfalls sämtliche Lehrgänge auf Kreisebene und an den staatlichen Feuerwehrschulen“, so Danzer. Das fehlt den Floriansjüngern an Weiterbildungen. Auch das Leistungsabzeichen, das im Mai stattfinden sollte, fällt aus. „Und wird auch wahrscheinlich in diesem Jahr nicht mehr nachgeholt“, so Gradl.

Einsatzstärke reduziert – Schutz an erster Stelle

Auswirkungen hat die Situation auch auf Einsatzfahrten: „Es fahren auf dem Löschfahrzeug statt neun Kameraden nur noch sechs mit“, so Danzer. „Im Bus sitzen statt acht nur noch sechs, im Versorger vier statt sechs und auf der Drehleiter zwei statt drei“. Weitere Feuerwehrler warten dann auf Abruf im Feuerwehrgerätehaus. „Bei nicht zeitkritischen Einsätzen fahren wir mit der Mindeststärke von sechs Kameraden an“, so der Kommandant.

Wichtig sei allen drei Verantwortlichen vor allem die Sicherheit. „Bei den Einsätzen hat jeder seine eigene Mund-Nasen-Maske dabei“, betont der Kommandant. „Es gehen auch nur zwingend erforderliche Personen an die Einsatzstelle vor“. Es gibt außerdem noch einen Schutzanzug, den die Kameraden über ihre Einsatzkleidung ziehen können.

Kameradschaft muss leben

Wichtig sei Götz, dass in allen Fahrzeugen zusätzlich Desinfektionsmittel und extra Masken bereitgestellt sind. „Bisher hatten wir noch keine Probleme und das wollen wir auch weiterhin so haben“, sagt Götz.

Am Ende stellte Daniel Danzer noch fest, dass die fehlenden Übungen längerfristig ein großes Problem werden würden. „Und auch für unseren Nachwuchs der Jugendfeuerwehr wird es schlimm“, so Danzer. Sie werden in ihrer Jugendzeit bereits auf den aktiven Dienst vorbereitet. „Wenn man es so sieht, ist bei uns auch der komplette Lock-Down aufgetreten“, so die Kommandanten einstimmig. „Das aktive und passive Vereinsleben steht vollständig auf Null“. Aber die Feuerwehr lebt und stirbt mit ihrer Kameradschaft.

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