Das Lampenfieber steigt: Premiere der neuen Tirschenreuther Passion

Die neuinszenierte Tirschenreuther Passion ist in Sichtweite. Denn bereits morgen können sich die Tirschenreuther und die Besucher aus nah und fern auf die um 19.30 Uhr im Kettelerhaus stattfindende Premiere der Neuinszenierung freuen.

„Wir wollten das Stück bereits im Jahr 2020 als Europassion spielen, doch Corona machte uns damals 14 Tage vor der Premiere einen Strich durch die Rechnung. Aber jetzt können es alle kaum erwarten, die Passion nun endlich aufführen zu können“, so Bürgermeister Franz Stahl, der gleichzeitig betont, dass die Tirschenreuther Passion in diesem Jahr bereits ihr 25-jähriges Jubiläum feiern würde.

Bischof Rudolf Voderholzer zu Gast

Die Premierenaufführung ist bereits annähernd ausverkauft, viele Ehrengäste wie Bischof Rudolf Voderholzer werden erwartet. Einige wenige Premierentickets sind noch online oder direkt über die Tourist-Information Tirschenreuth (Öffnungszeit am 21. Oktober: 9-12 Uhr) erhältlich, man kann sein Glück aber auch noch an der Abendkasse versuchen.

Julian Mühlmeier als Jesus von Nazareth

Die Proben mit den Regisseuren Johannes Reitmeier, Intendant des Tiroler Landestheaters Innsbruck, und Stefan Tilch, Intendant des Landestheaters Niederbayern, waren herausfordernd. Doch die rund 100 Mitwirkenden auf und hinter der Bühne fiebern nun dem Moment entgegen, wenn sich der sprichwörtliche Vorhang für die erste Aufführung öffnet.

Dann kann sich das Publikum auf ein mit viel Herzblut agierendes, überwiegend aus Laiendarstellern bestehendes Ensemble freuen. In der Hauptrolle ist Julian Mühlmeier als Jesus von Nazareth, in einer weiteren prägenden Rolle Bernhard Neumann als Judas Iskariot zu erleben.

Geschehen näher am Publikum

„Die verstärkte Auseinandersetzung mit der Figur des Judas etwa oder Ergänzung der Besetzungsliste um weibliche Jüngerinnen Jesu, schaffen Raum für Konflikte und Konfrontation. Auch die Verkündung des Evangeliums wird jetzt zwei Sprecherinnen und zwei Sprechern anvertraut. In dieser Hinsicht ist das neue Passionsspiel sicher in seinem Grundgedanken zeitgenössischer geworden, bleibt aber in Sprache und Form seinem eigentlichen Ansatz treu.

So hat sich die Tirschenreuther Passion ihre besondere Note und ihr durchaus eigentümliches Wesen erhalten. Das macht sie vielleicht und gerade in diesen Tagen so außergewöhnlich“, so Reitmeier. Zudem weist der Regisseur darauf hin, dass durch die besondere Raumlösung das Geschehen näher und unmittelbarer an das Publikum heranrücke.

Zuschauertribüne und neue Technik

„Ich kann jedem Theaterfreund nur ans Herz legen, sich dieses besondere, überwiegend in Oberpfälzer Mundart gespielte und nur alle fünf Jahre zu sehende Stück anzuschauen. Denn wir haben nicht nur ein phantastisches Darstellerensemble. Sondern darüber hinaus auch alles dafür getan, dass die Besucher im Hinblick auf die neue Bühnenkulisse, die neuen Kostüme, die neue Licht- und Soundanlage und einer erstmals zum Einsatz kommenden Zuschauertribüne ein großartiges Theatererlebnis erwarten dürfen“, verspricht Franz Stahl.

Einführung in das Stück

Die Besucher können sich aber auch auf weitere Angebote rund um die Inszenierung freuen. Denn zusätzlich wird jeweils 45 Minuten vor Beginn jeder Vorstellung, mit Ausnahme der Premierenveranstaltung am 21. Oktober, eine rund dreißigminütige Einführung in die Passion angeboten.

Die Besucher erfahren dabei unter anderem mehr über die Verbindung der Passion zur Jahrhunderte alten Tradition der Tirschenreuther Wallfahrt von 1692 – und welche neuen Akzente der Regisseur in der aktuellen Aufführung setzt. Fachkundig begleitet und informiert werden die Besucher dabei vom Regieassistententeam Marianne Stangl und Manfred Grüssner.

Kostenloser Eintritt in das MQ

Und noch ein kleines Bonbon wird Ticketinhabern angeboten – ein kostenloser Besuch des MuseumsQuartiers Tirschenreuth (MQ). Bei Vorlage der Eintrittskarte an der Museumskasse ist dies bis Ende des Jahres möglich.

Zu empfehlen ist ein Besuch in dieser Zeit auch ganz besonders, da im MQ ab dem 29. Oktober die Bilderausstellung des international renommierten Künstlers Jan Knap zu bewundern ist. Bekannt geworden ist der Maler insbesondere auch durch seine großformatigen Bilder, in deren Mittelpunkt die Heilige Familie steht.