Digitales Erinnern am Holocaust-Gedenktag

Leuchtenberg. Es ist schwer zu begreifen – und begreifbar zu machen – was in den Jahren vor 1945 passiert ist. Das Landestheater Oberpfalz zeigt Wege. 

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz zum 76. Mal. Im Jahr 2005 haben die Vereinten Nationen diesen Tag zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt. Das Landestheater Oberpfalz möchte mit den als Hörbuch kostenlos abrufbaren Geschichten „Die Rote Masche“, „Herr Maximus und ich“ und „Die drei Drachenkämpfer“ der Autorin Annika Tetzner einen eigenen kleinen Beitrag zu diesem Gedenktag leisten.

Es ist schwer zu begreifen – und begreifbar zu machen – was in den Jahren vor 1945 passiert ist. Wie Unmenschlichkeit und Menschenverachtung in Gedanken vorbereitet, durch Zeitungen und Mundpropaganda verbreitet, später in Gesetzen gefestigt und zuletzt durch Taten manifestiert wurden. Mit dem KZ Flossenbürg und seinen über 80 Außenlagern sind diese auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, der nördlichen Oberpfalz, präsent.

Es gibt heute nur noch wenige Menschen, die die Zeit erlebt haben und davon erzählen können – und leider immer mehr, die sich wieder auf den gleichen Weg begeben.

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Bilder: Annika Tetzner/Die Rote Masche via LTO
Bilder: Annika Tetzner/Die Rote Masche via LTO
Bilder: Annika Tetzner/Die Rote Masche via LTO

Bilder: Annika Tetzner/Die Rote Masche 

Die Rote Masche – ermutigend, entwaffnend und voller poetischer Kraft

Das Buch „Die Rote Masche – Ein Shoahbuch für Kinder und Erwachsene“ nähert sich dem Unfassbaren aus einer besonderen Perspektive. Die Künstlerin und Autorin Annika Tetzner wurde in der Tschechoslowakei geboren und lebt heute in Israel. Als Kind war sie in den Konzentrationslagern Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau und Mauthausen inhaftiert und ist die einzige Überlebende des während des zweiten Weltkriegs in Europa lebenden Teils der Familie.

In ihrem Buch schildert Annika Tetzner die kindliche Erlebnis- und Verständniswelt ihres (Familien-) Lebens in Theresienstadt – ermutigend, entwaffnend und voller poetischer Kraft. Annika Tetzner beschreibt nicht die unbegreifliche Gesamtheit der Verbrechen, sondern bleibt bei ihren Erinnerungen und kindlichen Erklärungen der Umstände – und macht die anonyme Masse der Opfer damit zu Personen mit Schicksalen: Kinder, Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten.

“Wir danken dem Verlag Edition Splitter in Wien und Batya Horn für die Genehmigung, die Geschichten in diesem Rahmen veröffentlichen zu dürfen und dem Schauspieler und Sprecher Patrick Heppt, der sie einfühlsam und ohne Pathos zum Leben erweckt hat”, erklärt eine Sprecherin des Landestheaters Oberpfalz.

[box] Auf der Homepage des Landestheater Oberpfalz werden die Online-Lesungen hochgeladen:

  • Teil 1 am 27. Januar – Die Rote Masche
  • Teil 2 am 30. Januar – Herr Maximus und ich
  • Teil 3 am 02. Februar – Die drei Drachenkämpfer

Die Episoden werden jeweils um 11 Uhr auf der Homepage des Landestheaters veröffentlicht. Sie sind dann jederzeit kostenlos abrufbar und bleiben bis 26. Februar online. [/box]

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