Eine himmlische Premiere der Neuen Tirschenreuther Passion

Tirschenreuth. Bei der Premiere der Neuen Passion im Kettelerhaus gab es stehende Ovationen.

Julian Mühlmeier als Jesus von Nazareth, hier bei der Szene „Der Kreuzweg“. Foto: Norbert Grüner

Nach der Premiere der Neuen Tirschenreuther Passion 2022 sind die Besucher begeistert von der Aufführung um das Leben und Leiden des Jesus von Nazareth.

Ich verneige mich vor Regisseur Johannes Reitmeier, dem “Vater” unserer Passion. Gemeinsam mit Regisseur Stefan Tilch und den über 100 Mitwirkenden ist es ihm gelungen, ein Gesamtkunstwerk zu inszenieren, das seinesgleichen sucht, und mit dem die Theaterstadt Tirschenreuth weit über die Stadtgrenzen hinaus für viel Furore sorgen wird.Bürgermeister Franz Stahl

Das Publikum im voll besetzten Kettelerhaus konnte am Freitag eine mitreißende Premiere des neuen Passionspiels feiern. „Tirschenreuth braucht mit Oberammergau keinen Vergleich zu scheuen. In Texttreue ist Tirschenreuth Oberammergau sogar weit überlegen“, so ein tief beeindruckter Bischof Rudolf Voderholzer, der es sich nicht hatte nehmen lassen, die Premierenaufführung zu besuchen. Genauso wie viele Gäste aus Politik und Wirtschaft – und aus mehreren befreundeten Passionsspielstädten wie St. Margarethen aus Österreich. Ebenfalls anwesend war Josef Lang, Generalsekretär der internationalen Vereinigung EUROPASSION.

Großartig: Bernhard Neumann als Judas von Iskariot (vorne links), hier in der Szene „Der Tod des Judas“. Foto: Norbert Grüner
Großartig: Bernhard Neumann als Judas von Iskariot (vorne links), hier in der Szene „Der Tod des Judas“. Foto: Norbert Grüner
Bürgermeister Franz Stahl (rechts) konnte zur Premierenfeier auch Bischof Rudolf Voderholzer (Zweiter von links) , Kaplan Ramon Rodriguez, Pfarrerin Dr. Stefanie Schön (mit Sohn) und Stadtpfarrer Georg Flierl (von links) begrüßen. Foto: Stadt Tirschenreuth
Bürgermeister Franz Stahl (rechts) konnte zur Premierenfeier auch Bischof Rudolf Voderholzer (Zweiter von links) , Kaplan Ramon Rodriguez, Pfarrerin Dr. Stefanie Schön (mit Sohn) und Stadtpfarrer Georg Flierl (von links) begrüßen. Foto: Stadt Tirschenreuth
Regisseur Johannes Reitmeier (links) mit Bürgermeister Franz Stahl bei der Premierenfeier. Foto: Ulla Baumer
Regisseur Johannes Reitmeier (links) mit Bürgermeister Franz Stahl bei der Premierenfeier. Foto: Ulla Baumer
Eindrucksvoll: Hans Schafferhans als Petrus (sitzend), hier in der Szene „Die Verleugnung durch Petrus“. Foto: Norbert Grüner
Eindrucksvoll: Hans Schafferhans als Petrus (sitzend), hier in der Szene „Die Verleugnung durch Petrus“. Foto: Norbert Grüner
 Einprägsam: Jürgen Land als Herodes (2.v.l.) und Christina Götz als Herodias
(3.v.l.), hier in der Szene „Jesus vor Herodes“. Foto: Norbert Grüner
Einprägsam: Jürgen Land als Herodes (2.v.l.) und Christina Götz als Herodias (3.v.l.), hier in der Szene „Jesus vor Herodes“. Foto: Norbert Grüner
Berührend: Die Epilog-Szene. Foto: Norbert Grüner
Berührend: Die Epilog-Szene. Foto: Norbert Grüner
Foto: Norbert Grüner
Foto: Stadt Tirschenreuth
 Foto: Ulla Baumer
Foto: Norbert Grüner
Foto: Norbert Grüner
Foto: Norbert Grüner

Ein einzigartiges Stück

Die Tirschenreuther Passion feiert in diesem Jahr bereits ihr 25-jähriges Jubiläum. Und sie ist bis heute einzigartig, lässt Regisseur Johannes Reitmeier die Leidensgeschichte Jesu doch von Beginn an in Oberpfälzer Dialekt spielen. Das verleiht der Neuinszenierung eine große Regionalität und unglaubliche Nähe. Neu waren bei der Premiere dagegen die beeindruckenden Lichteffekte, die neue Soundanlage und die Zuschauertribüne, die zusammen ein besonderes Seh- und Hörerlebnis ermöglichten.

Ein überwältigender Julian Mühlmeier

Julian Mühlmeier als Jesus von Nazareth, Bernhard Neumann als Judas, Horst Schafferhans als Petrus, Florian Winklmüller als Pontius Pilatus oder Jürgen Land als Herodes: Sie und alle anderen Darsteller überzeugten mit einem Auftritt, der die Herzen und Gefühle der Besucher im Sturm eroberte.

Auch hat sich Regisseur Johannes Reitmeier erneut als Meister seines Faches gezeigt: Mit 17 beeindruckenden Szenenbildern, die das Menschsein in all seinen unterschiedlichen Facetten zeigten. Kostümbildnerin Antje Adamson untermalte das Geschehen mit einer treffenden Neukostümierung, die auch Anspielungen auf die Neuzeit enthielt – wie die modern und ein Stück weit militärisch gekleideten Soldaten.

Fazit: Untermalt von einprägsamer Musik bei jedem Szenenwechsel verschmolzen die Charakterdarstellungen sowohl mit der besonderen Felsenkulisse als auch den technischen Fein- und Besonderheiten wie der neuen Licht- und Soundtechnik zu
einem monumentalen Passionsspiel, dessen Aufführung sich niemand entgehen lassen sollte.

Termine

  • 28. Oktober, 19.30 Uhr
  • 29. Oktober, 19.30 Uhr
  • 30. Oktober, 16 Uhr
  • 1. November, 19.30 Uhr (Allerheiligen)
  • 4. November, 19.30 Uhr
  • 5. November, 19.30 Uhr

Karten gibt es direkt bei der Tourist-Information Tirschenreuth und hier online.

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