Einfach miteinander reden und Mensch sein – der Sprachtreff im Café farbenfroh

Weiden. Im Sprachtreff im Café farbenfroh findet jeden Mittwoch ein Austausch zwischen Einheimischen und Migrantinnen und Migranten statt – indem man einfach miteinander spricht.

Integrationslotsin Stefanie Wildenrother. Foto: Franz Rieger

Die Migrationsentwicklungen der jüngeren Zeit stellen Deutschland und Europa vor große Herausforderungen, zu denen auch die erfolgreiche Integration in die Bildungssysteme und in die gesamte Gesellschaft gehören. So hat sich die Kirchengemeinde St. Michael zusammen mit der Erwachsenenbildung und der Diakonie die Aufgabe gestellt, die Integrationsprozesse von Flüchtlingen zu unterstützen.

Das geschieht auch im integrativen Café farbenfroh. Niederschwellig wird hier eine ungezwungene Atmosphäre geschaffen, die die Menschen aus unterschiedlichen Nationen und Einheimische zusammenführt – oder kurz: “Durchs red’n kumma d’ Leit zam.” Warum soll dieser bayerische Klassiker nicht auch international funktionieren? Gute Gespräche bei einer Tasse Kaffee und einem Stück selbstgebackenem Kuchen, gelegentlich etwas zum Zuhören oder zum Mitmachen – das alles zeichnet das Café farbenfroh aus. Und es darf selbstverständlich gelacht werden.

Lange Wartezeiten bei den Sprachkursen

So muss es sein, wenn Menschen zusammenkommen und so wurde es zum “Sprachtreff im Café farbenfroh”. Der dringendste Bildungsbedarf von Flüchtlingen besteht im Erlernen der Sprache der Aufnahmegesellschaft. Stefanie Wildenrother, Integrationslotsin der Diakonie, sieht im Café eine Möglichkeit, die langen Wartezeiten für die Sprachkurse zu überbrücken. Gerade durch diese Verzögerungen würden die Fachkräfte und nicht nur die ausgebremst. “Integration geht so nicht – selbst die, die auf der Überholspur sind, tun sich hart”, so Wildenrother.

Austausch der Kulturen auf einer wertfreien Ebene

Gemeinsam einen Ort schaffen, wo man einfach miteinander reden kann. Foto: Franz Rieger

Stefanie Wildenrother hat deshalb den Wunsch, dass der Sprachtreff im Café farbenfroh, das sehr stark nachgefragt wird derzeit, eine feste Institution wird, in der auch Einheimische im Austausch und im interessierten Dialog lernen. Denn die “Native Speaker” profitieren ebenso davon, denn sie erfahren so die eigene Sprache mit ihren Facetten und Tücken auf ganz andere Weise.

Sprachtreff im Café farbenfroh

Jeden Mittwoch (im August ist eine Sommerpause) sind Menschen in jedem Alter, mit und ohne Migrationshintergrund von 15 Uhr bis 17 Uhr in den Betsaal der Gemeinde St. Michael (Pfarrplatz 6) eingeladen.

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