Flüchtlinge: Was tun die Pfarreien?

Papst Franziskus setzt sich gern für die Ärmsten der Armen ein. Auch für die Flüchtlinge. Jede Pfarrei soll jemanden aufnehmen.

Weiden. Die Welle der Flüchtlinge reißt nicht ab. Am Wochenende mischte sich auch der Papst in die Angelegenheit ein. Er sagt, jede Pfarrei soll Flüchtlinge aufnehmen. Wie ist das eigentlich bei uns? Was tun die Kirchen in der Region für die Asylsuchenden?

Von Yvonne Sengenberger

Papst Franziskus
Papst Franziskus setzt sich gern für die Ärmsten der Armen ein. Auch für die Flüchtlinge. Jede Pfarrei soll jemanden aufnehmen.

Nach einigen Telefonaten mit Pfarrern aus der Gegend wird schnell klar: Der Wille zu helfen ist überall sehr groß. Die Möglichkeiten Menschen unterzubringen aber sind gering. So würde die Gemeinde Parkstein um Pfarrer Pennoraj Tharmakkan sehr gerne jemanden aufnehmen. Geplant oder besprochen wurde hier aber noch nichts. „Am 10. September ist Gemeinderatssitzung, da werden wir alles planen und besprechen“, erklärt Pfarrer Tharmakkan.

Ähnlich geht es da auch Dekan Dr. Wenrich Slenczka von der Pfarrei St. Michael:

Wir suchen schon nach Möglichkeiten, aber wir haben leider noch nichts gefunden.

Projekte mit oder für Flüchtlinge gibt es aber auch in den evangelischen Gemeinden schon länger. „Das Diakonische Werk bietet zum Beispiel Beratungen für Flüchtlinge an. Und in anderen Gemeinden arbeiten wir stark mit dem AK Asyl zusammen.“ Die Projekte wollen sie aber nicht an die große Glocke hängen, um die Leute zu schützen.

Gemeinsame Arbeit mit AK Asyl

St. Josef, Kirche, Weiden, Josefskirche
Die Josefs-Kirche in Weiden

In der Gemeinde St. Josef in Weiden sieht die Sache schon anders aus. „Wir haben schon vor einiger Zeit ein Haus mit zwei großen Wohnungen zur Verfügung gestellt“, berichtet Pfarrer Markus Schmid. „Außerdem arbeiten wir mit Jugendlichen aus Eritrea zusammen und wir organisieren gerade einen Raum im Pfarrheim für Treffen des AK Asyl.“ Denn auch solche Räume würden ja gebraucht, dass sich die Helfer organisieren können. Auch im Kindergarten St. Marien wurden Räume für Helfer gestellt. Hier treffen sich Paten von Asylsuchenden, um sich auszutauschen.

Wir haben aber trotzdem noch einen weiten Weg vor uns.

Weiden sei ja auch eine Stadt mit vielen Pfarreien. Da müsse man sich auch untereinander absprechen. „Wir sind alle bestrebt mitzuhelfen wo wir nur können!“

Unterkünfte bereitstellen nicht so einfach

Auch in Neustadt gibt es schon seit ein paar Wochen eine Unterkunft für Asylsuchende, die von der Kirche gestellt wurde. „Acht Asylsuchende leben in der Wohnung im Pfarrheim“, erzählt Pfarrer Josef Häring. „Mehr Platz haben wir leider nicht. Man braucht ja schon was Ordentliches.“

+++ OberpfalzECHO-Nachrichten kostenlos perWhatsApp! +++

Ähnlich sieht das auch Dekan Gerhard Pausch von der Gemeinde Herz-Jesu: „Man sagt ja immer, in den Pfarrheimen wäre doch Platz. Aber die sind ja nicht als Wohnungen ausgelegt. Da fehlen die sanitären Anlagen, wie Duschen.“ Schon letztes Jahr stellte die Pfarrei aber ihr Pfarrheim zur Verfügung. Als es abgerissen wurde, zogen viele der Bewohner in die Wohnungen der Pfarrei St. Josef.

In den anstehenden Pfarrgemeinderats-Sitzungen nach der Sommerpause wollen aber alle das Thema ansprechen und Lösungen finden. Auch zwischen Leuten, die eine Unterkunft haben und Verantwortlichen soll dann vermittelt werden.  „Wir haben einen großen Helferkreis“, freut sich Dekan Pausch.

* Diese Felder sind erforderlich.