Geisterfahrer auf der A93 geschnappt

Weiden. Am Montag fuhr ein älterer Mann auf der A 93 in Richtung Regensburg – entgegen der Fahrtrichtung. Er verursachte zwei Verkehrsunfälle, gefährdete zahlreiche weitere Verkehrsteilnehmer und fuhr einfach weiter. Noch am Abend standen jedoch die Polizeibeamten vor seiner Tür.

Symbolfoto: Archiv

Am Montag gingen bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberpfalz gegen Mittag mehrere Notrufe über einen Geisterfahrer auf der A 93 ein. Laut den Mitteilungen war ein älterer Mann mit seinem VW zwischen den Anschlussstellen Weiden-Nord und Weiden-Frauenricht nach Regensburg unterwegs.

Zwei Unfälle verursacht

Im Bereich zwischen Weiden-Frauenricht und Weiden-Süd kam es zum ersten Verkehrsunfall. Ein Baden-Württemberger (49), der mit seinem VW Polo auf dem linken Fahrstreifen einen Kleinlastwagen überholte, konnte dem entgegenkommenden Geisterfahrer nur ausweichen und einen Frontalzusammenstoß vermeiden, indem er nach rechts zog und seitlich gegen den neben ihm fahrenden Lastwagen stieß.

Ein zweiter Unfall passierte, indem ein nachfolgender Fahrzeugführer (55) mit seinem Skoda einen Frontalzusammenstoß nur durch ein gekonntes Ausweichmanöver vermeiden konnte. Dieser touchierte jedoch die Fahrerseite des Geisterfahrers. Es entstand ein geschätzter Gesamtschaden von rund 10.000 Euro.

Mann fährt einfach weiter

Der Mann setzte seine Fahrt auch nach den Zusammenstößen unbeirrt fort. Es gingen weitere Mitteilungen bei der Polizei ein, wonach zahlreiche weitere Verkehrsteilnehmer gefährdet wurden. Glücklicherweise ereigneten sich keine zusätzlichen Verkehrsunfälle. Streifenfahrzeuge fuhren daraufhin koordiniert den Einsatzraum an. Man sperrte teilweise Autobahnauffahrten und drosselte den Verkehr. Der Falschfahrer verließ die A 93 an der Anschlussstelle Luhe-Wildenau.

Führerschein wurde eingezogen

Noch an der Unfallstelle konnten Beweise gesichert werden, die auf das Verursacherfahrzeug hindeuteten. Auch ein Zeugenhinweis führte die Verkehrspolizei schließlich zum Falschfahrer. Der Führerschein des Mannes wurde noch am selben Abend sichergestellt. Warum er mit seinem Auto entgegengesetzt zur Fahrtrichtung auf der Autobahn unterwegs war, wird augenblicklich noch ermittelt.

Verhalten bei einer Geisterfahrermeldung

Sobald ein Geisterfahrer über das Radio oder das Navigationssystem gemeldet wird, sollte man laut ADAC Folgendes tun:

  • Geschwindigkeit verringern
  • Die Warnblinkanlage anschalten
  • Auf dem äußeren rechten Fahrstreifen fahren
  • Nicht überholen
  • Ausreichend Abstand zum Vordermann halten
  • Gegebenenfalls den nächsten Parkplatz oder die nächste Abfahrt nutzen
  • Notfalls auf den Seitenstreifen ausweichen
  • Den Verkehrsfunk hören – der meldet, wann die Gefahr vorüber ist

Tipps für den Fall, dass man selbst der Geisterfahrer ist

  • Sofort Licht und Warnblinkanlage einschalten
  • Umgehend an den nächstgelegenen Fahrbahnrand fahren
  • Das Fahrzeug dicht neben der Schutzplanke abstellen
  • Warnweste anziehen, aussteigen und hinter der Schutzplanke warten
  • Die Polizei unter dem Notruf 110 anrufen und auf Hilfe warten
  • Nicht versuchen, zu wenden

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