Glückwunsch, Marco Saller: Der alte ist auch der neue Kreisbrandrat

In einem kurzen Totengedenken erhoben sich alle von den Plätzen, Marco Saller erinnerte an alle verstorbenen Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden des Landkreises Neustadt/WN.

Es folgte der Bericht des Kreisbrandrates. Saller ging auf die Struktur und die Zahlen der Landkreisfeuerwehren ein. Er erläuterte, dass die aktuell 115 Feuerwehren (113 Freiwillige Feuerwehren, zwei Werkfeuerwehren) auf gesamt 4655 aktive Mitglieder zählen können. Davon sind 757 (+2,99 Prozent) weiblich und 3898 (-1,42Prozent) männlich. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich eine Differenz von -0,73 Prozent. Die Zahl der Atemschutzgeräteträger ist gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent gestiegen (1159).

“Feuerwehr” kommt bei den Kindern und Jugendlichen an

In den Jugendfeuerwehren leisten 883 Feuerwehranwärter Dienst, was einem Plus von 6,39 Prozent entspricht. Auch die Kinderfeuerwehren können sich über ein dickes Plus von 19,82 Prozent (393 Mitglieder) freuen.

Marco Saller gab einen umfassenden Tätigkeitsbericht über seine Aufwendungen und Tätigkeiten im Jahr 2023. Ebenso ausführlich stellte er die Einsatzstatistik 2023 vor. Im gesamten Jahr wurden 3170 Einsätze (exklusive 728 freiwillig dokumentierter Übungen) geleistet und dafür 40.261 Stunden von den aktiven Feuerwehrmitgliedern aufgewendet. Es ergab sich gegenüber dem „Rekordjahr“ 2022 ein Minus von 2,94 Prozent.

Die Ausbildungsstatistik ist ebenso auf einem hohen Niveau, 185 Lehrgangsteilnehmer nahmen in einer der drei Staatlichen Feuerwehrschulen an einem Lehrgang teil, die Auslastung der zur Verfügung stehenden Lehrgangsplätze lag bei 88,9 Prozent. Auf Landkreisebene bildeten sich 546 Lehrgangsteilnehmer weiter, was einem Auslastungsschnitt von rund 86 Prozent entspricht.

Von 1256 gemeldeten Atemschutzgeräteträgern besuchten im Jahr 2023 890 erfolgreich die Atemschutzübungsanlage im Katastrophenschutzzentrum Neuhaus bei Windischeschenbach.

Jede Menge Ehrungen

Im Jahr 2023 konnten bei den staatlichen Ehrungen insgesamt 202 Ehrenzeichen verliehen werden (108 Mal Silber für 25 Jahre, 89 mal Gold für 40 Jahre und 5 Mal für 50 Jahre aktiven Dienst). Bei den Leistungsprüfungen „Die Gruppe im Löscheinsatz“ konnten 474 Leistungsabzeichen verliehen werden, 137 Abzeichen waren es bei der Leistungsprüfung „Die Gruppe im Technischen Hilfeleistungseinsatz“ und 79 Abzeichen bei der Bayerischen Jugendleistungsspange. Bei der Leistungsprüfung „Die Gruppe im Löscheinsatz Ü40“ des Bezirksfeuerwehrverbandes Oberpfalz konnten 115 Teilnehmer die Stufe 1 und 10 Teilnehmer die Stufe 2 ablegen.

Die FF Neuhaus, die FF Oberwildenau und die FF Vorbach dürfen sich seit 2023 über neue Feuerwehrhäuser freuen. Neue Feuerwehrfahrzeuge wurden bei den Feuerwehren Mantel (MZF), Grafenwöhr (MZF), Gmünd (TSF-W), Dietersdorf (TSF), Zintlhammer (TSA), Vöslesrieth (TSA), Vohenstrauß (TLF 3000 und MTW) und Neudorf b.Georgenberg (LF10) in Dienst gestellt.

Saller blickt zurück

Der Kreisbrandrat gab einen Rückblick auf seine bisherige Amtsperiode von 2018 bis 2024. So startete man nach der Amtsübernahme 2018 mit dem Ausbildungs- und Organisationsbetrieb, im Kreisfeuerwehrverband (KFV) wurde der Beschluss über einen Satzungsneuentwurf gefasst und 2019 Neuwahlen im KFV durchgeführt.

Ebenso 2018 gab es den großen Startschuss zur Gründung vieler Kinderfeuerwehren im Landkreis. 2019 war gekennzeichnet von einer großen Brandserie im südlichen Landkreis und der Stadt Weiden, wo mehrere landwirtschaftliche Anwesen und ein großer Strohballenvorrat ein Raub der Flammen wurden.

Das Fahrzeug „Kater NEW 55/1“, ein Katastrophenschutzgerätewagen mit 24 Atemschutzgeräten, die dem Landkreis Neustadt/WN gehören, konnte in Dienst gestellt werden. Das Jahr 2020 war überschattet vom Katastrophenfall „Corona 2020“, bei dem man 92 Tage im Katastrophenschutzzentrum in Neuhaus Stabsarbeit ausführte. Ein Unwetter suchte die Ortschaft Oberbibrach heim, bei dem ein Dammbruch es erforderlich machte, dass ein Örtlicher Einsatzleiter nach Art. 15 BayKSG (Bayerisches Katastrophenschutzgesetz) die Arbeiten koordinierte.

Ebenfalls eine Unwetterkatastrophe machte es notwendig, dass ein Hilfeleistungskontingent aus dem Landkreis im Jahr 2021 ins Ahrtal verlegte. 2022 begann mit einem Großbrand in Schwarzenbach, bei dem mehrere Lagerhallen in Brand geraten waren. Die Lehrgruppe „Führung“ ging mit ihrem Lehrgangsprogramm an den Start und kann seitdem folgende Lehrgänge auf Landkreisebene anbieten:

• Aufbau Einsatzleitung
• Aufbau Führungskräfte
• Führungsassistent
• Feuerwehreinsatzsimulation (FwESI)

Ebenfalls starteten die Schulungen zur E-Mobilität mit Theorieschulung und Praxistraining am E-Unfallfahrzeug. Erstmalig konnte im Jahr 2023 der NEW-JF-Cup in Floß ausgetragen werden, ein landkreiseigener Wettkampf für die Jugendfeuerwehren. Am 9.09. fand rund um den Fahrenberg die Waldbrandübung „Inferno 909“ statt. Saller bedankte sich an dieser Stelle bei allen 350 beteiligten Einsatzkräften.

Bericht der Kreisjugendwartin

Der nächste Punkt auf der Tagesordnung war der Bericht der Kreisjugendwartin. Kreisbrandmeisterin (KBM) Mirjam Schuller berichtete eingangs von den Statistiken Jugend- und Kinderfeuerwehr. So konnte man im Jahr 2023 einen Anstieg der Jugendfeuerwehrmitglieder um 53 auf 883 (560 männlich, 323 weiblich) verzeichnen. Die Mitgliederzahlen der Kinderfeuerwehren stiegen 2023 um gesamt 65 auf 393 (225 männlich, 168 weiblich).

Schuller berichtete weiterhin von einer Vielzahl in 2023 durchgeführter Veranstaltungen, so wie eine Infoveranstaltung des Kreisjugendrings, der Jugendwettkämpfe anlässlich der 150-Jahr-Feiern in Waldthurn und Parkstein, Abnahmen der Kinderflamme in Parkstein und Luhe-Wildenau, die Abnahmen der Bayerischen sowie der Deutschen Jugendleistungsspange sowie diverser, im ganzen Landkreis durchgeführten, Jugendflammen und Wissenstests.

In der städtischen Feuerwache in Weiden fand die erste Austauschrunde zum Thema „Kinderfeuerwehr“ statt. Die 1. Abnahme des NEW-JF-Cups wurde in Floß durchgeführt. Schuller konnte weiterhin verschiedene Aktionen der Deutschen Jugendfeuerwehr vorstellen, so beispielsweise der Digitale Jugend- und Kinderfeuerwehrausweis sowie diverse Zusatzbekleidung und weitere Artikel für den Bereich Kinder- und Jugendfeuerwehr.

Aktuelle Themen und Hinweise

Marco Saller übernahm nun mit aktuellen Themen und Hinweisen. Hierzu verwies er auf die Digitalisierung der Stammdatenkontrolle in der Integrierten Leitstelle (ILS) ab dem zweiten Halbjahr 2024. Er gab weiterhin Auskunft zum Sachstand ILS Oberpfalz-Nord sowie der bayernweiten Einführung des neuen Einsatzleitsystems IGNIS+, wo laut Zeitplan des Bayerischen Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration die ILS Oberpfalz-Nord die letzte Leitstelle im Projektplan sein wird.

Wahl des Kreisbrandrates

Jetzt übernahm Landrat Andreas Meier den Platz am Rednerpult. Auf dem Programm stand die Wahl des Kreisbrandrates. Er schlug den amtierenden Kreisbrandrat Marco Saller wieder vor. Dieser hatte jetzt die Gelegenheit, seine Ziele für die kommende Amtsperiode darzustellen.

Für die Bildung des Wahlausschusses wurden Robert Schmid und Michael Giehl als Beisitzer von der Wahlleitung vorgeschlagen. Die Zusammensetzung wie folgt: Wahlleiter Christoph Schmid und die Beisitzer Robert Schmid und Michael Giehl.

Die Wahlberechtigten wurden in alphabetischer Reihenfolge der Feuerwehr nach vorne zur Wahlkabine gebeten, um die Stimmabgabe durchzuführen. Nach Auszählung der abgegebenen Stimmzettel konnte das Ergebnis der Wahl bekannt gegeben werden. Von 110 Wahlberechtigten stimmten 103 mit „Ja“ und sieben mit „Nein“. Somit durfte sich der amtierende Kreisbrandrat Marco Saller über ein Wahlergebnis von 93,64 Prozent freuen. Er nahm die Wahl an. Formell bedarf es noch der Bestätigung durch die Regierung der Oberpfalz.