Gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt in Weiden

Weiden. Mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent blieb die Arbeitsmarktsituation im Bereich Weiden weiterhin auf stabilem Niveau. Es wurde das gleiche Ergebnis wie im Vormonat erreicht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verschlechterte sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte. Das geht aus dem Monatsbericht der Agentur für Arbeit hervor.

Viele Jobangebote verzeichnete der Arbeitgeber-Service im Berufssegment Fertigungstechnische Berufe. Bild: David Trott

Im Juni waren im Agenturbezirk Weiden insgesamt 4.408 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 405 Menschen weniger als im Vorjahresmonat. Im Zuständigkeitsbereich der Weidener Arbeitsagentur waren insgesamt 2.337 Männer und 2.071 Frauen arbeitslos gemeldet. Von Arbeitslosigkeit betroffen waren 1.842 ältere Personen, 0,2 Prozent mehr als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslosen Frauen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,8 Prozent oder 75 Personen auf 2.071.

Mehr Ausländer arbeitslos

1.458 Menschen ausländischer Herkunft waren im Juni von Erwerbslosigkeit betroffen, das sind 23,9 Prozent oder 281 Personen mehr als im Vorjahresmonat. 941 Männer und Frauen konnten im Juni ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dagegen meldeten sich in den vergangenen vier Wochen insgesamt 972 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos.

2.494 Menschen beim Jobcenter gemeldet

Arbeitssuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung werden von der Agentur für Arbeit betreut; Personen mit Anspruch auf Bürgergeld von den Jobcentern. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren im Juni 1.914 Personen gemeldet, 204 Personen mehr als im Vorjahresmonat. Auch im Jobcenter gab es einen Anstieg um 201 Personen oder 8,8 Prozent. Insgesamt 2.494 Menschen waren im Juni beim Jobcenter arbeitslos gemeldet.

Weiden: geringe Steigerung

In den letzten vier Wochen ist die Zahl der Erwerbslosen in der Stadt Weiden geringfügig auf 1.322 gestiegen. Gegenüber Juni 2022 ist dies ein Anstieg um 240 arbeitslose Personen. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 5,5 Prozent und ist somit um 0,2 Prozent schlechter als im Vormonat (Mai: 0,9 Prozentpunkte). Im Juni war die Agentur für Arbeit für 505 arbeitslose Menschen im Stadtgebiet zuständig. Das Jobcenter Weiden-Neustadt berichtet über einen Anstieg um 19,1 Prozent zum Vorjahresmonat und ist momentan für 817 arbeitslose Männer und Frauen erster Ansprechpartner bei der Jobsuche. 1.081 Arbeitsstellen sind dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit für die Stadt Weiden gemeldet.

Hohe Ausbildungsbereitschaft

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk Weiden 1.033 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 54 weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 2.465 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 115 (+5 Prozent). Ende Juni waren 265 Bewerber noch unversorgt und 1.264 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber
(–58 oder –18 Prozent), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war größer
(+28 oder +2 Prozent).

“Beratungsangebot nutzen”

Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Thomas Würdinger, appelliert an alle Schulabgänger und junge Erwachsene ohne Berufsausbildung, bei der Suche nach einer Ausbildung das kostenlose Beratungsangebot der Arbeitsagentur zu nutzen: „Informieren Sie sich bei der Berufsberatung und testen Sie in Praktika, ob der Wunschberuf Ihre Erwartungen erfüllt oder welche Alternativen die Unternehmen in der Region anbieten.“ Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800/4555500 können Beratungstermine vereinbart werden.

Hoher Personalbedarf

Es wurden im Juni 438 neue Arbeitsstellen gemeldet. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen liegt derzeit bei 3.532 Stellen. Viele Jobangebote verzeichnete der Arbeitgeber-Service im Berufssegment Fertigungstechnische Berufe mit 690 Stellen, weitere 596 Angebote bei den Fertigungsberufen, sowie eine rege Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Verkehrs- und Logistikberufe mit 362 Arbeitsstellen, erklärte Würdinger.

Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Bundestag hat das Fachkräfteeinwanderungsgesetz auf den Weg gebracht. Damit sollen die Hürden für die Einwanderung gesenkt, Deutschland als Zielland attraktiver und ein moderneres Zuwanderungssystem gestaltet werden.

Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung schrumpft das sogenannte Erwerbspersonenpotenzial ohne Zuwanderung demografisch bedingt bis 2035 um sieben Millionen. Das Gesetz soll einen Beitrag dazu leisten, diesen Effekt abzufedern. Der Gesetzentwurf ermöglicht beispielsweise, dass Fachkräfte mit anerkannter Qualifikationen auch eine ganz andere qualifizierte Beschäftigung ausüben können.

Menschen mit Berufserfahrung, aber ohne formale Anerkennung des ausländischen Abschlusses in Deutschland, können durch das Gesetz leichter Arbeit in Deutschland aufnehmen.

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