Hans Söllner immer noch unbeugsam, aber immer mit viel Gefühl

Weiden. Hans Söllner ist und bleibt unverwechselbar. Der mittlerweile 67-jährige Bad Reichenhaller hat nichts von seinem Handwerk verlernt und sorgte in der fast ausverkauften Max-Reger-Halle in Weiden mit seinem Winterprogramm, wie er es selbst nennt, für exzellente Stimmung.

Der Hans zeigte sich wie immer vielseitig. Foto:  Peter Gattaut
Der Hans zeigte sich wie immer vielseitig. Foto: Peter Gattaut
Im Vorfeld hatte Reporter Peter Gattaut mit seinen Kollegen Rainer Labitzke das Vergnügen mit Hans Söllner ein lockeres Gespräch und ein gemeinsames Foto zu ergattern. Foto:  Peter Gattaut
Im Vorfeld hatte Reporter Peter Gattaut mit seinen Kollegen Rainer Labitzke das Vergnügen mit Hans Söllner ein lockeres Gespräch und ein gemeinsames Foto zu ergattern. Foto: Peter Gattaut
 Peter Gattaut
 Peter Gattaut

Der fünffache Vater Hans Söllner präsentierte sich an diesem Abend von völlig unterschiedlichen Seiten. Ob Rebell, Staats und Behördenkritiker, frisch gebackener Cannabis-Patient, auf der großen Suche nach der Bedeutung von Liebe oder eben der stolze Opa, seine emotionale Intensität blieb niemals auf der Strecke.

Hans Söllner machte noch nie einen Hehl daraus, dass er regelmäßig Cannabis konsumiert und mit Einschränkungen der persönlichen Entfaltung seine Probleme hat. Seine Definition von Freiheit ist klar und deutlich: „Freiheit bedeutet für mich einfach nicht mitmachen zu müssen“, dieses wichtige Gut wurde besonders in der Corona-Zeit von unserer Regierung mit Füßen getreten“.

Hans Söllner auf Mission

Auch die Erklärung zu seinem Auftritt war bemerkenswert. „Wenn ich jetzt 40 Minuten labere ohne ein Lied zu spielen nennt man das Musikkabarett, musiziere ich vorher ist es ein Konzert, kläre ich euch auf über Pflanzenkunde und alternative Arzneimittel auf ist es ein Seminar mit musikalischer Begleitung, selbstverständlich wird alles verschieden besteuert“, so Söllner. Seine Mission die Welt besser zu machen, wie beispielsweise 365 Tage kein Hähnchen zu essen, öfters mit original Schottenrock zu agieren („nix drunter, es ist so befreiend“) oder seine Tipps für ein bisschen mehr Spaß im Leben sind legendär.

Viel Neues, weniger Klassiker

„Fast jeder hat doch einen nervigen Nachbarn, erfreut ihn, klingelt um zwei Uhr nachts um ihn mitzuteilen, dass ihr um sechs Uhr frische Semmeln holt und natürlich auch er nicht dabei vergessen wird, die Reaktion wird überwältigend sein“, rät Hans Söllner. Natürlich kam auch die Musik nicht zu kurz. Seine Klassiker bis auf die Ausnahme „Edeltraut“ blieben allerdings aus. Dafür gab es andere Lieder, die es auch in sich hatten.

Besonders bemerkenswert, dass es dabei öfters im Inhalt um Liebe, Gefühle und Emotionen ging. Besonders beeindruckend war der Song, den er geschrieben hatte als seine Enkeltochter Lotta auf die Welt gekommen war. Das absolute Highlight des Abends aber war klar die „Brieffreundschaft“ mit dem Landratsamt Berchtesgaden. Als der Hans mit positiven Drogentest von der Polizei aufgehalten wurde, dauerte es nicht lange bis er höfliche Post vom Landratsamt mit der Bitte der Führerscheinabgabe bekam.

Die Besucher feierten Ihren Hans mit Minuten langen Applaus und frenetischen Zugaben-Rufen, die er gerne erfüllte und für einen unvergesslichen Abend sorgte.

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