„Heldenkapelle“: Pfarrei in der Pflicht

Pressath. Die „Heldenkapelle“ am Friedhof bleibt ein Herzensanliegen des Pressather Fördervereins für kirchliche und soziale Zwecke.

Für die Renovierung der Gefallenenkapelle will sich der Förderverein für kirchliche und soziale Zwecke weiterhin einsetzen. Foto Bernhard Piegsa

Deshalb will der Förderverein auch weiterhin Spenden für deren Renovierung annehmen und treuhänderisch verwalten. Doch bei der Hauptversammlung im Gasthof Heining stellte die einstimmig in ihren Ämtern bestätigte der Vorstand um Vorsitzenden Werner Walberer klar, dass ihre Möglichkeiten, die dringend wünschenswerte Sanierung voranzubringen, sehr begrenzt sind.

„Wir bemühen uns darum, soweit es uns möglich ist, aber wir sind nicht Eigentümer dieser Gefallenengedenkstätte – das ist die katholische Pfarrgemeinde Pressath“, betonte Schriftführer Werner Lustig: „Deshalb ist auch Stadtpfarrer Edmund Prechtl für den neu gegründeten Heldenkapellen-Arbeitskreis der berufene Ansprechpartner.“

Instandsetzung der Heldenkapelle: Sicherheit geht vor

Der von Harald Dippel aus Swisttal bei Bonn initiierte Heldenkapellen-Freundeskreis und der Stadtpfarrer könnten eventuell gemeinsam beim Bischöflichen Ordinariat vorstellig werden und dort deutlich machen, dass eine baldige Instandsetzung dringend ratsam sei, um das denkmalgeschützte Bauwerk vor dem Verfall zu bewahren. Dabei gehe es auch um Fragen der Sicherheit und Haftung, denn man könne nicht ausschließen, dass beispielsweise ein vom Dach fallender Ziegel einen Passanten verletze.

„Laut Auskunft von Pfarrer Prechtl legt das Ordinariat bislang Wert darauf, dass die Heldenkapelle nur im Rahmen einer Gesamt-Renovierungsmaßnahme gemeinsam mit der Friedhofskapelle und der Friedhofsmauer hergerichtet werden könne“, erinnerte Werner Lustig: „Vielleicht lässt sich erreichen, dass das Ordinariat diese Verbindung trennt, sodass der Pfarrer jederzeit unabhängig von den anderen Bauwerken die Instandsetzung veranlassen könnte.

Pfarrgemeinde wartet auf grünes Licht

Ohne Zustimmung aus Regensburg kann die Pfarrgemeinde nichts in die Wege leiten.“ Anschließend könne eine Fachperson detailliert feststellen, mit welchem Arbeits- und Kostenaufwand das Gebäude hergerichtet werden müsste, und es könnten weitere Schritte in Sachen Finanzierung eingeleitet werden.

Spenden für Kapelle und Fußboden

Kassenwart Andreas Reindl gab noch zur Kenntnis, dass bisher 1700 Euro Spenden für die Gefallenenkapelle eingegangen seien, wovon 1200 aus einer Sammlung des Dippel’schen Familienverbands stammten (wir berichteten): „Diese Summe ist auf einem Sonderkonto unseres Vereins zweckgebunden hinterlegt.“

Vorsitzender Werner Walberer informierte noch, dass der Verein den neuen Fußboden im evangelischen entspreche. Aus der Spendensammlung für die Orgel der Stadtpfarrkirche lag Walberer ein von der Pfarrei im Dezember 2023 gemeldeter Spendenstand in Höhe von 80.482 Euro vor, wovon 27.645 Euro aus der Übernahme von Orgelpfeifen-Patenschaften stammten. Eine 10.000-Euro-Patenschaft habe der Verein selbst übernommen. Die Einweihung der renovierten Orgel werde wohl im Sommer gefeiert.

Mitgliederstamm wächst

Der Mitgliederstamm des Fördervereins, so Walberer weiter, sei dank vier Neueintritten auf 86 gewachsen. Bürgermeister Bernhard Stangl würdigte in seinem Grußwort die erfolgreiche Arbeit des Vereins, der sein Ziel erfüllt habe, wichtige soziale und kulturelle Projekte voranzutreiben. Auch erinnerte er an den „Baumeister“ Pfarrer Ludwig Bock, der ein Vermächtnis von 10.000 Euro hinterlassen habe: „Im Sinne des Stifters werden wir dieses Geld für die Kinderspielplätze verwenden.“

Mitgliederwerbung verstärken

Von den intensivierten Bemühungen des Fördervereins für kirchliche und soziale Zwecke um Mitgliederwerbung berichtete Schriftführer Werner Lustig in der Hauptversammlung. Die von ihm in den Banken und im Kirchenfoyer ausgelegten und bei Eucharistiefeiern im Februar dieses Jahres verteilten Prospekte hätten viele Interessenten gefunden. Zweiter Vorsitzender Reinhard Kirschner bot an, auch bei den evangelischen Gottesdiensten Flyer auszugeben. Auf der Webseite der Stadt Pressath stellt sich der Verein ebenfalls kurz vor.

Spendenannahme:

Für die „Heldenkapelle“ nimmt der Förderverein für kirchliche und soziale Zwecke auch künftig Spenden über IBAN DE04 7535 1960 0302 0351 83 bei den Vereinigten Sparkassen (BYLADEM1ESB) entgegen. Als Verwendungszweck ist „Renovierung der Heldenkapelle“ anzugeben.

Außerdem weist der Verein darauf hin, dass Orgelpfeifen-Patenschaften für die renovierte Orgel der Stadtpfarrkirche weiterhin möglich sind. Wer daran interessiert ist, kann sich persönlich, per Telefon unter der Nummer 09644/92160 oder unter der E-Mail-Adresse stgeorg.pressath@bistum-regensburg.de an das katholische Pfarrbüro wenden.

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