[Update] Tote im Kofferraum: Kollege in U-Haft – Obduktion bestätigt Tötungsdelikt

Regensburg. Nach dem Fund einer toten Frau in einem Kofferraum hat die Staatsanwaltschaft Regensburg Haftbefehl gegen einen 55-Jährigen erlassen. Er gehört zum beruflichen und privaten Umfeld der getöteten 19-Jährigen. Marie G. war als Bestatterin in Regensburg tätig.

Am Samstagvormittag wurde der Polizei ein Auto gemeldet, das mit eingeschlagener Seitenscheibe in der Tiefgarage eines Regensburger Baumarktes stand. Als die Beamten das Fahrzeug inspizierten, entdeckten sie eine tote Frau im Kofferraum. Foto: NEWS5 / NEWS5 DESK
Spurensicherung in der Tiefgarage des Toom-Baumarktes: Hier hatte die Polizei die Leiche einer jungen Frau in einem Kofferraum entdeckt. Foto NEWS5

[Update 13.20 Uhr] Um 13.20 Uhr gab es ein Update aus dem Polizeipräsidium Regensburg. Inhalt: Nichts wirklich Neues. Polizeisprecher Matthias Gröger: “Im Verlauf des gestrigen Tages wurde am Leichnam der 19-jährigen Frau aus dem Landkreis Cham einer Obduktion durchgeführt. Das Ergebnis bestätigte den bisherigen Verdacht eines Tötungsdeliktes.”

Weiter heißt es: “Die Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg sowie der Staatsanwaltschaft Regensburg laufen weiterhin auf Hochtouren. Weitere Informationen zur Todesursache oder zum Verhältnis, in welchem das Opfer und der 55-jährige Tatverdächtige standen, werden aufgrund der noch laufenden Ermittlungen derzeit nicht bekannt gegeben.”

Festnahme erfolgte noch am Samstag

Nach Informationen von OberpfalzECHO handelt es sich um einen Kollegen, zu dem es eine private Verbindung gab. Die Kripo nahm den Tatverdächtigen schon am Samstag fest. Kurz vor Ablauf der Frist für die Ingewahrsamnahme war er am Sonntagabend auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Der Richter am Amtsgericht Regensburg erließ Haftbefehl. Der Mann wurde in die Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Regensburg laufen.

Offiziell wird von Polizeisprecher Gröger nur bestätigt, dass sich Opfer und Tatverdächtiger kannten. Er kündigte im Laufe des Tages weitere Informationen an, ebenso zu den Ergebnissen der Obduktion bei der Rechtsmedizin. Auch die Todesursache ist noch nicht öffentlich gemacht worden.

Getötete gab viele Interviews zur Berufswahl

Die getötete Marie G. hatte seit ihrem Ausbildungsbeginn vor drei Jahren in lokalen Medien einige Interviews gegeben. Die hübsche Blonde berichtete vor der Kamera über ihre ungewöhnliche Berufswahl und ihre Aufgaben als Bestattungsfachkraft. Ihr Berufswunsch sei eigentlich Erzieherin gewesen, erzählte die junge Frau.

Nach der Mittelschule im Landkreis Cham habe sie dann den Ausbildungsplatz in Regensburg angetreten und sich zunehmend für den Beruf begeistert. Aus persönlicher Sicht lag der Tod in weiter Ferne. Einer Reporterin sagte sie, dass sie in ihrem Alter noch keine Vorsorge treffe, vielleicht “wenn ich mal so 30 bin”.

Wegen vermuteten Diebstahl Polizei geholt

Am Samstagvormittag war der tote Körper der jungen Frau von einer Polizeistreife entdeckt worden. Die Polizei war gerufen worden, weil in der Tiefgarage des Toom-Baumarktes ein Opel Corsa mit eingeschlagener Seitenscheibe stand. Die Entdeckung war eher ein Zufallsfund. Die Personalien konnten schnell geklärt werden. Das Auto mit Chamer Zulassung ist auf die Mutter, wohnhaft im Landkreis Cham, angemeldet.

Die Spurensicherung war stundenlang mit der Untersuchung des Fahrzeugs und des Umfelds beschäftigt.

* Diese Felder sind erforderlich.