Helmut A. Binser sorgt für Lachtränen in der Stadthalle
Neustadt/WN. Der Oberpfälzer Musikkabarettist Helmut A. Binser lässt das Publikum in der ausverkauften Stadthalle über zwei Stunden lang nicht aus dem Lachen kommen.
„Servus“, schreit der Binser, wie er von seinen Fans liebevoll genannt wird, ins Publikum in der ausverkauften Stadthalle, als er die Bühne betritt. Das klatscht begeistert und schon legt der Rundinger Musikkabarettist in seinen Markenzeichen schwarzer Hut, schwarzes Shirt, schwarze Jeans und rote Sportschuhe auch schon los wie die Feuerwehr.
Geschichten vom prallen Landleben in Runding
Er erzählt Geschichten, die das pralle Landleben in seinem Heimatort schildern. Meist völlig überzeichnet natürlich und mit großem Humor ausgestattet. Die feine rhetorische Klinge schlägt er nicht. Das erwartet auch keiner von ihm. Er redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, natürlich im Oberpfälzer Dialekt. Hier in Neustadt wird er verstanden. Die Zuhörer sind von Beginn an auf seiner Seite und kommen aus dem Lachen nicht mehr heraus.
Frech, spitzbübisch und provokant
Helmut A. Binser hat eine ganz besondere Begabung, komplexe Zusammenhänge über die bayerische Lebenswirklichkeit wunderbar ironisch und doch haargenau auf den Punkt zu bringen. Das macht er frech, spitzbübisch, mit einem ganz besonderen Humor und manchmal auch provokant. Dabei nimmt er oft die Rolle des unbedarften, naiven Betrachters ein, der die Dinge aus seiner sehr eigenen Sicht kommentiert.
Kinderbande als kriminelle Vereinigung
Bereits als Kind war er Mitglied in einer kriminellen Vereinigung. „In der Schule sagte man dazu „Bande“. Von den Lehrern wurden wir „Malefiztracken“ genannt“. Sie waren nur zu Dritt: Toni (später Drei-Finger-Toni), der Präsident Engelbert, der Stonehenge (so genannt, weil er schlechte Zähne hatte) und er als Stellvertreter. Hauptsächliches Interesse der Gang: Wasserbomben werfen.
Abstruse Erlebnisse mit schrägen Bühnenfiguren
Die teilweise abstrusen Erlebnisse seiner schrägen Bühnenfiguren wie dem Metzger „Bolzen Berti“, dem Autohändler Wawrowetz, dem Gorbatschow, dem Jäger Willi, Sepp und Liesl, dem Steidl-Wirt-Ehepaar, oder dem Bürscherl Franz mit seiner gelben BVB-Zipfelmütze, treiben dem Publikum die Lachtränen in die Augen. Bei diesen Erlebnissen ging es um dörfliche Traditionen wie das Maibaumaufstellen oder den Stammtisch, eine unerlässliche Plattform zum Austausch. „Der eine hat Eternitplatten, der andere eine Wiese, in die man sie eingraben kann“.
„Der eine hat Eternitplatten, der andere eine Wiese, in die man sie eingraben kann“. Helmut A. Binser über den Stammtisch als unerlässliche Plattform in Bayerns Wirtshäusern.
Umwerfend komisch sind auch seine Lieder, die er jeweils mit einem Stimmungswitz einleitet. Spitzbübisch singt er „Wenn ma ned dawischt werd, is mas a ned gwen“ (wenn man nicht erwischt wird, ist man es auch nicht gewesen), singt mit tiefster Country-Stimme und Englisch-Kauderwelsch den Dixi-Driver-Blues über den „Service-Mo fürs Dixi-Klo“ (ein Scheißjob), von der 6-Ampere-Makita oder vom alkoholfreien Bier das ist wie ein Cordon Bleu ohne Käse oder ein Dschungelcamp ohne Zuschauer.
Binser überzeugt seine Fans auf der ganzen Linie
Helmut A. Binser überzeugt in der Stadthalle sein Publikum auf der ganzen Linie und bekommt am Ende den verdienten langen Applaus. Als Zugabe erzählt er noch seine Erlebnisse auf der Hamburger Reeperbahn und singt den Zungenbrecher-Blues über die Orte in Bayern, in denen er schon einmal war.
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