Hochexplosiv unterwegs: Vorsicht vor gefährlichen Feuerwerkskörpern

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Gerade zum Jahreswechsel nutzen viele einen Besuch im Nachbarland Tschechien, um sich dabei gleich mit Feuerwerkskörpern für Silvester einzudecken. Allerdings sollte man dabei einige wichtige Hinweise zum Erwerb von Raketen, Böllern und Krachern beachten. Blöderweise hatte das ein Münchner Vietnamese nicht getan. Und auch die Zöllnerinnen und Zöllner hatten mit jeder Menge verbotener Feuerwerkskörpern zu tun. 

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Illegale Feuerwerkskörper. Bild: Bundeszollverwaltung

So stellten die Zöllnerinnen und Zöllner der Kotrolleinheiten Verkehrswege des Hauptzollamts Regensburg in den vergangenen Tagen 2.500 Stück Feuerwerkskörper ohne die erforderlichen Prüfkennzeichen sicher. „Wer illegalen Silvesterkracher bei sich hat, muss mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz rechnen. Außerdem können diese Feuerwerkskörper zu schlimmen Verletzungen, zum Beispiel Verbrennungen, Verlust von Gliedmaßen und Augenlicht oder Verätzungen führen“, so Robert Spreng, Leiter der Kontrolleinheit Verkehrswege Regensburg.

Daher durchlaufen legale Raketen, Böller und Kracher aufwendige Prüfverfahren bei der Bundesanstalt für Materialforschung – und prüfung (BAM). Die zugelassenen Feuerwerkskörper werden dann mit den entsprechenden CE-Kennzeichen und einer Registriernummer gekennzeichnet. Nicht nur um Ärger mit dem Zoll zu vermeiden, sondern vor allem zur eigenen Sicherheit sollten man von illegalen Feuerwerkskörpern die Finger lassen, denn nicht zugelassene Feuerwerkskörper sind empfindlich gegen Reibung, statische Aufladung und Schlag. Wer solche Gegenstände transportiert, weiter verschenkt oder veräußert und diese abbrennt, macht sich ebenfalls strafbar.

Mit “Ho Chi Minh” hochexplosiv unterwegs

Auch die Bärnauer Polizei machte Bekanntschaft mit verschiedenen Männern, die illegale Feuerwerkskörper mitbrachten: Einer von ihnen, ein Vietnamese (31), wohnt zwar in München, hatte aber den Kofferraum voller Feuerwerkskörper, die unter anderem den Namen der vietnamesischen Stadt “Ho Chi Minh” trugen. Am Morgen des 2. Weihnachtsfeiertags, gegen 8.35 Uhr staunten die Fahnder der Bundespolizei aus Bärnau bei der Kontrolle seines Autos in Hundsbach bei Waldsassen nicht schlecht: Sie stellten fest, dass der Vietnamese sich auf dem Asia-Markt in Tschechien mit insgesamt 40 Kilogramm hochexplosiven Feuerwerkskörpern eingedeckt hatte. Bei der verbotenen Pyrotechnik handelte es sich um die besagten Abschussbatterien der Marke Ho Chi Minh, TraBant sowie Blitzknallkörper “Draci Ocas”. Angeblich hatte der Vietnamese nicht gewusst, dass die gefährlichen Böller in Deutschland nicht erlaubt sind und dem Sprengstoffgesetz unterliegen.

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Insgesamt 40 Kilogramm hochexplosive Feuerwerkskörper entdeckte die Bundespolizei im Kofferraum eines Münchner Vietnamesen.

Außerdem stellten Beamte der Bundespolizei in Waidhaus acht Stunden später  einen 26-jährigen Deutschen in Waidhaus fest, der 200 der verbotenen Böller der Marken La Bomba, Color Salute, Dum Bum, Viper und Cobra im Fahrzeug hatte. Bei verschiedenen Aufgriffen haben die Bundespolizisten allein im Monat Dezember im Bereich Waidhaus und Waldsassen 120 Kilogramm der verbotenen Pyrotechnik festgestellt. Der Strafverfolgung schließt sich die Entsorgung beschlagnahmter Pyrotechnik an. Die behördliche Entsorgung durch Fachpersonal ist immer kostenpflichtig.

Bild: Bundespolizei

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