Hohes Energiespar-Potential in der Kläranlage Tremmersdorf

Tremmersdorf. In einer Gemeinderatssitzung wurden die Pläne zur Sanierung der Kläranlage und für grünen Strom vorgestellt.

Auch beim Klärwärtertreffen in Tremmersdorf war das Thema der energetischen Effizienz der Abwasseranlagen ein Schwerpunktthema. Foto: Robert Dotzauer

Ein Viertel Jahrhundert Dauerbetrieb hinterlässt Spuren. Die Kläranlage der Gemeinde Speinshart in Tremmersdorf ist ein Sanierungsfall. Besonders die technischen Anlagenteile sind nicht mehr zeitgemäß – und sie sind Stromfresser

Die Betriebserlaubnis des Landratsamtes für die mechanisch-biologische Abwasseraufbereitung läuft bis Ende 2024. Deshalb war es jetzt für den Bürgermeister und den Gemeinderat Zeit zu handeln. Für die Zukunftsplanung tat sich die Gemeinde mit dem Ingenieurbüro SRP Schneider & Partner aus Nürnberg zusammen. Die Experten sollten auf Wunsch des Gemeinderates besonders auf die energetische Neuausrichtung der Anlagenteile achten.

Auf der Grundlage der Kommunalrichtlinie für den Klimaschutz ermittelte SRP ein energetisches Einsparpotential. Dabei mussten sie sich an die Vorgabe, 70 Prozent des Strombedarfs auf der Kläranlage zu erzeugen, halten. Aber auch diese Herausforderung meisterte das Ingenieurbüro: Die Rührwerke, Gebläse, Abwasserpumpwerke, Rechenanlage und Belüftungen der Klärbecken werden saniert. Statt des Stromverbrauchs von derzeit insgesamt 87.000 Kilowattstunden jährlich, ermittelte das Büro ein Einsparpotential von circa 26.000 Kilowattstunden mit dem Einsatz neuer Technik.

„Wer sparen will, muss investieren“

Zudem empfahl der Diplom-Ingenieur Walter Brandner bei der Vorstellung der Studie, auf dem Kläranlagen-Gelände eine Freiflächen-Fotovoltaik-Anlage zu errichten. Versehen mit einem Batteriespeicher sei die Fotovoltaik eine optimale Ergänzung, den Eigenbedarf an Energie zu decken. Dazu könne man den Reststrom ins Netz speisen. Gleichzeitig seien die Bedingungen für Fördergelder locker zu erfüllen. Dafür müssten die Einwohnergleichwerte von bisher 37 kWh auf 23 kWh je Einwohner reduziert werden.

Ein interessantes Gesamtpaket – aber „geldig“, wie der Bürgermeister Albert Nickl und die Ratsversammlung feststellten. Der Ingenieur schätzte das Investitionsvolumen auf circa 300.000 Euro brutto. „Wer sparen will, muss investieren“, lautete seine Devise. Er ermittelte eine Amortisationszeit von circa 18 Jahren, bei einer staatlichen Förderung verringere sich das Zeitfenster deutlich. Walter Brandner fasste zusammen: „Es lohnt sich“.

Nach der endgültigen Fertigstellung der Studie soll mit einem offiziellen Förderantrag die Höhe staatlicher Zuwendungen abgeklärt werden. Diese wird für die geplante energiesparende Neuausrichtung der Kläranlage einschließlich der Pumpwerke gelten.

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