In Pick-up gepfercht: Polizei befreit Familie

Waidhaus. Zweimal beendeten Beamte der Bundespolizeiinspektion Waidhaus eine Schleusung. In einem Fall befreiten sie eine neunköpfige türkische Familie aus einem Pick-up.

Neun türkische Migranten, davon fünf Kinder, die auf dem Schoß saßen, waren in den Fond des Pickups gezwängt worden. Foto: Bundespolizeiinspektion Waidhaus

Als am Dienstagabend Fahnder der Bundespolizeiinspektion (BPOLI) Waidhaus und der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit (MKÜ) am Parkplatz Ulrichsberg Nord die hinteren Türen eines Pick-Ups öffneten, purzelten förmlich die auf die Rücksitzbank “gestapelten” Insassen heraus. Insgesamt neun Personen waren im Fond eingepfercht worden, darunter auf dem Schoß der Erwachsenen fünf Kinder im Alter von wenigen Monaten bis hin zu fünf Jahren. Lediglich eine Frau hatte das Glück, bequem auf dem Beifahrersitz mitzufahren. Es handelte sich bei den zehn Personen (neben den Kindern, drei Frauen und zwei Männer im Alter von 24 bis 38 Jahren) um türkische Staatsangehörige, die alle einer Familie angehörten.

Schleusung begann in Rumänien

Wie sich schnell herausstellte, hatten die Bundespolizisten eine Schleusung beendet, die in Serbien begann. Ein türkischer Lkw hatte die Migranten quer durch den Balkan gekarrt und sie schließlich im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet rausgeworfen. Im Anschluss sind sie von dem Fahrer des Pick-Ups, einem 33-jährigen Rumänen aufgenommen worden, bis sie in die Kontrollstelle der Bundespolizei an der A 6 geraten seien. Der Fahrer wurde im Laufe des Mittwochs dem Richter vorgeführt und wanderte in Untersuchungshaft, die Geschleusten wurden zur Erstaufnahmeeinrichtung in Regensburg gebracht.

Vietnamesen stranden in Moosbach

Kaum eine halbe Stunde später ging telefonisch ein Bürgerhinweis bei der BPOLI Waidhaus ein, dass sich vier verdächtige Personen im Bereich der Bushaltestelle in Moosbach-
Gröbenstädt aufhalten sollen. Eine Streife sammelte daraufhin drei ausweislose Personen in der Bushaltestelle und eine Person versteckt hinter der Bushaltestelle auf.
Nach eigenen Angaben handelte es sich dabei um vietnamesische Staatsangehörige. Aufgrund des Verdachts der unerlaubten Einreise brachten die Bundespolizisten die vier “Gestrandeten” zur Dienststelle.

Nach Rumänien abgeschoben

Bei der Vernehmung erzählte einer der Vietnamesen, dass sie zuvor in Rumänien gearbeitet hätten und von dort aus in einem Klein-Lkw versteckt nach Moosbach/Gröbenstädt gebracht wurden. Die Personen wollten allerdings nie dorthin, sondern in Berlin eine Arbeit aufnehmen. Da die vier Männer im Alter von 36 bis 43 Jahren rumänische Visa besaßen, werden sie nun dorthin abgeschoben.

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