Interessengemeinschaft wehrt sich gegen das Aus für den Fahrenberg-Lift

Vohenstrauß. Gibt es doch eine Zukunft für den Fahrenberg-Lift? Eine Interessengemeinschaft will, dass es mit dem Skibetrieb weitergeht.

Eine Interessengemeinschaft will den Fahrenberg-Lift weiterbetreiben, nachdem der TV Vohenstrauß den Betrieb einstellen wollte. Foto: TV Vohenstrauß

Am 10. November verkündete der TV Vohenstrauß als Betreiber das Aus, für den Skilift am beliebten Fahrenberg-Hang zum 31. März 2025. Wegen des immer weniger werdenden Schneefalls und zu geringer Nachtfröste zum Präparieren der Piste stagnierten die Einnahmen. Deshalb seien keine größeren Reparaturen oder Investitionen mehr möglich, hieß es in jener Versammlung, in der einstimmig beschlossen wurde, den Lift in zwei Jahren abzustellen. Ein Sportverein könne einen solchen Wirtschaftsbetrieb ehrenamtlich auf Dauer nicht stemmen.

„Nicht alle Mitglieder befragt“

Jetzt zweifelt ein Mitglied der Skiabteilung des TSV Pleystein den Beschluss mit der Begründung an, dass alle Mitglieder des TV Vohenstrauß hinter der Entscheidung des TV-Vorstands stehen. Wie Oberpfalz-Medien berichten, glaubt der Weidener Arzt Alexander Erben nicht, dass das Vorstandsgremium des TV mit seinen wenigen Personen ausreiche, um eine solch maßgebliche Entscheidung zu treffen. Der Sprecher der „Interessengemeinschaft Fahrenberg“ kritisiert, dass nicht alle Mitglieder des TV Vohenstrauß zu dem Thema befragt worden seien.

„Herzstück des Wintersports“

Erben sieht den Fahrenberg als Herzstück des Wintersports in der Oberpfalz und deshalb suche die IG nach einem Konzept unter anderem mit einem Mountainbike-Trail, um den Lift als Freizeitmagnet für Familien ganzjährig zukunftsfähig zu machen. Ferner wirft der leidenschaftliche Skifahrer Erben dem TV vor, den Lift vor Weihnachten nicht zu öffnen, wodurch wichtige Einnahmen verloren gingen.

Auch in Bezug auf Erneuerbare Energien habe der Verein einiges versäumt. Die IG wisse um die Klima-Probleme, sei aber dennoch zuversichtlich, die Anlage noch mindestens zehn Jahre erhalten zu können. Man hoffe bei einer eventuellen Ablösung des Lifts durch die IG auf das Entgegenkommen des TV Vohenstrauß.

Der Mountainbike-Trail am Fahrenberg könnte laut Interessengemeinschaft eine Möglichkeit sein, den Lift ganzjährig zu betreiben. Foto: Stadt Vohenstrauß

„Seit Jahren Probleme“

TV-Vorsitzender Klaus Nigg und TV-Abteilungsleiter Markus Baierl widersprechen Erbens Vorwürfen und betonen, dass man das Aus des Skilifts bereits im Sommer 2022 beschlossen und allen Abteilungsleitern und Bürgermeistern im Herbst 2022 mitgeteilt habe. „Seit vielen Jahren reicht das Geld gerade noch so, um den Lift am Laufen zu halten“, betont Nigg. Finanziell sei man nur vom Landkreis Neustadt/WN unterstützt worden, die Gemeinden hätten eine dauerhafte Förderung abgelehnt.

Ohne die Corona-Hilfe wäre man jetzt schon pleite. Der TV-Vorsitzende widerspricht der IG auch in Sachen Erneuerbare Energien. Man habe alle Möglichkeiten geprüft, doch sei an diesem Standort weder eine PV-Anlage (Osthang) noch ein Windrad realistisch.

TV signalisiert Entgegenkommen

Trotz aller Vorwürfe sei der TV Vohenstrauß bereit, der Interessengemeinschaft entgegenzukommen. „Wir wären auch froh, wenn der Lift weiterlaufen würde.“ Allerdings müssten Pistenraupe, Quad oder Kartenlesegerät abgelöst werden, da es sich um Vereinsvermögen handle.

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