Jeder kann helfen – die Johanniter geben Tipps zum richtigen Verhalten im Notfall
Nordoberpfalz. Am Samstag ist der internationale Tag der Ersten-Hilfe. Ziel des Aktionstags ist es, die Bedeutung fachgerechter Nothilfe bei Unfällen und Katastrophen im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.
Vielen Menschen ist unwohl bei dem Gedanken, Erste-Hilfe leisten zu müssen, weil sie Angst haben, etwas falsch zu machen. „Dabei kann nur derjenige etwas falsch machen, der gar nichts tut“, betont Gregor Lindner, Ausbilder bei den Johannitern in Ostbayern.
Sehen –Schützen – Retten – Prüfen – Notruf – Helfen
Um die Situation einschätzen zu können, sollten Sie sich zunächst einen Überblick verschaffen: Was ist passiert? Ist jemand verletzt? Wenn ja, wie viele Verletzte gibt es? Sind diese ansprechbar und sind schon andere Helfer aktiv? Sich selbst und andere schützen, das spielt insbesondere bei Unfällen im Straßenverkehr eine wichtige Rolle.
- Schalten Sie Ihr Warnblinklicht ein und fahren Sie langsam an die Unfallstelle heran.
- Parken Sie Ihr Fahrzeug mit ausreichendem Abstand und stellen Sie Ihr Warndreieck auf.
- Laufen Sie auf dem Weg zur Unfallstelle, wenn möglich, hinter der Leitplanke.
- Stellen Sie dann die Zündung des Unfallwagens ab.
- Achten Sie auf Anzeichen eines Brandes.
Retten aus dem Gefahrenbereich
Droht dem Verunfallten eine Gefahr wie durch Feuer oder Rauch, sollten die Helfer den Betroffenen mit Hilfe des sogenannten Rautek-Rettungsgriffes aus dem Gefahrenbereich bringen. Dazu greift man mit beiden Händen von hinten unter seine Achseln durch und umfasst einen möglichst unverletzten Arm mit beiden Händen.
Die lebenswichtigen Körperfunktionen prüfen
Helfer sollten die betroffene Person ansprechen. Ist sie bei Bewusstsein oder erweckbar? Dann prüft man die Atmung und sucht den Körper nach Verletzungen ab. Jetzt folgen die Erste-Hilfe Maßnahmen; die lebenswichtigen Funktionen wie die Atmung haben dabei immer Vorrang. Ist der Betroffene ohne Bewusstsein, die Atmung aber normal, muss er in die stabile Seitenlage gebracht werden.
Atmet der Betroffene nicht oder ungleichmäßig, muss umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden. Am wichtigsten ist dabei die konsequent und möglichst lückenlos durchgeführte Herzdruckmassage – 100 bis 120 Mal pro Minute. Die Wiederbelebung ist fortzusetzen, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Um Blutverlust zu minimieren, sollte die Verletzung hochgehalten und mit den Fingern Druck auf die Wunde ausgeübt werden – wenn möglich mit gewaschenen Händen oder Handschuhen.
Bei einer Schocklagerung (Schocklage) liegt der Patient flach auf dem Rücken, während seine Beine über die Höhe des Kopfes angehoben beziehungsweise gelagert werden. In dieser Position wird der Blutrückfluss aus den Beinen zu den inneren Organen, vor allem Herz und Gehirn, unterstützt.
Infos
Weitere wichtige Infos und Erklär-Videos zu verschiedenen Erste-Hilfe-Themen gibt es hier.
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