Jubiläum des Stammtischs: Rückblick im vollbesetzten Wirtshaus

Waldthurn. Beim Kommersabend des 40-jährigen Jubiläums des Stammtischs wird eine neue Stammtischhymne vorgestellt und ein besonderer Wellnessgutschein für die Gründungsmitglieder überreicht.

Die Gründungsmitglieder des Kick’n-Stammtisch Waldthurn mit Vorsitzenden und Stammtischsprecher Thomas Troidl (hinten 2. von links), Stellvertreter Björn Schories (hinten Mitte) und der Wirtin des Stammtischs Angelika Kick. Foto: Franz Völkl

So mancher Kick’n Stammtischler kam am Freitag nicht an seinen angestammten Platz im Gasthaus “Zum Kick’n”. Grund hierfür war der Kommersabend mit Gedenken an die Verstorbenen inklusive Rückblick und Feier des 40-jährigen Bestehens des legendären Kick’n-Stammtisches. Das Gasthaus und das Nebenzimmer waren mit Stammtischler und dessen Begleitungen voll besetzt.

Zeitzeugen vor Ort

Stammtischvorsitzender und Sprecher Thomas Troidl sprach dabei von der Problematik, dass er gerade einmal 45 Jahre alt ist und lediglich die letzten 16 Jahre beim Stammtisch aktiv miterleben konnte. So sei es nötig, dass bei seinem Rückblick immer wieder Zeitzeugen – sprich Gründungsmitglieder – sich einbringen und so den Abend mit Anekdoten aus früheren Zeiten auflockern.

Raue Sitten

So blickte der Stammtischsprecher auf das Gründungsjahr 1983 zurück, wobei das genaue Gründungsdatum nicht mehr bekannt ist. Vorsitzender war damals vor 40 Jahren Franz Troidl, insgesamt war das Stammtischlimit von 45 Mitgliedern erreicht. Im Lauf der letzten vier Jahrzehnte traten 62 Mitglieder in den Verein ein, 59 verließen den Stammtisch, 19 Mitglieder sind verstorben. So gab es auf Aufzeichnungen des Gründungsvorsitzenden, dass im Januar 1986 drei Abgänge zu verzeichnen waren, zwei freiwillig und einer musste aufhören, er wurde mit Wirthausverbot belegt – damals herrschten raue Sitten.

Zum Spiel mit dem Bus

Viele Aufnahmeanträge mussten damals wegen der 45-Mann-Regel abgelehnt werden. Nach dem Tod von Franz Troidl übernahm Willi Ertl den Vorsitz, unterstützt wurde er lange Jahre von Schriftführer Josef Voit, beide sind leider verstorben. Aktuell zählt der Stammtisch 35 Mitglieder, darunter 7 Ehrenmitglieder.

Der Rückblick umfasste das Vereinsleben, von der Gründung bis in die Gegenwart. Legendär waren die früheren Fußballspiele des Kick’n Stammtischs gegen den Fischerstammtisch, wobei der Erlös des Vergleichs an die Jugendkasse des FSV Waldthurn ging. Willi Ertl und sein Busfahrerkollege Sepp Lang, ebenfalls Stammtischmitglied, kamen mit dem großen Bus der Firma Bock zum Kick’n vorgefahren, haben die Kick’n-Stammtisch-Fußballmannschaft samt Fans eingeladen und sind zum FSV Sportgelände des FSV gefahren. „Große Mannschaften fuhren eben mit einem Bus am Sportplatz vor, obwohl der Weg vom Kick’n zum FSV-Sportgelände nicht länger als 350 Meter ist“, meinte Troidl mit einem Lächeln im Gesicht.

“Tschicke” nicht zu ersetzen

Weiter erläuterte er das Amt des leider verstorbenen und nicht ersetzbaren Stammtischkritikers Edwin „Tschicke“ Zwack (Amt wurde nicht nachbesetzt) und die etwas eigenartigen Bestimmungen hinsichtlich der Stammtischglocke.

Neue Stammtischhymne

Richard Wagner spielte am Festabend auf. Höhepunkt war dabei die vom Waldthurner Musiker und Sänger verfasste Stammtischhymne nach der Flippermelodie komponiert: „Ihr sagt heute Dankeschön – 40 Jahre Kick’n-Stammtisch. Ihr seid zusammen gute Freunde, hier beim Kick’n ist es schön“. Schnell stimmten die Festgäste stimmgewaltig in den Refrain ein. Vorsitzender Troidl dankte unter tosendem Applaus Vereinswirtin Angelika Kick, die laut 3. Bürgermeister Hans-Peter Reil doch so manche Stammtisch-Diskussionen ertragen musste.

Sieben Gründungsmitglieder geehrt

Die Gründungsmitglieder Karlheinz Eismann, Gerhard Feselmeier, Werner Holfelner, Franz Kick, Ludwig Kleber, Herbert Striegl und Werner Wagner wurden einzeln geehrt. Sie erhielten eine Urkunde und einen „Gutschein über einen Abend der Wellness, Ruhe, Entspannung und gute Gespräche, an dem du die Seele baumeln lassen kannst. Einzulösen: Im Wirtshaus „Zum Kick’n – am Stammtisch“.

Dritter Bürgermeister Hans-Peter Reil meinte, auch so ein Stammtisch mache das Leben liebenswert, viele Erinnerungen der letzten Jahrzehnte seien fest im Herzen verankert.

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