Kritik hinter geplatzten Neuwahlen beim KFV Schwandorf

Schwandorf. Neuwahlen des Kreisfeuerwehrverbands platzen wegen zu weniger Teilnehmender, was als einmaliger Vorgang gilt. Kritik am Führungsstil und der Überpräsenz von Führungskräften bei Einsätzen wird unter den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten laut. Der Verband, der für Zusammenhalt und Vertretung der über 150 Feuerwehren sorgen soll, sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, das beschädigte öffentliche Bild zu reparieren.

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Feuer unterm Dach des Kreisfeuerwehrverbands Schwandorf. Symbolbild: OberpfalzECHO/ K.Mann

Die Neuwahlen des Kreisfeuerwehrverbands Schwandorf stießen vor kurzem auf unerwartete Hindernisse. Eine mangelnde Anzahl an Delegierten führte dazu, dass die Versammlung nicht beschlussfähig war und somit die Neuwahlen nicht durchgeführt werden konnten. Diese Situation ist ein Novum in der Geschichte des Kreisfeuerwehrverbands und wirft Fragen nach den Hintergründen auf.

Ein einmaliges Ereignis wirft Fragen auf

Laut Christian Demleitner, dem Vorsitzenden und Kreisbrandrat, waren einige Entschuldigungen für die Abwesenheit der Delegierten “aus nachvollziehbaren Gründen” eingegangen. Er sehe in der geringen Teilnehmerzahl zwar eine Herausforderung für die demokratische Struktur, möchte aber Spekulationen, ob es sich dabei um einen Denkzettel handele, nicht Vorschub leisten. Ihm seien keine Probleme von Seiten der Mitgliedswehren bekannt.

Kritik aus den Reihen der Feuerwehren

Allerdings scheint nicht alles so problemlos zu sein, wie es auf den ersten Blick erscheint. In Gesprächen mit Mitgliedern der Feuerwehren im Landkreis Schwandorf kommt Kritik an der Führung des Verbands zum Vorschein. Es wird ein zu autoritärer Führungsstil und mangelndes Einfühlungsvermögen gegenüber den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten moniert. Besonders stößt es einigen sauer auf, dass bei kaum einem Einsatz nicht auch ein “besonderer Führungsdienstgrad” zugegen ist, was von manchen nicht als Vertrauensbeweis angesehen wird. Zudem gab es Enttäuschungen über ausbleibende besondere Ehrungen durch den Kreisbrandrat.

Die Rolle des Kreisfeuerwehrverbands

Der Kreisfeuerwehrverband sieht seine Hauptaufgabe in der Förderung des Zusammenhalts zwischen den über 150 Feuerwehren des Landkreises, der Vertretung ihrer Interessen nach außen sowie als Ansprechpartner und Berater für Behörden. Eine nicht beschlussfähige Versammlung und öffentliche Kritik stehen dieser Zielsetzung entgegen und schaden dem Bild der Feuerwehren in der Öffentlichkeit.

Konstruktiver Dialog als Lösung

Die Vorfälle rund um die geplatzte Versammlung könnten ein Hinweis darauf sein, dass einige Feuerwehren ein stilles Signal senden wollten, ohne einen öffentlichen Eklat zu provozieren. Es besteht nun die Notwendigkeit für Kritiker und Kritisierte, den Dialog zu suchen und Missverständnisse sowie Probleme aus dem Weg zu räumen. Nur durch einen offenen und konstruktiven Austausch kann der Zusammenhalt, der seit Gründung des Kreisfeuerwehrverbands vor 27 Jahren im Mittelpunkt steht, gestärkt und nach außen sichtbar gemacht werden.

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