LBV-Kreisgruppe: Gegen Umweltsünder künftig offensiver vorgehen?

Neustadt/WN-Weiden. Eine Pandemie zwingt die Kreisgruppe Neustadt-Weiden des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) nicht in die Knie. 2020 wurden auch unter Corona-Bedingungen Fledermäuse geschützt, Biotope gepflegt und angelegt, Umweltsünden öffentlich gemacht.

Fürs erste eine Art Jahreshauptversammlung online: Die Kreisgruppe Neustadt-Weiden des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) trifft sich virtuell zu einem Rückblick auf das Corona-Jahr 2020. Screenshot: Gabi Eichl

Die für Anfang des Monats geplante Jahreshauptversammlung kann nicht stattfinden, die Kreisgruppe verlegt sich folglich ins Netz und hat nicht viel weniger Besucher als üblicherweise bei einer analogen Veranstaltung. Um die 30 Mitglieder, darunter auch Teilnehmer aus der Kreisgruppe Amberg-Sulzbach, verfolgen eine Präsentation von Verena Bauer, die seit einiger Zeit die Homepage der Kreisgruppe betreut. Bauer will die Seiten als Anlaufstelle verstanden wissen, als zentralen Punkt, um sich über die Aktivität der Kreisgruppe zu informieren.

Naturschutz funktioniert auch unter Corona-Auflagen

Dass Naturschutz auch unter Corona-Bedingungen funktioniert, macht die eineinhalbstündige Online-Veranstaltung deutlich. Bauer berichtet von virtuellen Kaminabenden oder von den beliebten Artikeln des Mitglieds Wolfgang Winter in der Tageszeitung.

Markus Liebl erzählt von verschiedenen Rettungsaktionen aus einem der langfristigen Erfolgsprojekte der Kreisgruppe: dem Fledermaus-Schutz. Ein passionierter Fledermaus-Retter wie Liebl hat auch kein Problem damit, wenn aus einer „furchtbar verflohten“ Fledermaus in seiner Hand die Mitbewohner der Maus kurzfristig den Wirt wechseln. 

Aufnahmen wie diese von einem Rohrammer des LBV-Fotografen Fredy Voss gehören zu der von Verena Bauer ausgearbeiteten Präsentation. Foto: Voss

180 Kästen für Fledermäuse gebaut

Adolf Küblböck und Fabian Dötsch berichten von der Pflege der LBV-eigenen Flächen, die auch während der Pandemie nicht ausgesetzt war. Küblböck informiert überdies über die unwiderruflichen Beschädigungen an dem Biotop bei Steinfels, die zuletzt auch das Landratsamt bestätigt hat. 

Nicole Merbald erinnert an den Bau von Fledermauskästen, der vollkommen unerwartet regelrecht „explodiert“ ist; am Ende waren es 180 Kästen, die nun in Gärten und an Schuppen hängen. Nistkästen hat laut Fabian Dötsch auch die Trabitzer Kindergruppe gebaut, eine von mehreren Aktionen der Gruppe. 

Sieht unspektakulär aus, ist es aber nicht für die, die sonst nirgends unterkommen: ein vom LBV angelegter Insektenhaufen in Trabitz. Screenshot: Gabi Eichl

“Es muss für Umweltsünder weh tun”

Länger diskutiert wird über die Frage, ob der LBV offensiver gegen Umweltsünder vorgehen solle. Wenn es konkrete Nachweise gebe, plädieren einige Mitglieder dafür, Umweltsünder vor den Kadi zu ziehen; es müsse für Umweltsünder „weh tun“, sonst ändere sich nichts.

Zu der Präsentation der Aktivität im vergangenen Jahr gehören Tier- und Naturfotos verschiedener Mitglieder, neben anderen die renommierten LBV-Fotografen Fredy Voss und Günter Klein.

Hummeln und Vogelstimmen

Für dieses Jahr geplant sind laut Verena Bauer unter anderem ein tieferer Einstieg in das Thema Hummeln. Wolfgang Winter wird einen Vogelstimmen-Kurs anbieten, der mehrmals stattfinden soll, um den Teilnehmern zu ermöglichen, wenigstens die bekanntesten Arten der Region zu unterscheiden. Ein weiteres Thema  von vielen wird die Agrarpolitik sein. 

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