Mehr als nur Hahn aufdrehen

Grafenwöhr. Die Wasserqualität in Grafenwöhr ist gut. Doch wo kommt das Wasser her und wie wird es transportiert? Um das herauszufinden, besichtigte die Junge Union Grafenwöhr das Wasserwerk. Bei einem Infotag versorgten die Mitarbeiter der Stadtwerke die JU mit Wissen rund ums Wasser.

Von Stefan Neidl

“Wasserproduktion heißt nicht nur, den Hahn aufdrehen und laufen lassen”, erzählte Frank Neubauer, Vorstand der Stadtwerke, beim Informationstag den Mitgliedern der Jungen Union um ihren Vorsitzenden Stefan Pappenberger. Wie wichtig das Wasser für Mensch und Gesellschaft ist, erklärte er mit der Analyse einer Studie: Würde das Wasser acht Tage lang ausbleiben, drohe selbst in Deutschland ein Bürgerkrieg.

Grafenwöhr_JU_Besichtigung Wasserwerk
Die Junge Union Grafenwöhr erkundete das Wasserwerk. Bild: Stefan Neidl

Wie kommt das Wasser in den Hahn?

Wassermeister Günter Rauh und Wasserversorgungstechniker Jonas Neubauer erklärten die Funktionsweise des Wasserwerks in Grafenwöhr. Das hiesige Wasser wird aus drei Brunnen geschöpft. Dabei beträgt die tägliche Schöpfmenge mehr als 2.500 Kubikmeter, die jährliche rund eine Million Kubikmeter. Diese Menge versorgt – je nach Stationierung der US-Soldaten – etwa 12 bis 18.000 Menschen täglich.

Dafür unterhält Grafenwöhr ein Rohrnetz von 140 Kilometern. Die Tiefe der Brunnen beträgt zwischen 120 und 160 Meter. Zum Vergleich: In diese Tiefe würde der Kirchturm der Stadt viermal hineinpassen. Die Pumpen erbringen eine Leistung von 75 Kilowatt. Der Bau der Wasseraufbereitungsanlage erfolgte im Jahr 2000, 2011 kam die Erweiterung. Auf zwei Filterstraßen werden Eisen und Mangan entfernt – eine reine Schönheitskur, denn genießbar wäre die sonst braune Brühe dennoch.

Versorgung sicherstellen

Die Stadtwerke können 3.000 Kubikmeter Wasser speichern – und somit das Volumen von etwas mehr als einem Tagesverbrauch. Zum Personal zählen vier Personen: Zwei Wassermeister, ein Facharbeiter und ein Auszubildender. In Summe eigentlich zu wenig, um die Leitungen in Grafenwöhr ständig zu warten, wie die JU Grafenwöhr beim Infotag erfuhr. Das mache es notwendig Prioritäten zu setzen: Erst komme die Versorgungssicherheit, dann die Wasserqualität. Ob die Einstellung eines weiteren Arbeiters möglich ist, soll demnächst geprüft werden.

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