Polizei zieht völlig überladenen Kleinlaster aus dem Verkehr

Vohenstrauß. Diese Rechnung ging nicht ganz auf: Bei einer Kontrolle zog die Verkehrspolizeiinspektion Weiden einen Klein-Lastwagen aus dem Verkehr, der 7.560 statt der maximal zugelassenen 3.500 Kilo wog.

Symbolbild OberpfalzECHO/David Trott

Am vergangenen Donnerstag gegen 23.30 Uhr, unterzogen Beamte der Verkehrspolizeiinspektion Weiden auf der Autobahn A 6 an der Anschlussstelle Vohenstrauß-Ost einen Iveco Daily einer Verkehrskontrolle. Dabei konnte bereits anhand des Ladepapiers eine Überladung festgestellt werden. Laut Zulassungsbescheinigung hat der Klein-Lkw ein zulässiges Gesamtgewicht von 3.500 Kilo, bei einem Leergewicht von 2.780 Kilo.

115 Prozent überladen

Auf einer Fahrzeugwaage in der Nähe stellten die Polizisten ein tatsächliches Gesamtgewicht von 7.560 Kilo fest. Dies entspricht einer Überladung von circa 115 Prozent. Nachdem die Ladung geleert und das Fahrzeug nochmal gewogen wurde, ergab sich ein tatsächliches Leergewicht von 4.030 Kilo.

Da der Fahrer lediglich im Besitz der Fahrerlaubnisklasse B war, wurde ihm die Weiterfahrt mit dem Lkw untersagt. Dem 35-jährigen Fahrer war die Überladung bewusst, da in seinen Papieren auch das Gewicht der Ladung von 3.690 Kilo vermerkt war.

Mehrere Vergehen der Firma

Bei dem Klein-LKW handelt es sich um ein Fahrzeug, das laut Hersteller ein zugelassenes Gesamtgewicht von 6.500 Kilo hat. Da jedoch kaum ein Mitarbeiter der Firma die nötige Fahrerlaubnis aufweist, hatte man das Fahrzeug kurzerhand auf 3.500 Kilo ablasten lassen.

Dadurch erspart sich die Firma die Kosten für den Erwerb der entsprechenden Fahrerlaubnisklasse und der Berufskraftfahrerqualifikation für ihre Fahrer, den Einbau eines digitalen EG-Kontrollgerätes sowie weitere Genehmigungen bei der gewerblichen Güterbeförderung. Da sich der Unternehmer dadurch einen Wettbewerbsvorteil verschafft hat, erwartet nicht nur den Fahrer ein Bußgeld wegen der Überladung, sondern auch den Unternehmer wegen verschiedener Verstöße. Insgesamt könnte sich die Strafe so zu mehreren tausend Euro summieren.

Erhebliche Gefahren bei Überladung

Die Verkehrspolizei Weiden weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich die Überschreitung der zulässigen Gesamtmasse negativ auf das Fahrverhalten des Fahrzeugs auswirkt und dadurch erhebliche Gefahren für Fahrer selbst und andere Verkehrsteilnehmer entstehen können. Das zusätzliche Gewicht verlängert nicht nur deutlich den Bremsweg, sondern verändert auch nachteilig das Kurvenverhalten des Fahrzeugs.

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