Sägewerk der Güterverwaltung Friedenfels schließt zum Jahresende

Friedenfels. Aus für das Sägewerk der Güterverwaltung Friedenfels. Das vor allem bei vielen kleineren Holzabnehmern beliebte Werk stellt zum Jahresende seinen Betrieb ein.

Obwohl noch “viel Holz vor der Hütte” lagert, wird das Sägewerk Friedenfels zum Jahresende schließen. Foto: Udo Fürst

Nach dem Verkauf der Schlossbrauerei im Juli gibt die Familie von Gemmingen-Hornberg, Inhaber der gleichnamigen Güterverwaltung, auch das mehr als 135 Jahre alte Sägewerk auf. Allerdings sind laut Oberpfalz-Medien nicht wirtschaftliche Gründe dafür ausschlaggebend, sondern der Personalmangel. So könne das Sägewerk vier zum 1. Januar in den Ruhestand wechselnde Angestellte einfach nicht ersetzen.

Stille statt kreischender Sägen

Gespenstische Stille liegt über dem in die Tage gekommenen Betriebsgelände am östlichen Rand der Steinwaldgemeinde. Wo sonst Kreissäge, Häcksler und diverse Schneidegeräte einen ohrenbetäubenden Lärm verursachen, hört man an diesem grauen Freitag nur einen Vogel zwitschern, der scheinbar den Frühling herbeisehnt. Ein Kätzchen schleicht zwischen den meterhoch aufgetürmten Holzstämmen herum und beobachtet einigermaßen misstrauisch den Fremden mit dem Fotoapparat.

Nicht vor Investitionen gescheut

„Vier Leute gleichzeitig zu ersetzen, ist schwierig“, sagt Frank Sperling. Der 59-jährige Betriebsleiter weiß, dass junge Leute Sägewerksberufe nicht mehr lernen wollten und geeignetes Personal dünn gesät sei. Die Situation habe sich bereits in den vergangenen zwei, drei Jahren abgezeichnet. Ausdrücklich lobt Sperling Johannes Freiherr von Gemmingen-Hornberg und dessen Vater und Vorgänger Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg, die sich nie vor Investitionen gescheut und den Betrieb gerne fortgeführt hätten. Man habe bis zuletzt diskutiert, ob und wie es weitergehen könnte, sei dann aber zum Entschluss gekommen, das Sägewerk aufzugeben. “Ohne geeignete Leute macht es einfach keinen Sinn mehr.”

Zum Ende des Jahres stellt das Sägewerk Friedenfels seinen Betrieb ein. Foto: Udo Fürst
Zum Ende des Jahres stellt das Sägewerk Friedenfels seinen Betrieb ein. Foto: Udo Fürst
Zum Ende des Jahres stellt das Sägewerk Friedenfels seinen Betrieb ein. Foto: Udo Fürst
Zum Ende des Jahres stellt das Sägewerk Friedenfels seinen Betrieb ein. Foto: Udo Fürst
Zum Ende des Jahres stellt das Sägewerk Friedenfels seinen Betrieb ein. Foto: Udo Fürst
Zum Ende des Jahres stellt das Sägewerk Friedenfels seinen Betrieb ein. Foto: Udo Fürst
Zum Ende des Jahres stellt das Sägewerk Friedenfels seinen Betrieb ein. Foto: Udo Fürst
Zum Ende des Jahres stellt das Sägewerk Friedenfels seinen Betrieb ein. Foto: Udo Fürst
Zum Ende des Jahres stellt das Sägewerk Friedenfels seinen Betrieb ein. Foto: Udo Fürst

Mehr als 1000 Kleinkunden

Auch am Nachschub mit dem Rohstoff Holz kann es nicht liegen, gehören doch circa 1800 Hektar des Steinwalds der Adelsfamilie von Gemmingen-Hornberg. Vor allem die mehr als 100 Holzabnehmer und an die 1000 Kleinkunden aus ganz Deutschland werden das Aus des kleinen Betriebs bedauern. Wurden doch im Sägewerk der Güterverwaltung auch viele spezielle Kleinanfertigungen erledigt.

Wie Betriebsleiter Sperling erklärt, habe man bereits allen Kunden das Ende des Sägewerks mitgeteilt. Waren früher bis zu zwölf Mitarbeiter im Werk beschäftigt, hätten zuletzt nur noch fünf Männer in Lohn und Brot gestanden. Betriebsleiter Sperling wird in der Güterverwaltung anderweitig beschäftigt.

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