Schafferhofwirt klärt über die Welt des Zoigls auf

Neuhaus. Beim „Oberpfälzer Zoiglabend“ klärte Schafferhofwirt Reinhard Fütterer humorvoll über die Zoigl-Tradition und deren Geschichte auf.

Schafferhofwirt Reinhard Fütterer erklärt beim “Oberpfälzer Zoiglabend” in seiner humorvollen Art die Vorzüge des Zoigls. Foto: Hans Prem

Für Freunde des Zoiglbiers, war der „Oberpfälzer Zoiglabend“ in der voll besetzten Tenne des Schafferhofs etwas ganz besonderes. Der Wirt und Autor des Programms, Reinhard Fütterer, bewirtete ausnahmsweise nicht selbst seine Gäste, sondern stand persönlich auf der Bühne und nahm die Zuhörer mit auf eine bierige Zeitreise durch die Welt des süffigen Gerstensafts, garnierte diese mit humorigen Texten und Anekdoten und lüftete so manches Geheimnis rund um die Braukunst im Kommunbrauhaus und die Geselligkeit in den Zoiglstuben.

Mit 180 Litern Zoigl in die Landeshauptstadt

„Wie so oft werden die besten Ideen beim Bier geboren“, erläuterte Fütterer zu Beginn die Motivation für sein Programm. Ein paar „verirrten“ Münchener Gästen habe er einige Geschichten rund um den Zoigl erzählt. Daraufhin luden sie ihn zu einem speziellen Zoiglabend in die Landeshauptstadt ein, den er gestalten sollte. Mit 180 Litern Zoigl im Gepäck und vielen Geschichten und Anekdoten wurde der Abend dort ein voller Erfolg. Und der wurde es auch bei der Premiere seines Programms auf der eigenen Bühne.

Hintergründe und humorvolle Geschichten und Anekdoten aus der Zoiglwelt

Dass Reinhard Fütterer ein glänzender und humorvoller Geschichtenerzähler ist, wissen wir seit seinem ersten Programm „Banal fatal“ in dem er seine eigenen Kindheits- und Jugenderlebnisse erzählt. Nun stieg er in die Welt des Zoigls, jenem „untergärigen, unfiltrierten und nicht pasteurisierten Getränk ein, das im Brauhaus gebraut, zu Hause vergoren und aus dem Tank ausgeschenkt wird“. Ausführlich erklärte er die Arbeiten während des 11 Stunden dauernden Brauvorgangs, der noch echtes Handwerk ist. Dabei soll ein Hausbrauer 1992 so fest mitgeholfen haben, dass er nach ein paar Zoigl-Halben im Braustüberl eingeschlafen ist und man ihn dann auf einer Bahre nach Hause tragen musste. „Ich weiß das deshalb so genau, weil sie mich dabei fotografiert haben“, gestand er unter dem Beifall des Publikums.

Einfach dazusetzen und per Du sein

Der Wirt klärte mit viel Hintergrundwissen und Humor über die Geschichte des Zoigls, die unappetitlichen Experimente mit Ochsengalle, Tollkirsche oder Bilsenkraut in früherer Zeit, die Entstehung des Zoiglsterns, die Bierprobe durch den Bierkieser oder den letzten Bräu von Johann Hammer, der dabei 1941 durch einen unglücklichen Arbeitsunfall den Tod fand, auf. Seine Geschichten und Anekdoten über eine Hochzeit mit Donnergetöse am Ende oder einen Pflasterpinkler in Kemnath hatten die Lacher auf ihrer Seite. Fütterer beschrieb die Atmosphäre und den Charme in den Zoiglstuben, in denen man sich einfach dazusetzt, per Du ist und sogar der Politiker auf neutralen Boden trifft. „Vielleicht liegt der Erfolg der Zoiglstuben daneben auch darin, dass sie Wirtshäuser auf Zeit sind“, vermutete er.

Zu jeder Geschichte die passende Musik

Musikalisch in hervorragender Weise begleitet wurde Fütterer vom Schieder Luk, der auch als Quetschnspieler der „Altneihauser Feierwehrkapelln“ bekannt ist und Gitarrist Jürgen Walbert von „Wyatt Earp“. Zu jeder Geschichte spielte das Duo ein dazu passendes Stück. Fütterer gelang es, die Zoigl-Bierkultur passend mit viel Humor zu erklären und Erinnerungen an schöne Wirtshauserlebnisse zu wecken. Dafür erntete er am Ende großen Beifall für den kurzweiligen Abend.

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