Sicherheitslage in der Oberpfalz: “Im Regierungsbezirk lässt es sich gut und sicher leben”

Oberpfalz. Das Polizeipräsidium Oberpfalz stellte in dieser Woche den Sicherheitsbericht für das Jahr 2023 vor. Polizeipräsident Thomas Schöniger und Leitender Kriminaldirektor Michael Danninger präsentierten die aktuellsten Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik für den Regierungsbezirk.

Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz
Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz
Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz
Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz
Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz

Im Jahr 2023 verzeichnete das Polizeipräsidium Oberpfalz insgesamt 44.523 Straftaten (ohne Verstöße nach dem Aufenthaltsrecht) und damit 2544 Taten mehr als im Jahr 2022.

Trotz eines Anstiegs der gemeldeten Straftaten lässt es sich im Regierungsbezirk Oberpfalz gut und sicher leben! In Relation zu den letzten zehn Jahren wird deutlich, dass sich die Kriminalitätslage in der Oberpfalz der Fallzahl vor der Corona-Pandemie annähert. Polizeipräsident Thomas Schöniger

Die Zahl der geklärten Taten (ohne Aufenthaltsrecht), die sich in der Aufklärungsquote widerspiegeln, lag trotz eines leichten Rückgangs um 0,9 Prozentpunkte mit 69,9 Prozent (2022: 70,8 Prozent) weiterhin auf einem hohen Niveau. Die vorliegenden Daten bekräftigten eindrücklich, dass die Oberpfalz ein sicherer Regierungsbezirk ist.

Ein aussagekräftiger Indikator, um Städte und Gemeinden mit unterschiedlichen Einwohnerzahlen statistisch vergleichbar zu machen, ist die Häufigkeitszahl. Sie gibt die bekannt gewordenen Fälle umgerechnet auf 100.000 Einwohner an und ermöglicht somit eine Einschätzung der Kriminalitätsbelastung. In der Oberpfalz lag die Häufigkeitszahl bei 3927 (ohne Aufenthaltsrecht), während der bayerische Durchschnittswert bei 4361 lag.

Diebstahlsdelikte haben den größten Anteil an allen Straftaten

Die Diebstahlsdelikte bilden weiterhin einen bedeutenden Anteil an der Gesamtkriminalität und repräsentieren über ein Viertel (28,9 Prozent) aller Straftaten. Das bestätigt erneut den Trend des Vorjahres und unterstreicht die herausragende Position als größtes Deliktsfeld. Im vergangenen Jahr wurden in der Oberpfalz 12.855 Diebstahlsstraftaten registriert, was einem Anstieg um gut 2000 Delikte im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Ein weiterer wesentlicher Anteil an der Kriminalität in der Region entfällt auf die sogenannten Rohheitsdelikte, die 18,1 Prozent aller Straftaten ausmachen. Hierzu zählen Straftaten wie Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung, von denen 8080 Straftaten verzeichnet wurden.

Einsatzaufkommen 2023

Im Verlauf des Jahres 2023 wurden in der Oberpfalz 156.487 Einsätze bewältigt, was einen Anstieg der Einsatzzahlen darstellt. Im Vergleich zum Vorjahr wurden in der Einsatzzentrale 12.327 Einsätze mehr registriert.

122.160 Notrufe gingen über die Notrufnummer 110 bei der Einsatzzentrale vergangenes Jahr ein. Im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 6,9 Prozent. Diese Differenz lässt sich durch die Tatsache klären, dass Polizeiinspektionen ebenfalls wichtige Anlaufstellen für die Menschen in der Region sind und von dort aus Einsätze im Einsatzleitsystem erfasst werden.

Wie in den vergangenen Jahren blieb der Freitag der einsatzstärkste Wochentag, während der Sonntag weiterhin der einsatzärmste Tag war.

Polizeipräsident Thomas Schöniger dankte in seinem Statement außerdem den 179 ehrenamtlichen Mitgliedern der 20 Sicherheitswachten in der Oberpfalz für ihren ganzjährigen Einsatz und ihre Zivilcourage im Dienste der Sicherheit.

Kinder- und Jugendkriminalität

Die Anzahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen im Allgemeinen blieb nahezu gleichbleibend beziehungsweise war sogar leicht rückläufig. Dem entgegen registrierte die Oberpfälzer Polizei bei den Gewalttaten, die durch Jugendliche oder Kinder verübt wurden, einen Anstieg.

Im Bereich der Jugendlichen zählte man letztes Jahr 204 Tatverdächtige und damit 29 tatverdächtige Jugendliche mehr (plus 16,6 Prozent) als im Vorjahr 2022. Ein deutlicherer Anstieg um 73,5 Prozent ist bei der Anzahl der Kinder gegeben, die im Verdacht standen, eine Gewalttat verübt zu haben.

Kriminalität durch Zuwanderer

Die nichtdeutschen Tatverdächtigen stiegen von 7184 auf 8431 Verdächtige und damit um 17,4 Prozent an. Analog dieser Entwicklung wurde ein Anstieg der tatverdächtigen Zuwanderer verzeichnet. Mit einem Plus von fast 1000 Tatverdächtigen waren es im Jahr 2023 3.027 tatverdächtige Zuwanderer (2022: 2054).

Kriminalität im öffentlichen Raum

Von den insgesamt 44.523 Straftaten ereigneten sich 29.181 (65,4 Prozent) im öffentlichen Raum. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Kriminalität damit um 2,2 Prozentpunkte beziehungsweise 2.639 Straftaten an.

Diebstahlskriminalität (Wohnungseinbruch, Ladendiebstahl)

Wohnungseinbrüche verursachen nicht nur materielle Schäden, sondern haben auch tiefgreifende Auswirkungen auf das tägliche Leben und das allgemeine Sicherheitsempfinden der Gesellschaft. Ein Einbruch stellt eine erhebliche Verletzung der Privatsphäre und der persönlichen Sicherheit dar.

In der Oberpfalz ist in diesem Deliktsbereich ein Anstieg um 18 Fälle im Jahresvergleich 2022/ 2023 gegeben. Im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie lag die Fallzahl im Jahr 2023 aber noch immer deutlich niedriger. In 118 (plus 13 Fälle) der insgesamt 219 registrierten Fälle blieben die Einbrüche im Versuchsstadium stecken.

Die Aufklärungsquote stieg von 24,9 Prozent im Jahr 2022 auf 32 Prozent 2023 an. Um die Bevölkerung für eine eigenverantwortliche Einbruchsvorsorge zu sensibilisieren, appelliert die Polizei an die Oberpfälzer Bürger die (kriminal)polizeilichen Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen und gezielt die eigene, aktuelle Sicherheitssituation zu verbessern.

Im Bereich der Ladendiebstähle wurde mit einem Anstieg um 30,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein neuer Höchstwert erreicht. 4227 Ladendiebstähle im Jahr 2023 in der Oberpfalz bedeuten 992 mehr Taten als 2022.

* Diese Felder sind erforderlich.