So manch faules Ei entdeckt – Ostern bei der Bundespolizeiinspektion

Waidhaus/Waldsassen. Über das Osterwochenende verhafteten Bundespolizisten fünf Straftäter, die mit Haftbefehl gesucht wurden. Die Beamten deckten drei Urkundenfälschungen auf und beschlagnahmten eine große Anzahl an Waffen.

Ein 24-Jähriger hat am Osterwochenende bei Waldsassen versucht, fünf Schlagringe in seinen Sportschuhen einzuschmuggeln, scheiterte aber an der Aufmerksamkeit der Fahnder. Foto: Bundespolizei

Ein Mann (54) wurde von der Staatsanwaltschaft Potsdam gesucht, weil er bisher 1500 Euro Schulden hatte. Die Geldstrafe resultiert aus einer Verurteilung wegen Körperverletzung. Ein Verwandter beglich die Schulden bei einer Polizeiinspektion in Berlin. Der Familienangehörige ersparte ihm damit 100 Tage Ersatzfreiheitsstrafe.

Die Staatsanwaltschaft Köln hatte einen 29-Jährigen zur Strafvollstreckung ausgeschrieben. Er schuldete eine Geldstrafe von 800 Euro wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Er zahlte die Summe noch in der Kontrollstelle der Bundespolizei auf der A 6 und musste daher nicht für 20 Tage hinter Gitter.

Ein weiterer Mann war wegen chronischen Schwarzfahrens in Bus und Bahn zu 280 Euro verurteilt worden. Daher suchte ihn die Staatsanwaltschaft Mannheim mit Haftbefehl. Vor dem Klicken der Handschellen, zeigte er Zahlungswillen und blätterte die fällige Summe hin. Als freier Mann durfte er des Weges ziehen und musste nicht für zehn Tage in die JVA.

Die Justizkasse freut sich

Wegen Körperverletzung war ein 38-Jähriger zu 900 Euro Geldstrafe verdonnert worden. Die Staatsanwaltschaft München schieb ihn zur Festnahme aus, da er den Betrag nie in die Staatskasse einbezahlt hat. Dies holte der säumige Verurteilte bei der Bundespolizei Waidhaus nach und musste daher nicht für 60 Tage in den Knast.

Schließlich schnappten die Beamten noch eine Frau (58). Sie sollte laut Ausschreibung des Amtsgerichts Schwäbisch Gmünd für vier Tage in Erzwingungshaft, weil sie eine Ordnungswidrigkeit aus dem Straßenverkehrsgesetz in Höhe von 100 Euro und 55 Euro Verfahrenskosten nicht bezahlt hatte. In der Kontrollstelle zückte die Frau aber bereitwillig die Geldbörse, beglich ihre Schulden und blieb auf freiem Fuß.

Falsche Führerscheine

Drei falsche Dokumente entdeckten die Fahnder Bundespolizei. Ein Mann (34) hatte einen totalgefälschten rumänischen Führerschein bei sich, zwei weitere Männer (31 und 29) wurden ebenfalls mit falschen ukrainischen Fahrerlaubnissen ertappt. Die ausländischen Staatsbürger mussten die Falsifikate abgeben und erhielten eine Anzeige wegen Verschaffens amtlicher Ausweise.

Keine sonderlich kreativen Verstecke

Viele deutsche Reisende nutzten das verlängerte Osterwochenende, um auf tschechischen Asiamärkten allerlei verbotene Waffen einzukaufen. Acht Schlagringe entdeckten die Beamten in Sportschuhen, Jacken und Fußballschuhen. In Kofferräumen fanden sich drei Pfeffersprays. Zwei Elektroimpulsgeräte, ein Butterfly-Messer und ein Springmesser lagen zum Teil unter den Sitzen oder im Handschuhfach „verborgen“.

Da die „Amateur-Osterhasen“ die verbotene Ware bei Waidhaus und Waldsassen nach Deutschland einschmuggeln wollten, legte ihnen die Bundespolizei eine Anzeige nach dem Waffengesetz ins Nest und beschlagnahmte die verbotene Ware.

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