Stadtentwicklung hautnah: Schüler entscheiden

Waldsassen. 45 Schüler der Realschule Waldsassen verhandelten in einem Planspiel die Gestaltung eines neuen Stadtviertels und den entsprechenden Bebauungsplan. In teilweise hitzigen Diskussionen vertraten sie die verschiedensten Interessensgruppen. 

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Lange Diskussionen und viele Änderungen führten schließlich zu einem Ergebnis. Der Bebauungsplan steht!

Der Tag war gefüllt mit Diskussionen. Die Schülerinnen und Schüler übernahmen die Rollen der verschiedenen Akteure im Stadtentwicklungsprozess. Sie argumentierten dabei zum Beispiel als Stadtrat, als Experten der Baubranche oder als Teil der Bürgerschaft. Spielerisch erfuhren die jungen Menschen so hautnah die Funktionsweisen kommunaler Entscheidungen.

Im Plenum tauschten die Schüler schlagfertig ihre Argumente aus und wogen diese ab. Jede Interessensgruppe versuchte seine Punkte mit einzubringen und sie änderten deshalb den Plan mehrmals um. Doch es gab auch einen Punkt, in dem sich alle Schüler einig waren. Die Gewerbetreibenden wollten ein neues Industriegebiet bauen. Allerdings mussten sie dafür die Parkanlage abschaffen. Mit der deutlichen Reaktion der anderen Interessensgruppe haben die Gewerbetreibende nicht gerechnet. Sie lehnten den Vorschlag nämlich heftig ab.

Ebenfalls einig waren sich die Schüler, dass sie eine gut ausgebaute Infrastruktur brauchen. Die neuen Wohnungen müssen mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, Ärzten und Schulen verbunden werden. Das Highlight allerdings war die Demonstration der Bürger vor dem Stadtrat und der Bürgerversammlung am Ende.

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Die Schüler diskutierten engagiert über die wichtigen Themen und vertraten dabei stark ihre Meinung.

Die Schüler meisterten die schwierigen Aufgaben der Politiker

Das Planspiel war ein voller Erfolg. Die Schüler konnten sich in die Lage der Politiker hineinversetzen. Außerdem entwickelten sie dadurch ein besseres Verständnis für die politische Entscheidungsfindung auf kommunaler Ebene. Die Schüler verstanden auch, was es heißt die Interessen verschiedener Institutionen und Akteure zusammen zu bringen.

Besonderes Lob haben sich an diesem Tag der Vorsitzende und Vizevorsitzende verdient. Sie hatten dabei die Aufgabe, die Auseinandersetzungen anzuleiten und die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen. “Ich hatte heute die Möglichkeit, die Rolle des Oberbürgermeisters einzunehmen. Es war eine sehr spannende und zugleich anstrengende Erfahrung. Ich musste die Diskussionen leiten und durfte dabei die Meinung meiner eigenen Partei nicht vergessen. Ich konnte am eigenen Leib erfahren, wie anstrengend es ist, viele verschiedene Meinungen auf einen Nenner zu bringen.”

Die Jugendräte Tirschenreuth, Waldsassen und Mitterteich ermöglichten den Schülern einen einmaligen Einblick in die Politik. Sie sind Teil des Jugendforums Tirschenreuth, einer Organisation von Jugendlichen für Jugendliche. Außerdem fördert das Bundesprogramm “Demokratie leben!” die Jugendarbeit.

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Bilder: Jugendforum Tirschenreuth

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