Teufelskeeper Hübl rettet Blue Devils Derby-Sieg in Regensburg

Regensburg/Weiden. Alle guten Matches sind vier: Beim vierten Oberpfalz-Derby fegen die Blue Devils Weiden am Freitagabend in der Donau-Arena die Eisbären Regensburg vom Eis. Und müssen zum Schluss mächtig zittern.

Teufelskeeper Jaroslav Hübl rettet Weiden den Sieg in Regensburg. Bild: Jürgen Masching

Nichts Neues im Oberpfälzer Norden: Die Ausfälle bei den Blue Devils reißen nicht ab. Immerhin kann Edgars Homjakovs nach langer Verletzungspause wieder auflaufen. Stürmer Marius Schmidt reiht sich in die Verteidiger-Kette der Blues ein, um die vier restlichen Defender zu unterstützen.

Regensburg verblödelt Überzahl

Zu Beginn versuchen sich beide Teams erst einmal gegenseitig auszurechnen, kombinieren sich mit sicheren Pässen ins gegnerische Drittel, riskieren wenig. Die erste Zwei-Minuten-Strafe gegen Ralf Herbst bringt Regensburg zum ersten Mal in Überzahl. Die Angriffsbemühungen der Eisbären verteidigen die Weidener engagiert weg, die wenigen Schüsse kann Weidens Torwart Jaroslav Hübl allesamt entschärfen. Der Druck der Donauflitzer nimmt dennoch zu. Die nächste Unterzahl der Gäste nach acht Minuten. Wieder hält Hübl die blauen Teufel im Spiel.

Endlich können sich die Gäste auch einmal befreien, um statt die eigene Abwehr Regensburgs Torwart Peter Holmgren zu beschäftigen. Martin Heinischs Einsatz, der obwohl gefoult im Liegen auf Philipp Siller passt, verdanken die Blauen die Führung – Siller jagt die Scheibe in den Torwinkel, 0:1 (16.). Zwei Minuten später muss auch ein Eisbär auf die Strafbank. Die Nopfler nutzen ihre Überzahl besser, Tomáš Rubeš bedient Dominik Müller perfekt, der netzt zum 0:2 ein. Ein Paukenschlag vor der ersten Drittelpause.

Eisbären schuften, Devils treffen

Zu Beginn des zweiten Drittels wollen es die Hausherren wissen. Ein Angriff nach dem anderen rutscht auf das Tor von Jaroslav Hübl zu. Doch der Teufelskeeper kann alles parieren. Und langt er doch einmal daneben, steht der Dusel Pate: Matteo Stöhr fälscht einen Schuss ab, der Puck knallt an die Latte (24.). Die Eisbären lassen weitere Chancen liegen, was die Blue Devils ab Spielminute 30 mutiger werden lässt.

Auch wenn die Regensburger stets gefährlich bleiben, scheinen sich die Abwehrreihen der Blue Devils undurchdringlich geschlossen zu haben. Stattdessen fängt nun Dennis Thielsch einen Pass im gegnerischen Drittel ab, umspielt zwei Regensburger, passt zu Leon Hartl, der nur noch einschieben muss, 3:0 (38.), genau richtig vor der zweiten Drittelpause.

Schockmoment: Puck ins Gesicht

Im letzten Drittel blasen die Regensburger endgültig zur Attacke. Eine Großchance nach der anderen vereitelt Teufelsheld Hübl mit allen Körperteilen. Auch die Unterzahl ab Minute 49 verteidigen die Weidener wacker. Schockmoment für die Gastgeber: Der Regensburger Christoph Schmidt wird vom Puck im Gesicht getroffen und muss minutenlang auf dem Eis behandelt werden. Mit der Trage wird der verletzte Spieler vom Eis ins Krankenhaus gebracht. Gute Besserung!

Jetzt sehen die Eisbären rot. Plötzlich scheint der Bann gebrochen. Erst trifft Richard Diviš zum 1:3 Anschlusstreffer (55.). Nur 56 Sekunden später macht Andrew Schembri mit dem 2:3 für die Donaustädter die Partie spannend. Jetzt kocht die Donau-Arena, die Zuschauer peitschen die Männer in Weiß nach vorne. Als Edgars Homjakovs 76 Sekunden vor dem Ende auf die Strafbank muss, steht die Partie auf der Kufen Schneide. Die Eisbären nehmen ihren Torwart vom Eis, gehen all in. Drei Sekunden vor der Schlusssirene wird Hübl endgültig zur Legende, entschärft eine Hundertprozentige.

Buchwieser zittert an der Bande mit

Weidens Trainer Sebastian Buchwieser zeigt sich nach dem Spiel erleichtert: „Das zweite Drittel haben wir gut verteidigt“, sagt der Coach. Im letzten Drittel sei ihm nach dem Ausfall von Verteidiger Dominik Müller zwar die Düse gegangen, aber auf Superkeeper Hübl sei eben Verlass. Der Trainer hat seinen Vertrag verlängert.

Regensburgs Trainer Max Kaltenbrunner ist verständlicherweise angefressen: „Wir haben uns jedes Drittel gesteigert, aber vom Kopf her waren wir noch etwas zu langsam.“ Trotz seiner Enttäuschung könne man aus den Engagement Positives für die nächsten Spiele ziehen.

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