Trend zu Mehrfamilienhäusern in Störnstein umstritten

Störnstein. Wünschenswerte Nachverdichtung oder Zumutung? Im Baugebiet Steinleite soll erneut ein Mehrfamilienhaus gebaut werden. Die Meinungen über diese „Kästen“ unter den Gemeinderäten gehen weit auseinander. Die Mehrheit sagt ja zu dieser Bauform.

Die Baulücke im Ahornweg wird geschlossen, zwischen den Einfamilienhäusern zu beiden Seiten soll ein Mehrfamilienhaus mit sieben Wohnungen entstehen. Die zunehmende Zahl von Mehrfamilienhäusern im Baugebiet „Steinleite“ sieht mancher Gemeinderat kritisch. Foto: Gabi Eichl

Elke Troppmann (SPD) findet es „wirklich schlimm“, dass „der dritte Kasten innerhalb von drei Straßen in ein Dorf gestellt werden“ müsse. Die Nachbarn hätten in diesem Fall zwar unterschrieben, aber sie selbst würde kein solches Haus nebenan haben wollen. Es geht um den Bauantrag für ein Mehrfamilienhaus mit sieben Wohnungen im Ahornweg 11. Die Baulücke ist eingerahmt von typischen Einfamilienhäusern.

Bauland auch auf dem Land nicht grenzenlos verfügbar

Ganz anders als Troppmann argumentiert ihr Fraktionskollege, der SPD-Sprecher Konrad Schell: Er spricht sich sehr deutlich für Bauten dieser Art aus und begründet das mit einem Plädoyer für verdichtetes Bauen. Schell sagt wörtlich: „Wir müssen uns verabschieden, dass man glaubt, auf dem Dorf ist Bauland grenzenlos verfügbar.“ Der von Troppmann ins Feld geführte dörfliche Charakter werde sich zwangsläufig ändern. Der Trend weise zweifellos Richtung Land, aber dieses Land könne nicht immer mehr Bauland ausweisen, um die Interessenten unterzubringen.

Trend zu Mehrfamilienhäusern entgegenstellen

Eka Reber (FW) befürwortet den Lückenschluss im Ahornweg grundsätzlich, aber wenn alle bestehenden Baulücken in der Steinleite in dieser Weise bebaut würden, „pfiat di Gott, dann schau ma wirklich aus wie Kraut und Rüben“. Das Problem sei, dass die in Privatbesitz befindlichen Baulücken – irgendwann einmal für Kinder und Kindeskinder gekauft und bis heute nicht bebaut – so teuer gehandelt würden, dass sich nur ein Investor ein solches Grundstück leisten könne, der dann auch das Maximum aus dem Bau herausholen wolle. Reber spricht sich dagegen aus, diesen Trend weiter zu verfolgen.

Kritikpunkt: Stellplätze für sieben Wohnungen zu wenig

Vor allem kritisiert Reber auch die Zahl der Stellplätze: Acht Stellplätze für sieben Wohnungen seien nicht mehr zeitgemäß. Bürgermeister Markus Ludwig verweist darauf, dass der Bauherr die gesetzlichen Vorgaben einhalte. Schell wiederum äußert die Auffassung, dass Baugebiete wie die etwa 50 Jahre alte Steinleite mit ihren breiten Straßen die am Rand parkenden Autos nicht nur vertrügen, sondern dass diese Autos auch den Verkehr verlangsamten.

In den Beschluss wird aufgenommen, den Bauherrn zu bitten, mehr Parkplätze zu schaffen. Auferlegen könne man ihm das jedoch nicht, sagt Ludwig. Der Gemeinderat erteilt dem Bauantrag sein Einvernehmen, dagegen stimmen Reber, Troppmann und Johann Confal (FW).

Hunde im Weiher erlaubt, wenn sie niemanden stören

Hunde dürfen in den Störnsteiner Weiher, wenn keine Menschen im Wasser sind. Der Gemeinderat hat nach erneuter kurzer Diskussion die „Verordnung für die Benutzung der gemeindlichen Badestelle Störnsteiner Weiher“ verabschiedet. Der strittige Punkt, ob man auch Hunden die Erfrischung gönnen will oder nicht, ist damit gelöst. Im übrigen will man die Entwicklung abwarten: Sollte sich der Weiher zu einem Treffpunkt von Hundehaltern entwickeln, will man noch einmal nachsteuern, denn das geht dann auch den Hundefreunden im Gemeinderat zu weit.

Bedenken wegen der Wasserqualität

CSU-Sprecher Andreas Müller sagt, es sei grundsätzlich kein Problem, dass Hunde ins Wasser gingen, solange sich niemand gestört fühle. Das sei so immer schon gehandhabt worden. Er nennt die vorliegende Formulierung eine gute Regelung. Sein Fraktionskollege Peter Fleischmann sieht das anders: Er äußert Bedenken wegen der Wasserqualität, wenn Hunde im Wasser erlaubt seien.

Dem widerspricht der Bürgermeister. Er könne sich nicht vorstellen, dass die Wasserqualität durch schwimmende Hunde leide, sagt Ludwig. Im übrigen werde die Wasserqualität regelmäßig kontrolliert. Karlheinz Schreiner (FW) wirft ein, dass Hunde ihre „Geschäfte“ nicht im Wasser erledigten. Fleischmann stimmt dennoch als einziger gegen die Verordnung in der vorliegenden Fassung.

Gemeinde betreibt ihre Webseite weiterhin selbst

Die Gemeinde nimmt das Angebot nicht an, ihre Homepage für 400 Euro als Unterseite der neuen Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Neustadt/WN zu betreiben. Derzeit kümmert sich FW-Gemeinderat Schreiner um die Webseiten der Gemeinde, er will das auch weiterhin tun. Schreiners Worten zufolge kann der Webauftritt jederzeit auch mit Eigenmitteln modernisiert werden. Finanziell ist das Angebot für die Gemeinde ohnehin uninteressant, da diese für das Hosting gerade einmal 60 Euro im Jahr zahlt.

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