Von Flucht und Vertreibung bis Poetry-Slam

Dem fünfköpfigen Organisationsteam – bestehend aus Ruth Neumann und Sabine Guhl von der Regionalbibliothek Weiden, Kulturjournalist Stefan Voit sowie den Buchhändlerinnen Maria Rupprecht und Alexandra Stangl – ist es gelungen, ein attraktives Programm zusammenzustellen.

Raoul Schrott liest aus „Eine Geschichte des Windes“

Die feierliche Eröffnung findet am 27. April um 20 Uhr im Neuen Rathaus statt.  Raoul Schrott liest aus seinem Buch „Eine Geschichte des Windes“ mit dem Untertitel „oder von dem deutschen Kanonier, der erstmals die Welt umrundete und dann ein zweites und ein drittes Mal“. Vor 500 Jahren machte sich der Seefahrer Magellan auf den Weg, um die Welt zu umrunden. In seinem Roman schickt Schrott Hannes, einen jungen Aachener, mit auf die große Reise ins Unbekannte. Entstanden ist ein Schelmenroman, ganz in der Tradition von Grimmelshausen. 

Auf dem Fluchtweg ihres Vaters

Die nächste Lesung folgt am 28. April um 20 Uhr in der Regionalbibliothek: Journalistin Christiane Hoffmann, seit wenigen Monaten stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung, liest aus „Alles, was wir nicht erinnern. Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters“.  Hoffmanns Vater floh Anfang 1945 aus Schlesien. Nach seinem Tod geht die Tochter 75 Jahre später denselben Weg, 550 Kilometer nach Westen.

Sie kämpft sich durch Hagelstürme und sumpfige Wälder. Sie sitzt in Kirchen und Küchen, führt Gespräche und sucht nach der Geschichte und ihren Narben. Was bleibt heute vom Fluchtschicksal? Wie gehen Familien, wie gehen Gesellschaften mit der Vergangenheit um? Hoffmanns Buch holt die Erinnerung an Flucht und Vertreibung ins 21. Jahrhundert.

Jan Weiler stellt sein aktuelles Buch vor

Jan Weiler, Autor des Bestsellers „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“, kommt mit seinem aktuellen Buch „Der Markisenmann“ am 30. April um 20 Uhr in die Buchhandlung Rupprecht. Die fünfzehnjährige Kim hat ihren Vater noch nie gesehen, als sie von ihrer Mutter über die Sommerferien zu ihm abgeschoben wird. Der fremde Mann erweist sich auf Anhieb nicht nur als ziemlich seltsam, sondern auch als der erfolgloseste Vertreter der Welt. Aber als sie ihm hilft, seine fürchterlichen Markisen im knallharten Haustürgeschäft zu verkaufen, verändert sich das Leben von Vater und Tochter für immer. 

Auf den Spuren von Erich Kästner

Auf die Spuren von Erich Kästner begibt sich Johannes Kirchberg zum Abschluss der Lesungen der Literaturtage am 1. Mai um 20 Uhr mit seinem Programm „Ein Mann gibt Auskunft“ in der Regionalbibliothek. In seiner Hommage an Kästner macht Chansonsänger und Komponist Kirchberg eine tiefe Verbeugung vor dem Dichter. Er präsentiert eigene Vertonungen zeit- und gesellschaftskritischer Lyrik Kästners. Mit großer schauspielerischer Überzeugungskraft und einfachsten Mitteln lässt Kirchberg die Zeit zwischen den Kriegen, wie sie der kleine Mann erlebte, lebendig werden.

Auch heuer wieder Poetry-Slam

Fester Bestandteil der Literaturtage ist der „Poetry Slam“: Dieser kommt am 29. April um 20 Uhr im Ring Kino in einer neuen Form nach Weiden – als Jazz Slam. Moderator Felix Römer lädt dieses Mal nicht nur herausragende Slam-Poeten ein, sondern auch die Jazzband „Nachtfarben“. Die Poeten haben jeweils eine Minute Zeit, um sich mit den Improvisationsprofis an den Instrumenten abzusprechen – und dann werden sie einmalige Performances auf die Bühne bringen. 

Weitere Bestandteile der Literaturtage sind über 20 Schullesungen sowie Veranstaltungen speziell für Kinder und Jugendliche wie „Regibert wurde entführt!“ am 28. April um 15 Uhr in der Regionalbibliothek und Johannes Kirchbergs Geschichten-Lieder-Programm „Huhn oder Ei? Was war zuerst?“ mit vertonten Gedichten des Kinderbuchautors James Krüss. 

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und den Autoren gibt es auf www.weidener-literaturtage.de. Eintrittskarten sind erhältlich über www.okticket.de, in deren Vorverkaufsstellen sowie in der Regionalbibliothek Weiden.