Wer war Sophie Scholl? Theater-Performance mit Blickwechsel

Flossenbürg. „Zurücklehnen und das Stück vorbeiziehen lassen, ist bei „SOPHIE!“ nicht möglich.“ So titelt der Münchner Merkur über das Theaterprojekt „SOPHIE!“, das am Dienstag, um 19 Uhr, in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg gastiert.

Foto: Janina Kufner

25 junge Menschen aus Haar haben sich zwei Jahre lang mit der NS-Zeit, der Widerstandsgruppe Weiße Rose und der Person Sophie Scholl, ganz besonders aber auch mit sich selbst beschäftigt. In der unter der Leitung von Thomas Ritter und Farina Simbeck (Theaterwerkstatt Blickwechsel) entwickelten Theater-Performance nehmen sie direkt Bezug zur mutigen Widerstandskämpferin und zeichnen deren viel zu kurze Lebenslinie nach.

Viele Fragen an Sophie Scholl

Aber was macht dieses Projekt besonders und unterscheidet es von anderen Produktionen zu Sophie Scholl? „Es geht um den Blickwechsel“, erklärt Ritter. „Natürlich war Sophie außergewöhnlich, aber dennoch eine ganz normale junge Frau.“ „Sophie, was gab dir Hoffnung?“, „Hattest du Angst?“, „Was würdest du heute tun?“, „Was denkst du über uns?“, „Sophie, ich bin Nelly und es bedrückt mich, dass Menschen im Krieg in der Ukraine sterben.“

Foto: Thomas Ritter

Mithilfe dieser oder ähnlicher Fragen wurde die oft idealisierte Figur Sophie Scholl für die Jugendlichen greifbar. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes haben sich aber nicht nur mit der Vergangenheit befasst, sondern schlagen gleichzeitig Brücken zwischen den Biografien der Weißen Rose-Mitglieder und ihren eigenen Lebenswelten.

Das Ergebnis ihrer Auseinandersetzung mit Sophie Scholl sind Choreografien und fiktive Bühnengespräche, die auch die eigenen Wünsche und Träume der jungen Menschen sichtbar machen: „Ich werde Biologie studieren, wie Du“ oder „Ich liebe den Duft nach einem Sommerregen“. Entstanden ist das Stück unter Trägerschaft der Bürgerstiftung Haar und der Weiße-Rose-Stiftung München e. V.

Anmeldung

Die Vorstellung beginnt am Dienstag um 19 Uhr im Veranstaltungssaal im Bildungszentrum der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Der Eintritt ist frei. Anmeldung per E-Mail an clandgraf@gedenkstaette-flossenbuerg.de.

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