5.000 neue Notfallmappen: Für den Akutfall gerüstet

Weiden. Die Notfallmappen gingen weg wie heiße Semmeln: 2013 wurde eine gleichwertige Notfall-Mappe wie die der Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth erstellt, 2014 waren bereits alle vergriffen. Die ersten 5.000 zusätzlichen und aktualisierten Exemplare sind inzwischen ebenfalls verteilt. Das heißt: Nachschub wird benötigt. Und den gibt es jetzt auch! 

Notfallmappe, Kliniken Nordoberpfalz AG
Die neue Ausgabe der Notfallmappen der Stadt Weiden und des Klinikums Weiden sind fertig: Die KEK-Mitgliedern Sabine Dachauer, Wolfgang Wittmann, Susanne Kempf, Beate Spickenreuther und KEK-Vorsitzender Dr. Manfred Hausel präsentierten die neue Notfallmappe. Foto: Kliniken Nordoberpfalz AG

Frisch überarbeitet und bereit für den Druck: 5.000 neue Notfall-Mappen sollen gedruckt dann im Klinikum Weiden und an der Bürgerinfo im Neuen Rathaus in Weiden aufgelegt werden. Dr. Manfred Hausel, Vorsitzender des Klinischen Ethikkomitees (KEK), sowie die KEK-Mitglieder Sabine Dachauer, Susanne Kempf, Beate Spickenreuther und Wolfgang Wittmann stellten bei einem Pressegespräch die neuen Inhalte vor.

„Wir haben die neuesten juristischen Rechtsprechungen, zum Beispiel bei der Patientenverfügung, einfließen lassen“, erklärt Dr. Hausel. Der dankte den bisherigen Sponsoren Stadt Weiden, AOK, Sparkasse, BHS und Volksbank sowie einem Privatspender für deren Unterstützung. Gleichzeitig warb der KEK-Vorsitzende um weitere Mithilfe, denn: „Die Druckkosten in Höhe von rund 3.000 Euro werden durch Sponsoren gedeckt. Leider ist es bislang trotz intensiver Suche nicht gelungen, genügend zu finden. Noch kann der Druck nicht finanziert werden, das hätten wir bis Weihnachten aber gerne erledigt: Denn die Nachfrage ist enorm“, so Dr. Hausel.

Was ist eine Notfall-Mappe?

In der Notfallmappe kann der Nutzer alle wesentlichen Daten und Informationen für einen gesundheitlichen oder persönlichen Notfall erfassen. Im Akutfall kann darauf schnell zugeriffen werden, ohne dass Angehörige, Betreuer oder Versorger erst zeitaufwändig private Unterlagen durchsuchen müssen. „Hintergrund ist, dass ein Nutzer der Notfallmappe frühzeitig und im besten Fall bei guter Gesundheit eine Übersicht zusammenstellt, die ihm selbst, aber auch den Menschen im Umfeld im Notfall formale Fragen und Probleme erleichtern“, unterstrich Wittmann. Der Nutzer erstelle selbst oder mit Unterstützung eine umfangreiche Übersicht über alle Formalitäten, die sein Leben umfassen.

Die Mappe ist nicht nur für Senioren oder kranke Menschen gedacht: Ausfüllen kann und sollten sie vor allem junge Menschen und Senioren, egal ob krank oder gesund.

fügte Spickenreuther an. Die Mappe enthält neben Fragebögen zu den persönlichen Unterlagen und Lebensumständen des Einzelnen eine Zusammenstellung, die zeigt, welche Fragen in einem Notfall auftreten können: laufende Verträge, die bedient werden müssen, Bankverbindungen, Verbindlichkeiten, die bedient werden müssen, Versicherungen etc… .

Neuer Punkt: Digitales Erbe

„Neu ist dabei der Punkt ‚Digitales Erbe‘. Denn heutzutage sind die Menschen auf Facebook vertreten, haben verschiedene Mail-Accounts und gar eigene Homepages. Um zukunftsorientiert aufgestellt zu sein, haben wir dieses Thema erstmals mit aufgenommen“, wusste Susanne Kempf, die die Mappe ehrenamtlich in aufwändiger Arbeit zusammen mit Dr. Hausel erstellt hat.

Darüber hinaus enthält die Mappe Vordrucke für eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht. Weiter findet der Nutzer in ihr wichtige Anschriften beziehungsweise Telefonnummern, die im Notfall von Belang sind. Herausgeber ist neben dem KEK die Stadt Weiden. Ansprechpartner für Rückfragen ist Alfons Heidingsfelder, Seniorenbeauftragter bei der Stadt. Künftig wird übrigens für jede Mappe einen Euro verlangt, damit die Druckkosten gedeckt sind und ein Finanzpolster für einen weiteren Nachdruck geschaffen werden kann. „So können wir wesentlich kurzfristiger reagieren, wenn die Mappen wieder vergriffen sind“, so Dr. Hausel.

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