Verkehrslage in der Oberpfalz: Mehr Unfälle, dafür weniger Tote und Verletzte

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Der langfristige Trend zeigt: Die Verkehrsunfallzahlen stiegen 2017 an. Insgesamt 35.984 Unfälle gab es im vergangenen Jahr. Die gute Nachricht trotzdem: Es gab weniger schwere Unfälle mit Toten und Verletzten. Laut der Verkehrsstatistik ergab sich der niedrigste Stand seit zehn Jahren. Besonders bei Motorradfahrern gelang damit eine Trendwende.

Warum die Zahlen so aussehen ist leicht erklärt: Die Unfallzahlen stiegen, weil dazu auch Kleinunfälle, Wildunfälle und Unfallfluchten zählen. Vor allem Wildunfälle und Unfallfluchten haben sich laut Polizei im Jahr 2017 sehr gehäuft. Unfallverursacher, die einen Schaden am Auto eines anderen hinterließen, sich aber unerlaubt aus dem Staub machten, stellen mit 5.963 Fällen (+ 4,1 Prozent allein im Vergleich zum Vorjahr) einen Höchstwert im 10-Jahres-Vergleich dar.

Verkehrsstatistik Unfälle in der Oberpfalz 2017

Die Unfallfolgen verzeichnen 2017 aber einen Tiefstand. 31,3 Prozent weniger Menschen verloren im Straßenverkehr in der Oberpfalz ihr Leben. 2017 starben 55 Menschen bei Verkehrsunfällen in der Region. Seit Einführung der Statistik im Jahr 1954 ist das ein neuer historischer Tiefstand. Es waren vor allem sehr viel weniger Motorradfahrer. Auch gab es weniger Verletzte bei den Unfällen. Der Wert ging um 3,8 Prozent zurück, die 6.017 Verletzten ergeben den niedrigsten Wert im Langzeitvergleich.

Hauptunfallursachen 2017

Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärts- sowie Ein- und Anfahren waren mit 11,7 Prozent auch 2017 die häufigste Hauptunfallursache. Abstandsverstöße (6,3 Prozent) sowie Vorfahrts- und Vorrangsverstößen folgen mit deutlichem Abstand.

Verkehrsstatistik Unfälle in der Oberpfalz 2017

Der Anteil an Verkehrsunfällen, bei denen nicht angepasste Geschwindigkeit oder Alkoholeinfluss Hauptursache war, stieg leicht auf 3,4 Prozent an (2016: 3,2 Prozent). Nach wie vor haben diese beiden Unfallursachen besonders schwere Folgen für die Verkehrsteilnehmer, was der Anteil bei den Verkehrstoten in Höhe von 36,4 Prozent verdeutlicht. Das Polizeipräsidium Oberpfalz setzt daher seine Anstrengungen zur Bekämpfung, Aufklärung und Überwachung in diesen Bereichen weiterhin mit entsprechender Prioritätensetzung fort.

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