Gedenktag in Döllnitz: “100 Jahre ist er her – der erste Weltkrieg”

Leuchtenberg/Döllnitz. „Fast genau auf den heutigen Tag war der erste Weltkrieg zu Ende“, so Bürgermeister Anton Kappl bei seinen Ansprachen an den Kriegergedächtnisstätten in Döllnitz und Leuchtenberg. Als trauriges Jubiläum bezeichnete er diesen Tag, aber er war stark mit Hoffnung für Frieden und Freiheit verbunden. Es wurde die Demokratie eingeführt und Bayern zum Freistaat ausgerufen.

Von Sieglinde Schärtl

Bürgermeister Anton Kappl an der Kriegsdenkmälern in Leuchtenberg mahnte die Gefährdung der Demokratie an. Ebenso nehmen immer weniger an den Gedenkfeiern teil.

Dieser Krieg hat großes Leid über Europa und die ganze Welt gebracht. Rund 17 Millionen Soldaten und Zivilisten mussten ihr Leben lassen. Das Leben war nach dem verheerendem Geschehen nicht mehr wie davor. Überall haben Familienväter oder Söhne gefehlt, die zum Erwerb des täglichen Brotes nötig waren. Der damalige Papst Benedikt XV, mahnte im Jahr 1920, „dass die Keime der alten Feindseligkeiten nicht ausgerottet seien“. Wie recht er hatte zeigte der spätere Beginn des zweiten Weltkrieges.

Der jahrzehntelang währende Friede ist zur Selbstverständlichkeit geworden, trotz weltweiter Kriege und Konflikte. „Daher müssen aktuelle Debatten und die Art und Weise wie sie geführt werden uns nachdenklich stimmen. Nationalismus und Populismus sind auf dem Vormarsch und das ist ein Zeichen für die Gefährdung der Demokratie und des Friedens,“ so seine Ermahnungen.

Immer weniger Teilnehmer

Anton Kappl bat darum, hier entgegen zutreten für das Gemeinwohl in unserem Land. So ist es immer wieder wichtig uns an unsere Vergangenheit zu erinnern. Wir dürfen dies nicht aus den Augen verlieren, auch wenn solche schlimmen Ereignisse 100 Jahre her sind. Bürgermeister Kappl bedauerte auch, „dass es alle Jahre immer weniger Teilnehmer werden, die sich hier an den Gedenkfeiern versammeln.“

Er dankte besonders den Vereinen, insbesondere den Soldaten- und Reservisten- und Kriegskameradschaften (SRK) aus Leuchtenberg und Döllnitz. Sie sind es, die alle Vorbereitungen treffen, damit der Gedenktag stets einen würdigen Rahmen findet. Mit den Gottesdiensten begannen die Gedenkfeiern am Vorabend in Döllnitz in der St. Jakobus Kirche und am Sonntag in der Pfarrkirche St. Margareta und überall stellte Pfarrer Adam Nieciecki heraus, „es ist alles vergänglich, auch wir, wir fallen in kein schwarzes Loch sondern in Gottes Hände“.

Kränze zum Gedenken

An den beiden Mahnmalen gedachte der Pfarrer auch den vielen Soldaten beider Kriege sowie der Bevölkerung und bat um Gottes Segen. Während in Döllnitz Christian Lindner und Anton Kammerer die Ehrenwache hielten taten dies in Leuchtenberg Alfred Eckl und Georg Kraus. In Leuchtenberg verlas Jürgen Scharff namentlich mit Ortsangaben die vielen Gefallenen und Vermisten beider Kriege. In Döllnitz übernahm diese Aufgabe Helmut Bamler.

Die SRK-Vereine sowie Bürgermeister Anton Kappl legten an beiden Mahnmalen Kränze zum Gedenken nieder. Der Männergesangverein Liederkranz umrahmte die Mess- und Gedenkfeiern sowie die Blaskapellen aus Tännesberg und Weiden. Zum Lied Ich hatt`einen Kameraden und bei gesenkten Fahnen feuerten Günter Beierl und Walter Imbs drei Böllerschüsse ab. Mit der Bayernhymne und dem Deutschlandlied endeten die Gedenkfeiern.

Fotos: Sieglinde Schärtl

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