Schützen, unterstützen, sichern
Grafenwöhr. „Die Umwelt schützen. Die Truppe unterstützen. Die Zukunft sichern.“ So lautet das Motto des Umweltschutzprogramms der US-Garrison-Bavaria. Cäcilia Kastl-Meier stellte nun Maßnahmen und Ziele vor.
Von Stefan Neidl
Deutsche und Amerikaner arbeiten eng zusammen, um die Natur im Truppenübungsplatz Grafenwöhr zu schützen. Cäcilia Kastl-Meier arbeitet seit 20 Jahren in der Abteilung und kennt Instrumente und Ziele zum Erhalt des grünen „Juwels“, wie es leitender Forstdirektor Ulrich Maushake kürzlich bezeichnet hat. Im Rahmen der Sonderausstellung „Grünes Paradies und Schießbetrieb“ stellte sie die Maßnahmen vor.
Das Programm umfasst die Bereiche Technischer Umweltschutz, Naturschutz, Denkmalschutz, Emissionsvermeidung, Altlasten und die Öffentlichkeitsarbeit. In regelmäßigen Abständen werden die Maßnahmen intern, durch das Hauptquartier Europa, dem Kommando Umwelt in San Antonio, Texas, dem Wehrbereichskommando, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben dem Landratsamt und den Wasserbehörden untersucht.
Das jeweils strengste Gesetz gilt
Maßstäbe sind dabei deutsches, europäisches und amerikanisches Recht sowie Vorschriften des Nato-Truppenstatuts. „Es gilt jeweils das strengste Gesetz“, betont Kastl-Meier. Bei der Erfüllung der Aufgaben arbeiten deutsche, amerikanische und externe Verbände eng zusammen. Es geht darum, Gefahrenstoffe zu entfernen und zu lagern, Altlasten noch aus dem Zweiten Weltkrieg zu erfassen und zu entsorgen oder das Grundwasser zu überwachen.
Natur und Artenschutz im Fokus
Einen besonderen Stellenwert haben Natur und Artenschutz. „Über 3 000 Arten befinden sich auf dem Truppenübungsplatz, davon stehen mehr als 800 auf der Roten Liste“, erklärte die Referentin. Das Gelände ist als Natura 2000 Gebiet deklariert. Es weist eine hohe Biodiversität auf, ist das größte Moor-Heide-Gebiet im südlichen Mitteleuropa und die großflächigste Zwergstrauchheide Bayerns.
Durch die einmaligen Bedingungen entstehen Lebensräume für viele bedrohte Arten. Darunter der Fischotter, die Mopsfledermaus und die Heidelerche. Der Schwarzstorch galt in der Region als ausgestorben, bis am Truppenübungsplatz einige Exemplare wiederentdeckt wurden. Und mit dem Wolf ist ein Neuansiedler angekommen, der sich in das Ökosystem noch einfinden muss.
Recycling-Bewusstsein steigern
Alte Ortschaften und die Militärfriedhöfe werden restauriert und möglichst erhalten. Zur Öffentlichkeitsarbeit gehören Schulungen für Militär und deren Familien. „Nötig, denn das Recycling-Bewusstsein ist weit vom deutschen Verständnis entfernt“, räumt Kastl-Meier ein. Stadtrat Gerald Morgenstern lobte die Arbeit der Umweltabteilung: „Es ist bemerkenswert, dass die US-Armee extra ein Büro dafür in Grafenwöhr unterhält. Die Bundeswehr steuert so etwas zentral und nicht ortsgebunden.“
[box type=”info”] Die Umweltabteilung besteht seit 1979. Sie hat 15 feste Mitarbeiter und arbeitet mit 17 Vertragsunternehmern zusammen. Das Budget umfasst jährlich zehn bis zwölf Millionen Dollar, dazu kommen weitere fünf Millionen aus dem Finanzhaushalt der Garrison. Sie ist verantwortlich für die Truppenübungsplätze Grafenwöhr, Hohenfels und Garmisch. [/box]
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