Arbeitsmarktbericht: Corona-Auswirkungen deutlich spürbar

Weiden/Neustadt/WN/Tirschenreuth. Die Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsmarkt sind weiterhin deutlich spürbar. Zwar ist die Quote immer noch stabil, dennoch macht sich Corona auch in der Nordoberpfalz bemerkbar.

Mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent bleibt der Arbeitsmarkt weiterhin stabil. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist aber eine deutliche Verschlechterung um 0,9 Prozentpunkte erkennbar. Im Zuge der Corona-Krise hat sich die Entwicklung der Arbeitslosigkeit weiter verschlechtert. Im Juni waren insgesamt 4.636 Menschen im Agenturbezirk Weiden arbeitslos gemeldet. Das sind 1.058 Menschen mehr als im Vorjahresmonat.

Arbeitslosenzahl leicht erhöht

Mit Blick auf die Zahlen informiert Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden, zur Lage auf dem Arbeitsmarkt: „Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bleibt zwar stabil und mit 4.636 Arbeitslosen hat sich die Arbeitslosenzahl zum Vormonat nur leicht erhöht. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich die Auswirkungen allerdings deutlich mit 29,6 Prozent oder 1.058 arbeitslosen Personen mehr.“

Im Zuständigkeitsbereich der Weidener Arbeitsagentur waren insgesamt 2.579 Männer und 2.057 Frauen arbeitslos gemeldet. Von Arbeitslosigkeit betroffen waren 1.786 ältere Personen, 0,4 Prozent mehr als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslosen Frauen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23 Prozent oder 385 Personen an. 851 Menschen ausländischer Herkunft waren im Juni von Erwerbslosigkeit betroffen, das sind 34,7 Prozent oder 219 Personen mehr als im Vorjahresmonat.

Arbeitsabläufe angepasst

832 Männer und Frauen konnten im Juni ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dagegen meldeten sich in den letzten vier Wochen insgesamt 858 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos. “Trotz der steigenden Arbeitslosenzahlen haben die Unternehmen schnell und flexibel auf die neuen Rahmenbedingungen reagiert, um ihre Geschäftsfähigkeit zu erhalten.”

“Betriebe mussten ihre Arbeitsabläufe zum Teil massiv umstellen, um dem Gesundheitsschutz Rechnung zu tragen, Homeoffice wurde ausgebaut und wo erforderlich das Produktsortiment angepasst und Vertriebswege geändert. Auch die starke Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes zeigt, dass die Unternehmen ihre Mitarbeiter halten möchten. Das Kurzarbeitergeld sichert Beschäftigung und vermeidet Arbeitslosigkeit”, so Würdinger weiter.

Hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe

Bis Juni haben sich 1.180 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle an die Arbeitsagentur in Weiden gewandt. Im selben Zeitraum wurden 2.173 Ausbildungsstellen gemeldet. Aus Sicht der Jugendlichen ist die Lage am Ausbildungsmarkt somit gut.

Die 405 Bewerber, die derzeit noch keine Ausbildung oder eine Alternative gefunden haben, können aus 1.040 unbesetzten Lehrstellen wählen. Die Corona-Krise scheint auf dem Ausbildungsmarkt – im Moment zumindest – nur sehr begrenzte Auswirkungen zu haben.

Personalbedarf weiter rückläufig

“Schon vor Beginn der Pandemie gingen die Stellenmeldungen in Weiden zurück. Die Corona-Krise hat diese Entwicklung nochmal verstärkt. So wurden im Juni 348 neue Arbeitsstellen gemeldet, 292 bzw. 45,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Insgesamt bieten Arbeitgeber in Produktions- und Fertigungsberufen (781 Stellen), im Bereich Verkehr und Logistik (309), im Gesundheits- und Sozialwesen (309) neue Jobmöglichkeiten.“ sagte Würdinger.

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