100 Jahre SPD und treue Mitglieder
Grafenwöhr. Seit 100 Jahren gibt es den SPD Ortsverein Grafenwöhr. Zur Jubiläumsfeier ließ Vorsitzender Thomas Weiß die Geschichte des Ortsvereins Revue passieren und nutzte die Gelegenheit, langjährige Mitglieder zu ehren – einer von ihnen toppt die Treue aller.
Von Doris Mayer-Englhart
„100 Jahre Sozialdemokratie und soziales Handeln in Grafenwöhr“, so eröffnet Vorsitzender Thomas Weiß seine Rede. Allergrößte Anerkennung zollte er den Vereinsgründern, die 1919 die Ortsgruppe unter schwierigsten Umständen gründeten.
Die SPD habe in 100 Jahren Stadträte und Bürgermeister gestellt, die viele positive Akzente setzten. Zum Beispiel: Helmuth Wächter. Er habe als Bürgermeister mit seinen Visionen Grafenwöhr maßgeblich geprägt: interkommunale Zusammenarbeit, Vierstädtedreieck, NEW eG und mehr.
Auch CSU-Bürgermeister Edgar Knobloch besuchte die Jubiläumsfeier. Stadträte und politisch aktive Personen würden oft viel ehrenamtliche Arbeit und sich für ihren Ort einsetzen:
Lasst uns weiter zusammen eine gute Arbeit machen – die Politik in den Parteien aber auch parteiübergreifend”
forderte er auf.
Längste SPD-Mitgliedschaft
Im Mittelpunkt der Feier standen langjährige Mitglieder: Zusammen mit der Vorsitzenden der Bayern-SPD Natascha Kohnen und Generalsekretär MdB Uli Grötsch beglückwünschte die Vorstandschaft für 20 Jahre: Elisabeth Werner, Karl Schönberger und Uwe Pokorny, für 25 Jahre: Gerhard Träger, 30 Jahre: Barbara Lorenz, 35 Jahre : Christine und Helmut Wächter, 40 Jahre: Udo Greim, Toni Schopf, 50 Jahre: Klaus Beier und für die längste SPD-Mitgliedschaft Ehrenmitglied Georg Schwindl.
Welche Herausforderungen warten?
„Vergiss nie die Geschichte, denn nur mit der Geschichte kannst du die Zukunft gestalten“, zitierte Natascha Kohnen ihren Parteikollegen Hans-Jochen Vogel. Die Gesellschaft sei auseinander gezogen, stellte sie in den Raum. „Die Sozialwissenschaften sagen, dass wir in einer Zeit der Angst leben. Menschen haben Angst, dass sie sich das, was sie zum Leben brauchen, nicht mehr leisten können. Diese Angst macht sie offen für Populisten“, gab die Rednerin zu bedenken. Die Angst zu nehmen, sei wichtig. Die Menschen müssten sich sicher sein können, dass der Staat für sie da ist.
In ihrer glühenden Rede zeigte sie auf, welche Herausforderungen auf die regierenden Parteien warten.
Der Staat müsste es schaffen, die Probleme und Bezahlbarkeit um Wohnen, Pflege und Mobilität zu lösen. Dabei sei ihr auch bewusst, dass es im ländlichen Bereich bereits daran scheitert, dass die Verbindungen des Öffentlichen Personennahverkehrs unzureichend sind. Wie könne man außerdem auf die Idee kommen, dass Krankenhäuser Profit machen sollen? Hartz 4 sei ein Angstbegriff geworden – das alles müsse korrigiert werden.
Demokratie lernen
„2019 ist es in der Schule wichtig zu lernen, wie Demokratie geht!“, betonte MdB Uli Grötsch. Sein Appell bei Vorträgen in Schulen: „Engagiert euch! Am liebsten natürlich in der SPD oder aber auch bei der Feuerwehr oder im Schützenverein.. meinetwegen auch bei den ‘Schwoazn’ – Hauptsache, ihr engagiert euch!“, setzte er mit Augenzwinkern zur CSU-Abordnung hinzu.
Die SPD im Landkreis Neustadt/WN sei laut Grötsch gut aufgestellt: Nach München habe der Unterbezirk die zweitgrößte Mitgliedszahl. Ortsvereinsvorsitzender Thomas Weiß bedankte sich mit kleinen Geschenken bei den Rednern.
Bilder: Doris Mayer-Englhart
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