Deggendorfer SC entführt zwei Punkte aus Weiden

Weiden. Rückschlag für die Blue Devils in der Eishockey-Oberliga-Süd: Gegen die Mitfavoriten aus Deggendorf verlieren die Weidener erst in der Overtime mit 2:3. Die Oberpfälzer bleiben dennoch an der Pole Position, die Truppe des zurückgekehrten Trainers Jiří Ehrenberger rückt auf Platz 6 vor.

Zweimal durften die Weidener jubeln. Zum Schluss reicht das für einen Punkt gegen Deggendorf. Bild: Jürgen Masching

Der Trainerwechsel beim Deggendorfer SC macht sich bemerkbar. Schon im ersten Spiel unter der Regie des tschechischen Altmeisters Jiří Ehrenberger, in dessen Kader einige ehemalige DEL Spieler stehen, gelingt den Niederbayern ein 3:2-Sieg in der Overtime.

Da hilft es auch nichts, dass Chad Bassen (wurde stolzer Vater einer Tochter) nach seiner Pause am Freitag und Rob Brown ins Spitzenreiter-Team von Devils-Coach Sebastian Buchwieser zurückkehren – auch wenn Bassen den Torreigen eröffnet.

Chancen eher Mangelware

Gleich zu Beginn des ersten Drittels setzt es eine Strafzeit für Gästespieler Liam Blackburn. Doch die Weidener brauchen über eine Minute, bis sie erstmals gefährlich vor das Tor von Timo Pielmeier vorfahren. Und auch danach bleiben Chancen auf beiden Seiten Mangelware, auch wenn die Gäste sehr gut in das Weidener Drittel kombinieren und die Abwehr ein ums andere Mal in Bedrängnis bringen.

Auf der Gegenseite vergibt Dennis Thielsch die Chance allein vor Pielmeier. In der 17. Spielminute dann doch der Führungstreffer für die Blue Devils: Verteidiger Elia Ostwald passt perfekt auf den freien Chad Bassen, und der frisch gebackene Daddy netzt zum 1:0 ein. Die knappe Führung rettet anschließend Weidens Torwart Jaroslav Hübl mit einem gewaltigen Reflex in die erste Drittelpause.

Blue Devils in Not

Im zweiten Drittel versuchen beide Mannschaften weiter, die neutrale Zone flott zu überbrücken. Doch die Blue Devils bekommen mehr und mehr Schwierigkeiten, die Gäste in ihrem Drittel zu beschäftigen. In Minute 24 Strafzeit für Weiden: Thomas Pielmeier netzt kurz darauf zum Ausgleich ein. Vier Minuten später muss wieder ein blauer Teufel auf der Strafbank schmoren. Nur acht Sekunden später trifft Ex-Nationalspieler Thomas Greilinger zum Führungstreffer für den DSC.

Die Blue Devils kommen jetzt überhaupt nicht mehr ins Spiel – daran ändert nicht einmal eine zweiminütige Überzahl etwas. Als umgekehrt erneut ein Weidener auf die Sünderbank muss (35.), rettet Torwart Hübl mehrfach. Anschließend versuchen die Devils, Druck aufzubauen, doch die größte Chance haben erneut die Gäste. Hübl rettet spektakulär gegen Greilinger.

Schlussoffensive rettet Devils einen Punkt

Die cleveren Gäste attackieren früh die Angriffsbemühungen der Oberpfälzer im letzten Drittel. Die Folge: ungenaue Zuspiele und Fehlpässe am laufenden Band. Am Ende haben die Blue Devils zwar mehr Torschüsse aufzuweisen, gefährlicherer aber sind die Niederbayern. Als dann auch noch Martin Heinisch für zwei Minuten auf die Strafbank muss (54.), sehen viele der 750 Zuschauer die Vorentscheidung gekommen.

Doch plötzlich zaubern die Blue Devils ihre beste Phase mit einem Mann weniger aufs Eis. Die beste Chance vergibt Edgar Homjakovs, der alleine vor Pielmeier scheitert. Wieder komplett, drücken die Weidener massiv auf den Ausgleich. Dennis Thielsch drückt schließlich den Puk nach Pass von Dennis Palka über die Linie (59.). Einen Last-second-Sieg der entfesselten Blauen verhindert DSC-Keeper Pielmeier.

„Punkt mitnehmen und nach vorne schauen”

Die damit erkämpfte Verlängerung dauert dann allerdings nur 45 Sekunden: Thomas Greilinger schlägt erneut zu und sorgt für den verdienten Zusatzpunkt für die Gäste aus Niederbayern.

Treffend bilanziert Jörg Frischholz das Match auf Facebook: „Bei Deggendorf hat der Trainerwechsel eindeutig Wirkung gezeigt. Komplett anderes Auftreten und verdient die zwei Punkte mitgenommen. Wir haben irgendwie nie richtig Zugriff zum Spiel gefunden. Aber auch solche Spiele gibt’s. Den Punkt mitnehmen und nach vorne schauen.”

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