Volles Haus und viele Meinungen zum Thema Landschaftsschutzgebiete

Waldsassen. Der Bayerische Bauernverband hatte zu einer Informationsversammlung über Landschaftsschutzgebiete eingeladen. Mit rund 250 Teilnehmern war der Saal der Stadthalle bis zum letzten Platz besetzt.

Foto: Bayerischer Bauernverband

Der stellvertretende Kreisobmann Hubert Schicker übernahm die Begrüßung und die anschließende Moderation der Veranstaltung. Er betonte, dass es in dieser Veranstaltung um eine sachliche Diskussion über Vor- und Nachteile von Landschaftsschutzgebieten gehen soll. Es schloss sich eine Podiumsdiskussion mit der stellvertretenden Landespräsident Ely Eibisch, Landrat Roland Grillmeier, dem Landtagsabgeordneten Martin Schöffel und Bürgermeister Bernd Sommer an.

Eibisch betonte, dass der bayerische Bauernverband die Interessen seiner Mitglieder vertritt, wobei es ganz besonders um den Schutz des Eigentums geht. Bernd Sommer führte an, dass wegen der kulturhistorischen Bedeutung der Charakter des Gebietes erhalten werden soll und Landrat Roland Grillmeier erklärte, dass von Seiten des Landkreises nach der letzten Versammlung in Bad Neualbenreuth reagiert wurde und eine neue Gebietskulisse erarbeitet wurde, in der fast nur noch öffentliche Fläche betroffen sind.

Lediglich 66 Hektar von Privateigentümern sind noch betroffen. Insgesamt reduzierte sich die Gesamtfläche auf 7.634,90 Hektar. Grillmeier sicherte den Privateigentümern zu, dass die Aufnahme in das Landschaftsschutzgebiet freiwillig sei und jeder entscheiden kann, ob seine Fläche herausgenommen werden soll. Martin Schöffel war der Schutz des Eigentums ebenfalls sehr wichtig.

Wirtschaftliche Bedenken

Gerade die Landwirtschaft betrifft dieses extrem. Er kritisierte auch, dass mit dem sogenannten Green Deal die Produktion in Deutschland sinken wird und mehr Importe hereinkommen. Auch der Wald muss als Wirtschaftswald erhalten bleiben und darf nicht stillgelegt werden. Die Sorgen der Landwirte könne er nachvollziehen.

Foto: Bayerischer Bauernverband

In der anschließenden Diskussion meldeten sich mehrere Landwirte mit der Bitte, ihre Flächen herauszunehmen. Mehrfach wurde die Frage gestellt, welche Vorteile so ein Gebiet für die Bürger oder die Gemeinden bringen würde – konkrete Vorteile konnte hier aber keiner nennen. Eine Befürchtung war auch, dass durch künftige EU-Regelungen in Landschaftsschutzgebieten keine Holzentnahme mehr möglich sein wird, ein eventueller Käferbefall nicht mehr bekämpft werden kann und damit auch benachbarte Flächen geschädigt werden.

Nach einer ausgiebigen Diskussionsrunde beendete Hubert Schicker die Versammlung mit einem Dank an alle Anwesenden für die sachliche Diskussion zu diesem doch sehr emotionalen Thema. Pflege und Erhalt der Kulturlandschaft, sowie auch der Klimaschutz sind im ureigensten Interesse der Landwirte, um auch weiterhin hochwertige Lebensmittel oder auch Energie zu erzeugen.

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