24 Stunden Kameradschaft stärken, für den Ernstfall gewappnet sein

Neustadt/WN. Zum ersten Mal fand am vergangenen Wochenende gemeindeübergreifend mit der Jugendfeuerwehr Störnstein der Berufsfeuerwehrtag mit 16 Jugendlichen bei der Feuerwehr in Neustadt statt.

Jugendliche der Feuerwehren Störnstein und Neustadt/WN proben den Ernstfall bei einem fingierten Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person. Foto: Corinna Hagn.

„Innerhalb von 24 Stunden haben die Jugendlichen die Möglichkeit, jeden Bereich der Feuerwehr kennenzulernen, von der Brandbekämpfung über die Personenrettung bei einem Verkehrsunfall bis zur Personensuche“, erklärte Michaela Ertl, Jugendwartin der Feuerwehr Neustadt/WN, „dafür haben wir einen Dienstplan erstellt, den die Jugendlichen kennen, wann zwischendurch Einsätze geplant sind, wissen sie allerdings nicht“.

Einer der 16 Jugendlichen ist Niklas Heydorn, der erst seit Kurzem bei den Aktiven der Feuerwehr Neustadt/WN ist und unbedingt am Berufsfeuerwehrtag teilnehmen wollte. „Es ist total interessant, den Wachdienst mal von Anfang bis Ende, also auch über Nacht zu erleben, sowohl das Hauptamtliche, als auch das Ehrenamtliche“, verriet Heydorn, „absolut lehrreich für die angehenden Feuerwehrler, aber auch für die, die schon länger dabei sind“.

Ganz normaler Alltag bei den Profis

Der für den Berufsfeuerwehrtag erstellte Dienstplan entsprach dem eines regulären Arbeitstages, darunter Sporteinheiten, Unterricht und gemeinsames Kochen. „Zwischendurch gibt es von uns geplante Einsätze, von denen die Jugendlichen nichts wissen, wir stellen zum Beispiel einen Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person nach, es wird in Störnstein brennen, eine vermisste Person muss gesucht und eine Ölspur gekehrt werden“, erzählte Ertl, „die Jugendlichen nehmen das sehr ernst, vor allem für die unter 16-Jährigen, die bei regulären Einsätzen noch nicht dabei sein können, ist diese Erfahrung sehr spannend“.

Plötzlich ertönt um 19.50 Uhr am Freitagabend das Einsatzsignal. Das Adrenalin steigt, auch bei den Betreuerinnen und Betreuern, aber die Jugendlichen wissen, was zu tun ist: Handys abgeben, rein in die Schutzanzüge und auf die Feuerwehrautos verteilen. Los geht es mit Blaulicht quer durch das Stadtgebiet zum nächsten Einsatz: einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person. Auf einem Parkplatz im Stadtgebiet steht ein völlig zerstörtes Auto, darin ein Mann, der um Hilfe ruft.

Die Jugendlichen kümmern sich sofort um die verletzte Person, leuchten den Einsatzort aus und bereiten alles für die Rettung vor. Gemeinsam mit dem Ersten Kommandanten Dominik Lang und seinem Stellvertreter Marco Spranger dürfen die Jungs und Mädels die Scheiben des Autos herausnehmen und anschließend die eingeklemmte Person mithilfe der Schere und des Spreizers aus dem Fahrzeug bergen. Auch das Aufräumen der Unfallstelle übernehmen die Jugendlichen und helfen beim Abschleppen des Wagens mit.

Der Nachwuchs arbeitet mit ruhiger Hand

„Es ist faszinierend, die Szenerien quasi live zu erleben, die Gerätschaften kennenzulernen und sich damit vertraut zu machen“, sagte Heydorn nach dem Einsatz, „solche gemeinsamen Erlebnisse stärken auch die Kameradschaft ungemein“. Jugendwartin Michaela Ertl sei vor den Einsätzen teilweise nervöser gewesen, als die Jugendlichen, „aber die haben das sehr gut gemacht, sehr ruhig, alle Hand in Hand, auch gemeindeübergreifend haben sie super zusammengearbeitet, obwohl sie vorher noch nie etwas miteinander zu tun hatten“. Natürlich durfte neben den Einsätzen auch der Spaß nicht fehlen. Um die Kameradschaft zu stärken, wurden Spiele gespielt, Sport gemacht, zusammen gekocht und gegrillt.

Die Idee für einen gemeindeübergreifenden Berufsfeuerwehrtag entstand im Kontakt mit Jugendwartin Tanja Schwamberger von der Störnsteiner Feuerwehr. „Als wir den Dienstplan, die Einsätze vorbereitet haben, kamen Erinnerungen an frühere Berufsfeuerwehrtage hoch“, erwähnte Ertl, „schon in den letzten Jahren haben wir so viel Schönes miteinander erlebt, die Jugendlichen gingen immer positiv aus diesem Tag heraus“.

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