Allee nach Wöllershof: Wem gehört sie, wer trägt die Kosten?

Störnstein. Die Gemeinde möchte dem Bezirk Oberpfalz die Bäume der seit 1938 unter Schutz stehenden Allee oberhalb Reiserdorfs schenken. Fraglich ist, ob der Bezirk das Geschenk annimmt. Denn das könnte für ihn teuer werden.

Die Bäume dieser Allee, ein Naturdenkmal seit 1938, würde die Gemeinde gern dem Bezirk schenken. Nicht sicher ist, ob dieser das Geschenk annehmen wird. Foto: Gabi Eichl

Die Allee, die auf einem Feldweg zu den alten Gebäuden des Bezirksklinikums führt, ist seit Jahrzehnten Naturdenkmal. Bis vor kurzem hat sich niemand darüber Gedanken gemacht, wem genau Weg und Bäume gehören. Für die Gemeinde war klar: dem Bezirk. Dieser hat das bisher auch nicht in Frage gestellt.

Aber irgendwann schaut immer einmal jemand genauer hin, und dabei hat sich jetzt den Worten Bürgermeister Markus Ludwigs zufolge gezeigt, dass es keineswegs so eindeutig ist, dass die Allee dem Bezirk gehört. Ungefähr zehn Bäume stünden sicher auf Gemeindegrund. Und auch der Weg sei nicht eindeutig dem Bezirk zuzurechnen.

Förderprogramm übernimmt 50 Prozent

Ludwig erörtert mit dem Gemeinderat verschiedene Möglichkeiten. Die Gemeinde könnte auf ihre Kosten den Weg vermessen lassen, eine solche Vermessung würde vermutlich zwischen 5.000 und 6.000 Euro kosten. Und sie könnte dann den Weg in ihre Obhut nehmen, während sie dem Bezirk die Bäume der Allee überlässt.

Oder der Bezirk übernimmt Vermessung und Weg und die Gemeinde die Bäume. Oder beide Parteien teilen sich die Kosten für die Vermessung und den anschließenden Unterhalt von Weg und Bäumen. Für beides – Vermessung und Pflege der Bäume – gibt es laut Ludwig eine Förderung von 50 Prozent, die Gemeinde wie Bezirk in Anspruch nehmen könnten.

Unterhalt des Weges vs. Pflege der Bäume

Ludwig schlägt dem Gemeinderat die Lösung vor, den Weg zu übernehmen und dem Bezirk die Bäume zu überlassen. Jedem Gemeinderat ist klar, wie sich in verschiedenen Redebeiträgen zeigt, dass Vermessung und Unterhalt des Feldweges im Gegensatz zur Pflege des Baumbestandes die kleinere finanzielle Last sind.

Der Gemeinderat stimmt auch geschlossen für diese Lösung. Ludwig relativiert mit Blick auf den Bezirk, dass man sich auf diese Weise nicht aus der Verantwortung stehlen wolle. Die Verkehrssicherung des Weges werde schließlich auch Kosten verursachen.

Bezirk berät das Thema am 24. Juni

Der Bezirk wird sich am 24. Juni in seiner nächsten Ausschusssitzung mit dem Thema befassen. Sollte er die Alleebäume nicht geschenkt haben wollen, hat der Gemeinderat vorgebaut.

Für diesen Fall soll die Lösung greifen, wonach sich Bezirk und Gemeinde die Kosten für Wegeunterhalt und Baumpflege anteilsmäßig nach exakter Vermessung teilen.

Weitere Themen der Gemeinderatssitzung

Bushaltestelle B 15: Das Busunternehmen ESKA Stiftlandverkehr teilt mit, dass es ihm nicht – wie von der Gemeinde und dem Bezirk als Betreiber des Klinikums Wöllershof gewünscht – möglich ist, eine Linie auf dem Weg nach Tirschenreuth durch Reiserdorf zu schicken. „Wie erwartet“, sagt Ludwig.

Von RBO, an die man dieselbe Bitte richtete, habe man noch keine Antwort. Sollte diese genauso ausfallen, was zu erwarten sei, werde man sich doch Gedanken machen müssen, die Bushaltestelle an der B 15 wie von der CSU-Fraktion angeregt weiter in Richtung Jet-Tankstelle zu verlegen.

Hochwasserschutzkonzept: Der FW-Sprecher Hubert Meiler bringt angesichts der jüngsten Überschwemmungen nach Starkregen das Hochwasserschutzkonzept der Gemeinde zur Sprache, an dem schon seit mehr als 25 Jahren zusammen mit dem Amt für ländliche Entwicklung (ALE) geplant wird.

„Gibt´s das überhaupt noch, das Amt für ländliche Entwicklung, oder wird das ein Jahrhundert-Projekt?“, fragt Meiler. „Ja, das geht leider schleppend“, antwortet der Bürgermeister. Eine konkrete Lösung gebe es bis heute nicht. „Das zieht sich schon sehr.“ Alternative sei nur, das ohne die Fördermittel des ALE allein zu machen. „Ob uns damit geholfen ist?“, fragt Ludwig.

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