Anita Eichhorns Weiden: Stadtführung mit der „Dahoam-is-Dahoam“-Tina

Weiden. Das ist die Anita Eichhorn und da ist der Dahoam-is-Dahoam-Star dahoam (DiD): Ein Spaziergang mit der DiD-Tina durch Weiden, da werden Jugenderinnerungen an relaxte Nachmittage in Cafés und durchzechte Nächte in Clubs der Altstadt wach.

DiD-Tina Anita Eichhorn in ihrem ersten Dahoam Weiden. Foto: David Trott

Bevor wir uns mit Anita Eichhorn alias Tina Brenner im Café „Le Père“ über ihre Karriere, ihre neue Dahoam-Familie in Lansing und ihre Zukunftsaussichten unterhalten – das große „Dahoam is Dahoam“-Interview folgt auf diesem Kanal –, spazieren wir mit der extrovertierten Serien-Apothekerin über den Weidener Marktplatz. „Das hier ist Dahoam“, sagt Anita. „Die wichtigste Zeit meines Lebens habe ich hier verbracht, hierhin komme ich immer wieder zurück.“

Später wird sie sich mit ihrer Familie beim Griechen zum Mittagessen treffen. „Meine Mama wohnt hier in Weiden, ich habe noch mein altes Kinderzimmer, in dem ich immer übernachte.“ Wenn Anita aus dem DiD-Hauptquartier in Dachau anreist, stoßen auch der Onkel aus Erlangen mit Partnerin und der Bruder aus Regensburg dazu. „Bei meiner Schwester in Teublitz habe ich übernachtet.“ Heute könne die leider nicht dabei sein, weil ihre zwei Kleinen Schnupfen hätten. „Ich versuche, dass ich es alle drei, vier Wochen schaffe, dann kommen alle zusammen.“

Einschaltquote nähert sich der Million

Ist die Familie stolz auf die inzwischen bayernweit bekannte Schauspielerin? „Ich hoffe es doch“, sagt sie schelmisch grinsend, „doch, die freuen sich schon.“ 500.000 Zuschauer schalten jeden Abend die bayerische Soap ein, mit der Mediathek erhöht sich die Einschaltquote sogar auf bis zu 800.000. Da dürfte auch der Wiedererkennungswert der 32-Jährigen in Weiden beträchtlich sein.

„Ich war gerade noch im Juwelier Pöllmann und habe meine Uhren abgegeben, um die Batterien zu erneuern“, erzählt die gebürtige Nabburgerin, die die ersten Jahre ihrer Kindheit in Pfreimd verbrachte. „Dann hat die nette Dame gesagt: Auf welchen Namen oder soll ich gleich schreiben ,Dahoam is Dahoam‘?“ Doch, wenn sie jemand erkennt, freue sie sich schon noch immer.

„Oma schaut aus dem Himmel zu“

Schade nur, dass ein ganz besonders wichtiger Mensch ihren kometenhaften Aufstieg ins bayerische Filmparadies nicht mehr miterleben durfte. „Meine Weidener Oma schaut aus dem Himmel zu“, ist sich Anita sicher. Klar, bei so manchem Outfit, das sie als Tina Brenner bei „Dahoam is Dahoam“ mit nonchalantem Selbstbewusstsein trägt, hätte die wohl die Stirn gerunzelt. „Sie hätte bestimmt gesagt, Moidl, wie ham’s denn di zamgricht“, sagt Anita wehmütig schmunzelnd, „aber sie wäre wahnsinnig stolz gewesen.“

Immerhin habe sie ihr noch mitteilen können, dass ihre Enkelin ein Engagement in der Serie bekommt, die die Oma selbst so gerne guckte: „Sie ist jeden Tag mit dabei“, sagt Anita resolut, „das meine ich wirklich ernst.“ Als Hommage an die geliebte Großmutter baut Anita so manchen flotten Spruch der alten Dame in ihre Dialoge mit ein: „Zum Beispiel ,hurch a mol‘“ sei so ein typischer Ausruf von ihr gewesen. „Meine Oma musst du dir vorstellen, das war so eine toughe, coole Frau, und wenn du ihr widersprochen hast, hat’s g’sagt, ,nüx‘, und wenn du’s nochmal getan hast, hat sie gesagt, ,aus is’!“ Das mache sie als Tina auch so.

DiD-Tina Anita Eichhorn in ihrem ersten Dahoam Weiden. Foto: David Trott

„Das ist einfach die Altstadt“

Wir schlendern mit Anita an den Schauplätzen ihrer Jugend vorbei. „Das Café Frieden war auch so einer“, schaut sie durch das Glasfenster der wegen eines tragischen Unfalls geschlossenen Gaststätte. „Da im Schaufenster waren wir oft gesessen, meine drei besten Freundinnen und ich.“ Ihre Weidener Mädels kenne sie jetzt schon ihr halbes Leben. „Eine Freundin ist nach München gezogen, eine erst nach Regensburg und dann nach Nürnberg“, erinnert sie sich. „Und wir haben uns dann immer wieder am Wochenende hier getroffen, sind dagesessen und haben geratscht.“

Da drüben im La Vita seien sie auch oft gewesen. Und im Café Le Père, wo wir uns gleich länger unterhalten werden, „kann man super frühstücken“. Dort beim Barretto „gibt’s ein gutes Eis im Sommer“. Wo man am Unteren Markt auch hinschaue: „Das ist einfach die Altstadt“, schwärmt Anita, „das finde ich an Weiden so schön, die ganzen alten Häuser, wenn man im Sommer draußen sitzt.“

Trinkgeld aus Mitleid

Zeit für eine Lebensbeichte: „Jetzt passt’s auf“, macht sie uns neugierig, „da drüben, wo jetzt das Alte Eichamt ist, das hieß damals Café Quint, da habe ich mal gekellnert für sechs Euro die Stunde.“ Zarte 19 Jahre sei sie da alt gewesen, „ich bin gerade wieder aus Amerika zurückgekommen und habe mir mühsam das Geld für meine erste eigene Wohnung verdient.“ Zugegeben, eine begnadete Bedienung sei sie nicht gewesen, viel zu aufgeregt habe sie immer wieder mal Bestellungen durcheinandergebracht: „Trinkgeld habe ich eher aus Mitleid bekommen.“

Ach schau, da vorne im Kir, das sei auch so eine typische Kneipe mit Freisitz, in der die Mädels an lauen Sommerabenden stundenlang geratscht hätten. „Da drüben waren wir ganz oft mit der Familie, wie heißt das nochmal wieder, der Bräuwirt.“ Und schon wieder schlägt Anita eine neue Seite im Buch ihrer Erinnerungen auf: „Hier ist meine Lieblings-Eisdiele, ich weiß gar nicht, wie sie heißt, da kann man im Sommer wunderbar draußen sitzen und Eisbecher essen.“

Weidens Altstadt würde sich auch als Filmkulisse gut machen. Foto: Thomas Kujat

Lieber Eis statt Tee

Hej, das sei ihr neu: „Poke Bowls ist jetzt auch angekommen in Weiden“, sagt sie skeptisch, „ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“ Was ist denn das überhaupt? „Na, eine Bowl ist eine Schale mit irgendwas drin, wahrscheinlich wird viel mit Quinoa gearbeitet und mit so einem g’sunden Zeigl eben – des is a Poke Bowl … mmh.“ Ganz so gesund muss sie’s nicht immer haben: „Hier haben wir vorgeglüht, und da, im jetzigen Hashtag, das war damals das Cube, das war so die Discothek in Weiden – und natürlich das Josefshaus.“

Im Teeladen unterm Alten Rathaus sei sie nie gewesen: „Wenn ich die Entscheidung zwischen Tee und Eis habe, nehme ich immer das Eis.“ Das Rathaus, Mittelpunkt der Stadt: „Hier sind im Sommer immer Tischerl aufgebaut, da kannst du immer schön sitzen und die Leute beobachten, das machen immer alle gerne.“

Weiden gehört in die DiD-Serie

Doch, jedes Mal, wenn sie wieder hier ist, werde ihr warm ums Herz: „Das ist halt mein erstes Dahoam, Lansing ist mein zweites.“ Allerdings sei ihre Heimatstadt Weiden bei „Dahoam is Dahoam“ noch ausbaufähig, darauf können wir uns schnell verständigen: „Ein Ausflug nach Weiden wäre schön“, sinniert Anita, „und anstelle ins Whynot gehen wir dann ins Hashtag, da kann man auch super drehen.“

Und der Brunner-Wirt wäre in unserem Fall halt der Bräuwirt. Dass die Eichhorn Anita wie ihr DiD-Kollege Gregor alias Holger Matthias Wilhelm in Regensburg ein Wirtshaus eröffnet, ist eher unwahrscheinlich. „Wenn ich was nicht kann, dann is‘ des Gastro“, erinnert sie an ihren beruflichen Ausflug ins Kellnergewerbe. „Das habe ich jahrelang gemerkt. Ich war einfach zu nervös, hab was runterg‘schmissen sowieso, dann habe ich mich immer verrechnet, natürlich zu meinem Nachteil – nein, Service brauche ich nimmer.“

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